Deutschland
Musik

Farid Bang und die AfD: Der Streit geht in eine neue Runde

Germany Flag Made of Glitter Sparkle Brush Paint Vector
Farid Bang, der Skandal-Rapper, und Alice Weidel, die AfD-Politikerin.Bild: Getty Images/iStockphoto/montage
Musik

Farid Bang läutet eine neue Runde im Streit mit der AfD ein

29.10.2019, 12:06
Mehr «Deutschland»

"Fick die AfD und all ihre Wähler." Mit diesen Worten kommentiert Gangster-Rapper Farid Bang ein Bild von sich auf Instagram. Darauf zu sehen: der Proll-Rapper in einer dicken Karre, laut Ortstag in Dubai.

Der Post stammt vom Montag. Will Farid Bang mit diesen Worten das Wahlergebnis in Thüringen kommentieren? Ist der Düsseldorfer tatsächlich besorgt über die Geschehnisse im Bundesland?

Als politischer Kommentator, zumindest als seriöser, war Farid Bang bisher nicht bekannt. Eher für Zeilen wie "Mein Körper ist definierter als der von Auschwitzinsassen". Diese Textzeile sorgte beim Echo 2018 für einen Skandal und löste eine Debatte über Antisemitismus im Deutschrap aus.

Hinter dem Post von Farid Bang steckt in Wahrheit ein nun schon seit Monaten schwelender Beef zwischen dem Rapper und der AfD-Fraktionschefin Alice Weidel. Für Weidel passt der Rapper mit marokkanischen und spanischen Wurzel offenbar gut ins Feindbild der angeblich prolligen, frauenfeindlichen und insgesamt wohl nicht intergrationsfähigen Migrantenkinder. Für Farid Bang dagegen ist Weidel eine "Nazi-B*tch". So nennt er sie in einem Song.

Ausgangspunkt für die AfD-Fehde war die Kritik an der Echo-Vergabe an Farid Bang und Kollegah.

Auch Weidel kritisierte die beiden Rapper scharf. "Scharf" trifft es gar nicht, eher: rassistisch.

Farid Bang sei nichts weiter als ein "asozialer Marokkaner" (in Anspielung auf den Track "Asozialer Marokkaner"), schrieb Weidel. Sie forderte, man solle dem Rapper die Staatsbürgerschaft aberkennen und abschieben.

Bild

Daraufhin veröffentlichte Farid Bang einen Diss-Track gegen die AfD-Fraktionschefin auf Instagram, in dem er ihr Gewalt androhte und sie als "Nazi-B*tch" beschimpfte.

Weidel schlug in einem Statement in der "Bild" verbal zurück: "Warum ich mich bisher noch nicht geäußert habe? Die phonetische Transkription des Textes ins Hochdeutsche hat einfach sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Mein Pressereferent hat den Text letztlich erst nach einer Kiste Sterni und zwei Rutschen Boonekamp verstanden."

Farid Bang zeigte sich daraufhin versöhnlicher. Ein wenig zumindest. Er lud Weidel auf einen Döner ein.

Im Juni 2018 war dann aber erst einmal ein Ende im Streit Rapper vs. AfD-Chefin gefunden. Farid Bang unterzeichnete eine Unterlassungserklärung, darf also seine Weidel-Äußerungen nicht mehr wiederholen. Bis dahin hatte der Rapper erreicht, dass ihn fast die gesamte AfD-Bundesfraktion öffentlich kritisierte, dass ihn seine Plattenfirma (wegen des Echo-Skandals) rausschmiss und der Musikpreis Echo gleich ganz abgeschafft wurde.

Eine Reaktion der AfD-Chefin auf die neuerliche Attacke des Deutschrappers steht noch aus...

(ll)

Berlin - Peking mit dem Rad. Interview mit Biking Borders
Video: watson
Demokratische Parteien dürften Tiktok-Fehler nicht wiederholen
In ihrem Gastbeitrag stellt Anna Moors eine klare Forderung an die demokratischen Parteien: Es darf nie wieder laufen, wie bei Tiktok.

In den vergangenen Wochen wurde so viel über politische Inhalte auf Tiktok berichtet wie noch nie. Der Anlass: Millionen Menschen sehen die Videos von Rechten, Hetzern und Verschwörungsideologen. So erreicht Maximilian Krah, AfD-Spitzenkandidat zur Europawahl, Aufrufzahlen im Millionenbereich. Gleichzeitig nimmt die Debatte rund um eine Sperre von Tiktok in den USA an Fahrt auf. Und Kanzler Scholz? Auch den können die Bürger:innen jetzt im Kurzvideoformat verfolgen.

Zur Story