Der Streit um Horst Seehofers "Masterplan Migration" hat die Union in eine historisch tiefe Krise gestürzt. Dabei ist der Inhalt des Papiers kaum jemanden bekannt. Nun wurden erste Details genannt.
Das Wort vom "Masterplan" war das erste Mal im März gefallen. Bislang aber haben nur eine handvoll Politiker Einblick in dieses Strategiepapier bekommen, mit dem der CSU-Chef die deutsche Asylpolitik tiefgreifend reformieren will.
Die "Süddeutsche Zeitung" hat nun Details daraus veröffentlicht. Ein Überblick.
Sie sollen in Nordafrika an den Fluchtrouten nach Europa geschaffen werden. Ihre Aufgabe: Aus Europa abgeschobene Flüchtlinge aufnehmen und "nach Norden Flüchtende" zurückhalten.
Zu solchen sollen die Maghreb-Staaten sowie Georgien erklärt werden sowie Länder mit einer Anerkennungsquote in Deutschland für Flüchtlinge, die unter fünf Prozent liegt. Bei der Rücknahme von Asylbewerbern will Seehofer die Visavergabe als Druckmittel einsetzen.
Hier soll die Erstaufnahme von Flüchtlingen und Migranten sowie die Prüfung ihrer Anträge geregelt werden. Bei einem positiven Entscheid sollen sie von dort auf Kommunen verteilt, bei einem negativen Entscheid von dort abgeschoben werden.
Aslybewerber sollen künftig erst nach 36 Monaten Leistungen in Höhe der Sozialhilfe erhalten können, nicht wie bisher nach 15 Monaten.
Betrifft Personen, die mit einem Einreiseverbot belegt sind und solche, die bereits in anderen EU-Ländern als Asylbewerber registriert sind.
Der Masterplan bekräftigt das Ziel der Schaffung besserer Lebensverhältnisse in den Herkunftsländern, um Fluchtgründe zu minimieren.