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Fridays for Future: Videos von Schmerzgriffen der Polizei lösen Shitstorm aus

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Bild: imago images / Jannis Große
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"Schmerzgriffe bei Kindern" – Demo-Videos sorgen für Shitstorm gegen Polizei

21.09.2019, 19:06
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Weltweit demonstrierten Hunderttausende Menschen im Rahmen der "Fridays for Future"-Demos für ein politisches Handeln gegen den Klimawandel. So auch in Hamburg, wo am Freitag um die 70.000 Menschen auf die Straße gingen. Ganz friedlich verlief die Groß-Demonstration offenbar jedoch nicht: In sozialen Netzwerken machten mehrere Videos von Sitzblockaden und polizeilichen Schmerzgriffen die Runde.

In einem Video ist etwa zu sehen, wie Polizisten einen Demonstranten in einen Spezialgriff nehmen, seinen Kopf zur Seite drehen und ihn wegtragen. In einem anderen Video ist zu sehen, wie ein Polizist eine Teilnehmerin einer Sitzblockade festhält, während ein anderer offenbar schmerzhafte Griffe an ihrer Hand anwendet. Nutzer warfen der Polizei die Anwendung sogenannter Schmerzgriffe vor.

"Ich halte das für rechtswidrig! Verhältnismäßigkeit ist Vorschrift", schrieb die Bundestagsabgeordnete Renate Künast (Grüne) unter einem Videobeitrag. "Eine Klima-Sitzblockade so brutal anzugehen ist echt das Letzte", äußerte sich Emily Laquer von der vom Verfassungsschutz beobachteten Interventionistischen Linken auf Twitter.

Weitere Kommentatoren erklärten, dass es sich bei vielen Teilnehmern an Protestaktionen um Minderjährige gehandelt habe. "Werden Schmerzgriffe bei Kindern eingesetzt?", hieß es in einem Kommentar unter einem Video, welches von der Organisation "Sitzenblieben" gepostet wurde. Eine andere Userin schrieb: "Mir ist schlecht. Da foltern Polizisten eine Jugendliche die sich für eine bessere Zukunft einsetzt."

Polizei verteidigt eigenes Vorgehen

Die Polizei in Hamburg hat ihr Vorgehen bei der Auflösung einer Sitzblockade im Anschluss der "Fridays for Future"-Demonstration gegen Kritik verteidigt. Die Einsatzkräfte hätten einige Demonstranten unter Anwendung einfacher körperlicher Gewalt von der Fahrbahn gebracht, nachdem diese auf mehrere Aufforderungen und die Androhung unmittelbaren Zwangs nicht reagiert hätten, teilte Pressesprecher Timo Zill am Samstag in einem Statement auf Twitter mit. "Die Einsatzkräfte haben dies im erforderlichen Maße, ruhig, besonnen und professionell durchgesetzt."

Zur Sitzblockade aufgerufen hatte das Bündnis "Sitzenbleiben!", ein Zusammenschluss aus den Gruppen "Ende Gelände Hamburg", der Interventionistischen Linken Hamburg und anderer Initiativen. Nach der Großdemo zum Klimastreik, blockierten die Aktivistinnen über mehrere Stunden Hauptverkehrsstraße in der Hamburger Innenstadt.

(bn/dpa)

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quelle: felix huesmann/watson
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