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BVB: Während Haaland, Zagadou und Can verzaubern – die größten Verlierer in Dortmund

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Die Gewinner des BVB trafen sich in Bremen zum Jubel des zweiten Treffers: Mats Hummels, Emre Can, Torschütze Dan-Axel Zagadou und Raphaël Guerreiro (v.l.n.r.).Bild: imago images/Jan Huebner
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Haaland und Can verzaubern BVB – diese Spieler sind jetzt die größten Verlierer

25.02.2020, 13:0725.02.2020, 13:13
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Die Woche der Wahrheit ist geglückt. Borussia Dortmund stand nach den Niederlagen gegen Werder Bremen im Pokal und Bayer Leverkusen in der Liga mit dem Rücken zur Wand. Die Kritik war riesig, Cheftrainer Lucien Favre wurde mal wieder angezählt. Wenige Tage und drei Spiele später, kann davon nicht mehr die Rede sein: Nach den Siegen gegen Eintracht Frankfurt (4:0), Spitzenteam Paris St.-Germain (2:1) und Werder Bremen (2:0) verfällt so mancher BVB-Fan wieder in Euphorie. Die Siegeswoche brachte dabei ebenso viele Gewinner wie Verlierer hervor.

"Wir sind zufrieden mit der Woche", sagte Coach Lucien Favre. Der Dortmunder Trainer gehört zweifelsohne zu den großen Gewinnern bei den Schwarz-Gelben. Auf die zuletzt wieder aufkeimende Kritik wegen zu vieler Gegentore und teils passiver Abwehrleistungen antwortete Favre mit drei sattelfesten Defensivleistungen und nur einem Gegentor gegen die starbesetzte Offensive von PSG. Favre änderte nicht nur die Taktik, sondern profitierte auch von formstarken Akteuren, die seine Vorgaben beinahe perfekt erfüllten. Auch neu: Erstmals in seiner Dortmunder Amtszeit setzte der Schweizer drei Mal hintereinander auf die gleiche Anfangself – seine Spieler belohnten ihn.

Haaland und Can sind die großen Gewinner beim BVB

Überstrahlt wird so ziemlich jeder formstarke BVB-Kicker gerade von Erling Haaland. Der 19-jährige Neuzugang traf zuletzt in allen drei Spielen und bricht Rekord um Rekord. Haaland schoss gegen Werder seinen zwölften Treffer im achten Pflichtspiel für den BVB. Noch nie zuvor erzielte ein Spieler in seinen ersten sechs Bundesligaspielen neun Tore.

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Dafür wurde er geholt: Emre Can (r.) räumt im Mittelfeld ab.Bild: imago images/Nordphoto

Im Schatten von Haaland sorgte der zweite Neuzugang für defensive Stabilität: Nationalspieler Emre Can brachte Aggressivität, Körperlichkeit und viel Präsenz in die Dortmunder Mittelfeldzentrale. Neben Axel Witsel brillierte er er auch im Aufbauspiel und entwickelte sich zum Bindeglied zwischen Abwehr und Sturm. Sportdirektor Michael Zorc schwärmte: "Emre haut sich voll rein und ist vom ersten Moment an bei uns sehr gut angekommen. Er bringt uns Präsenz und Mentalität."

Zagadou und Piszczek spielen sich in Innenverteidigung fest

Neben den beiden Neuzugängen gibt es noch einen weiteren großen Gewinner beim BVB: Dan-Axel Zagadou. Der französische Innenverteidiger spielte lange Zeit gar keine Rolle beim BVB, doch spielte sich im Dezember in der Startformation von Favre fest. In der neu formierten Dreierkette überzeugte der 1,96-Meter-Hüne neben den erfahrenen Mats Hummels und Lukasz Piszczek durch Ruhe, Beweglichkeit und einem starken Aufbauspiel. In Bremen bewies der 20-Jährige zudem, dass ihn sein Fehler vor dem Gegentor gegen Paris nicht aus der Bahn geworfen hat.

Neben Zagadou spielten sich auch Raphaël Guerreiro und Kapitän Lukasz Piszczek seit der Winterpause in die Dortmunder Startelf fest. Dazu kommt der erst 17-jährige Shootingstar Giovanni Reyna, der sich zuletzt als erste Alternative für die Dortmunder Offensivreihe etablierte und sich für seine zahlreichen Einwechslungen mit teils starken Leistungen bedankte. Unantastbar dürfte spätestens nach den vergangenen Auftritten auch der bärenstarke Abwehrchef Mats Hummels sein. Dazu kommen natürlich auch die Dauerbrenner Achraf Hakimi und Jadon Sancho.

Akanji, Götze und Delaney könnten Verlierer sein

Wo es Gewinner gibt, gibt es aber auch Verlierer. Der mittlerweile sehr breite Kader des BVB zwingt derzeit einige Profis, die in die zweite Reihe gerückt sind, zum Zuschauen. Fraglich ist natürlich, wie lange.

Der wohl größte Verlierer bei Borussia Dortmund dürfte Manuel Akanji sein. Durch die Beförderung von Zagadou und Piszczek saß der 24-Jährige Innenverteidiger zuletzt dreimal auf der Bank. Der Schweizer Nationalspieler war zuvor von Trainer Lucien Favre, entgegen der mitunter harten Kritik vieler Fans, immer gesetzt in der Startelf. Da seit seiner Abwesenheit die Defensive stark aufspielte, scheint Akanji seinen Platz in der Dortmunder Innenverteidigung vorerst verloren zu haben. In Bremen wechselte ihn Favre in der 90.+3 Minute nur für einige Sekunden und für Außenverteidiger Hakimi ein.

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Wenig Begeisterung auf der Dortmunder Ersatzbank: Giovanni Reyna, Marcel Schmelzer, Nico Schulz, Mahmoud Dahoud, Manuel Akanji, Mario Götze und Ersatztorhüter Marwin Hitz (v.r.n.l).Bild: imago images / Team 2

Ein weiterer Verlierer ist Mario Götze. Zwar hatte der 27-Jährige – wie auch Nico Schulz oder Mahmoud Dahoud –ohnehin wenig Spielzeit in dieser Saison von Favre bekommen, doch nach dem Abgang von Paco Alcácer und den Verletzungen von Julian Brandt sowie Marco Reus dürfte sich Götze ein wenig mehr Einsätze erhofft haben. Doch der zuletzt nur durch Vertragsgeplänkel aufgefallene Götze ist weder eine Alternative für Stürmer Haaland, noch für die Offensivpositionen. Stattdessen zieht Favre ihm sogar momentan den noch unerfahrenen Reyna vor.

Ein weiterer Verlierer könnte Thomas Delaney werden. Der Däne fällt seit Monaten verletzt aus, dürfte es aber auch bei einer Rückkehr schwer haben, wieder in die Startelf zu kommen. Die ehemalige Stammkraft des Vizemeisters stand zuletzt am neunten Spieltag Ende Oktober gegen den FC Schalke auf dem Platz. Der defensive Mittelfeldspieler war im Sommer 2018 für 20 Millionen Euro aus Bremen gekauft worden und gilt als Abräumer und Mentalitätsspieler im Mittelfeldzentrum. Doch genau diese Attribute vereint nun auch der gelobte Neuzugang Emre Can. Da der ebenfalls defensive Axel Witsel neben Can gesetzt ist und der zuletzt verletzte aber ebenfalls aufblühende Julian Brandt für eine offensivere Ausrichtung Alternative Nummer eins ist, muss Delaney sich hinten anstellen.

Lucien Favre dürfte das Wetteifern im Kader Recht sein – er hat eine große Auswahl an starken Spielern, die er nur irgendwie bei Laune halten muss. Der Schweizer weiß auch: Die nächste Woche der Wahrheit wird für den nicht unumstrittenen Trainer bestimmt schon bald wieder kommen.

(bn)

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