Der Verfassungsschutz will die Alternative für Deutschland (AfD) zu einem sogenannten "Prüffall" erklären.
In den vergangenen Wochen hatten Verfassungsschützer eine mögliche Beobachtung der gesamten Partei diskutiert. Eine solche soll jetzt also offiziell geprüft werden.
Derzeit werden bereits einzelne Jugendverbände der AfD beobachtet. Spitzen des Verfassungsschutzes wollen am Dienstagnachmittag über eine Entscheidung in der Frage offiziell informieren. Zunächst hatte der Berliner "Tagesspiegel" über die BKA-Interna berichtet.
Der Verfassungsschutz wird dem "Tagesspiegel" zufolge nun anhand öffentlicher Äußerungen von AfD-Mitgliedern und offen zutage tretender Verbindungen zur rechtsextremen Identitären Bewegung untersuchen, in welchem Ausmaß rechtsextremistische Bestrebungen in der Partei festzustellen sind.
Bei einem Prüffall ist eine Beobachtung mit V-Leuten oder anderen nachrichtendienstlichen Mitteln grundsätzlich nicht erlaubt. Wird eine Organisation dagegen zum Verdachtsfall erklärt, so ist dies – wenn auch nur sehr eingeschränkt – möglich. Beispielsweise ist dann eine Observation gestattet, ebenso das Einholen bestimmter Informationen von Behörden. Sogenannte V-Leute und die Überwachung von Telekommunikation kommen aber auch hier nicht zum Einsatz.
(pb/hau/dpa/afp)