Eine Aussage aus einem Interview mit dem Sender ntv fliegt CDU-Politiker Philipp Amthor am Montag um die Ohren.
Zunächst ging es in dem Interview um den Gedenktag zur Befreiung von Ausschwitz und die Frage, wie sehr die junge Generation die Erinnerungskultur noch erreicht. Außerdem sprach Amthor über den Antisemitismus von rechts, erwähnte den Anschlag in Halle, die rund 550 Verdachtsfälle von Rechtsextremismus innerhalb der Bundeswehr.
Auf die Frage, wie sich der Antisemitismus in den letzten Jahren verändert hat, antwortete Amthor dann allerdings: "Antisemitismus, das darf man nicht vergessen, ist vor allem in muslimisch geprägten Kulturkreisen besonders stark vertreten"
Und weiter: Es dürfe nicht vernachlässigt werden, "dass natürlich auch vor dem Hintergrund der Migration der letzten Jahre an dieser Stelle viele Sorgen für die jüdische Bevölkerung da sind. Und das kann ich auch verstehen."
Die deutsche Gesellschaft erwarte "zu Recht", dass sich "Zuwanderer an unsere Kultur halten". Und weiter: "Dann gehört es auch dazu, dass Antisemitismus bei uns keinen Platz hat."
Auf Twitter hagelte es ordentlich Kritik an Amthors Worten. Die SPD-Politikerin Sawsan Chebli ging scharf mit Amthor ins Gericht.
Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Linken forderte mehr Demut von Amthor:
Comedian Shahak Shapira kritisierte auch ntv für deren Überschrift:
Auf Anfrage von watson reagierte das Büro von Philipp Amthor mit einem schriftlichen Statement. Der CDU-Politiker sieht seine Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen.
Er betont: Die größte Gefahr gehe bei Antisemitismus von Rechtsextremisten aus.
(lw)