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Klimaaktivisten besetzen Kraftwerke in Berlin und Mannheim

VATTENFALL Heizkraftwerk Moabit - GER, Germany, Deutschland, Berlin, 04.04.2019 - Berlin-Mitte (Ortsteil Moabit): Das Heizkraftwerk dient der Versorgung der umliegenden Stadtgebiete mit Strom und Fern ...
Das Heizkraftwerk in Moabit.Bild: imago images / Müller-Stauffenberg
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Klimaaktivisten besetzen Kraftwerke in Berlin und Mannheim

08.08.2020, 15:5728.09.2020, 11:50
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Die Protestierenden stehen auf den Förderkränen und blockieren eine Kohleförderanlage. Während die Aktivisten in Mannheim schnell festgenommen werden, hat man in Berlin erstmal kein Interesse an einer Räumung.

Protestaktion für Kohleausstieg

Klimaaktivisten haben in Berlin und Mannheim zwei Kraftwerke besetzt, um für einen schnelleren Kohleausstieg zu demonstrieren. Rund 20 Personen verschafften sich am Samstagmorgen in Berlin Zugang zum Heizkraftwerk Moabit, in Mannheim besetzten fünf Aktivisten Teile des Steinkohlekraftwerks, wie es von der jeweils zuständigen Polizei hieß.

In Berlin befanden sich auch mehrere Stunden später noch Aktivisten auf den Förderkränen und dem Aschesilo des Kraftwerks, wie ein Sprecher des Betreibers Vattenfall sagte. Die Besetzer entrollten Transparente mit Slogans wie "Wer uns räumt, ist für Kohle!" Laut Polizei blieb die Lage am Vormittag ruhig, etwa 40 Einsatzkräfte beobachteten den Protest. Der Vattenfall-Sprecher sagte, man habe kein Interesse an der Räumung des Geländes. Das Kraftwerk ist momentan nicht in Betrieb, weil dort Wartungsarbeiten stattfinden.

Demonstranten in Mannheim festgenommen

Mit ihrer Aktion fordern die Aktivisten unter anderem "ein Ende des fossilen Kapitalismus", wie die Aktionsgruppe "Direkte Aktion Berlin" mitteilte. Im 1900 erbauten Heizkraftwerk Moabit wird Steinkohle und seit 2013 auch Biomasse verfeuert.

In Mannheim kletterten laut Polizei drei Frauen und zwei Männer mehrere Meter auf das Dach einer Kohleförderanlage. Spezialkräfte nahmen sie nach etwa fünf Stunden fest. Das Förderband des Kraftwerksblocks wurde in dieser Zeit gestoppt. Die Klimaschützer wollten nach eigenen Angaben auf die "desaströsen Folgen" der Steinkohle-Verstromung aufmerksam machen. Das Kraftwerk trage dazu bei, die Lebens- und Einkommensgrundlage von Menschen in Kolumbien und Russland zu gefährden, teilten die Aktivisten im Internet mit.

Bereits zuvor hatten Aktivisten den Betrieb des Meilers immer wieder kritisiert und das Großkraftwerk als "Klimakiller" bezeichnet. Vor einem Jahr waren etwa 100 Menschen in das Areal des Kraftwerks eingedrungen.

(vdv/dpa)

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