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Virus-Ausbruch in Coesfeld: NRW lässt Schlachtbetrieb schließen und verschiebt Lockerungen im Landkreis

Coesfeld in Nordrhein-Westfalen.
Coesfeld in Nordrhein-Westfalen.Bild: imago images / biky
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Virus-Ausbruch in Coesfeld: NRW lässt Schlachtbetrieb schließen und verschiebt Lockerungen im Landkreis

08.05.2020, 10:3708.05.2020, 18:16
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Nach dem gehäuften Auftreten von Coronavirus-Infektionen im Landkreis Coesfeld hat das Land Nordrhein-Westfalen die landesweit geplanten Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen in dem Landkreis um eine Woche auf den 18. Mai verschoben.

Davon ausgenommen seien die Schulen, die davon nicht betroffen seien, sagte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Freitag in Düsseldorf. Gleichzeitig ordnete er die vorläufige Schließung des Schlachtbetriebs Westfleisch an, in dem die gehäuften Infektionen auftraten.

Schleswig-Holstein lässt, wohl auch als Reaktion auf die Ereignisse in Coesfeld, die Belegschaft aller Schlachtbetriebe im Land auf das Coronavirus testen. Dies teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Kiel mit. In einem Schlachthof in Bad Bramstedt (Kreis Segeberg) waren zuvor insgesamt 109 Beschäftigte positiv getestet worden.

Bund und Länder hatten sich am Mittwoch darauf verständigt, dass zahlreiche im Zuge der Corona-Krise verfügte Einschränkungen des öffentlichen Lebens wieder gelockert werden, bei einer Überschreitung dieser Obergrenze aber umgehend wieder ein Beschränkungskonzept umgesetzt werden muss.

Das Virus hatte sich zuletzt vor allem in dem fleischverarbeitenden Betrieb Westfleisch in Coesfeld ausgebreitet. 129 Infizierte waren am Donnerstag nach Kreisangaben erfasst worden. Alle 1200 Beschäftigten des Standortes sollten auf das Virus getestet werden. Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) wurde der Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche überschritten. Er lag am Freitag (Stand: 0.00 Uhr) bei 52,7.

NRW will Mitarbeiter aller Schlachtbetriebe testen

Der Kreis Coesfeld erklärte am Morgen, dass die Situation fortlaufend bewertet und über Maßnahmen beraten werde.

Nun sollen die Mitarbeiter aller Schlachtbetriebe in Nordrhein-Westfalen auf das Virus getestet werden. Das teilte Regierungssprecher Christian Wiermer am Freitag mit.

Betrieb in Fleischfabrik lief zunächst trotzdem weiter

Die Verläufe seien vergleichsweise mild, erklärte ein Firmensprecher. Alle Infizierten, die nicht im Krankenhaus liegen, und ihre Kontaktpersonen befänden sich in häuslicher Quarantäne. Am Werkstor werde kontaktlos Fieber gemessen, um Verdachtsfälle schnell zu erkennen.

Das Unternehmen stehe in engem Kontakt mit den Behörden, sagte der Sprecher. Zunächst wurde die Produktion im Betrieb nicht eingestellt. Sie lief in reduziertem Umfang weiter.

(hau/dpa/afp)

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