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Studie zeigt, wie Corona das Verhalten im Internet verändert

Female Enjoying A Movie While Waiting For A Coffee Bar
Auch für junge Menschen sind Videokonferenzen eine neue Erfahrung.Bild: Getty Images
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Studie zeigt, wie Corona das Internetverhalten verändert

18.05.2020, 14:11
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Die Corona-Pandemie zwingt viele Menschen zum Umdenken. Gespräche mit dem Arbeitgeber finden fast ausschließlich via Webcam statt, Sport wird mittels Youtube-Clips durchgezogen und Partys laufen ebenfalls nur über den Monitor. Entsprechend gefragt sind Online-Dienste. Wie gefragt sie geworden sind, verdeutlicht eine Umfrage des Vergleichsportals Verivox sowie des Digitalverbands Bitkom.

Von den 1003 Befragten gab zum Beispiel rund ein Viertel an, während der Corona-Pandemie das erste Mal Online-Lernvideos unter anderem auf Youtube oder Vimeo geschaut zu haben. 22 Prozent der Befragten hat zudem erstmals an Internet-Sportkursen teilgenommen. "Durch die Corona-Pandemie erleben digitale Lösungen einen enormen Ansturm", sagt Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder.

"Viele Menschen machen derzeit erstmals Erfahrungen mit Online-Diensten, weil Angebote aus der analogen Welt wegfallen oder nur eingeschränkt nutzbar sind. Das wird das Nutzungsverhalten auch langfristig prägen."
Bernhard Rohlederbitkom

Auch junge Menschen machen neue Erfahrungen

Interessant wird es vor allem bei jungen Erwachsenen, die den liebevollen Beinamen "Digital Natives" tragen. Die Erhebung zeigt, dass auch sie während der Corona-Situation einige Netzangebote neu für sich entdeckten.

So gaben etwa 40 Prozent der 186 Befragten zwischen 16 und 29 Jahren an, während des Corona-Lockdowns erstmals videotelefoniert zu haben. Für jeden Vierten waren virtuelle Partys mit Freunden und Familie ebenfalls Neuland.

Auch bei Hobbys und Weiterbildung gab es viele Neuerfahrungen: Knapp 30 Prozent gaben an, erstmalig digital eine Lesung oder einen Vortrag angehört zu haben, und gut 30 Prozent erklärten, ein virtuelles Fitnesstraining gemacht zu haben.

Nachhaltiger Effekt

Glaubt man den Antworten der jungen Erwachsenen, so dürfte Corona für einen nachhaltigen Digitalisierungsschub gesorgt haben. Knapp 60 Prozent wollen demnach nach der Krise häufiger videotelefonieren und gut die Hälfte generell mehr telefonieren. Auch verschiedene Medien, darunter Online-Nachrichtenseiten, aber auch Fernsehen und Radio, wollen viele Befragte künftig stärker nutzen.

Im Gespräch mit der Deutschen Presseagentur sagte der Verivox-Telekommunikationsexperte Eugen Ensinger dazu, dass die Ergebnisse überraschend seien, da gerade der jungen Generation ein digitaler Alltag nachgesagt wird.

Weitere Informationen zur Studie findet ihr hier.

(tkr/dpa)