Wie lange hält der Ausnahmezustand in Deutschland noch an? In der kommenden Woche wollen die Bundeskanzlerin und die Länderchefs über mögliche Lockerungen der Corona-Maßnahmen sprechen.
Aber schon an diesem Wochenende haben führende Politiker Lockerungen in Aussicht gestellt – aber zugleich vor einer übereilten Rückkehr zur Normalität gewarnt.
In dem Papier der interdisziplinären Expertengruppe heißt es demnach, über Lockerungen könne erst nachgedacht werden, wenn klar sei, dass das Gesundheitssystem "absehbar nicht überfordert ist" und Voraussetzungen für ein besseres "Monitoring" der Krise geschaffen seien. Dann aber könne die Rückkehr zur Normalität "schrittweise forciert werden".
Die vier Kriterien für Lockerungen lauten:
Der Plan der Experten: Ein möglicher Weg könne darin bestehen, "einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens nach und nach wieder zuzulassen". Dazu gehörten Schulen, Universitäten und der Einzelhandel.
Bei den Schulen solle es dabei zeitversetzten Unterricht und Unterschiede je nach Alter geben. In Kitas und im "Präsenzunterricht" sollten zuerst vor allem Lehrkräfte arbeiten, die nicht zu Risikogruppen gehören.
Auch wichtige Berater der Bundesregierung hatten zuletzt dafür plädiert, schrittweise Maßnahmen wieder zurückzunehmen.
Der "Spiegel" berichtete am Freitag, nach der Vorstellung der Wissenschaftler der Forschergemeinschaft Leopoldina könnte der Schulunterricht in den nächsten Wochen wieder aufgenommen werden. Die Öffnung solle sich zunächst auf die Älteren beschränken.
Nach dem Bericht plädieren die Forscher auch für den Gebrauch von Atemschutzmasken.
Bayerns Regierungschefs Markus Söder dämpfte Hoffnungen, in Kürze würden die Kontaktbeschränkungen abgebaut: "Es wird auch nach den Osterferien nicht einfach so weitergehen können wie vorher. Wer zu früh lockert, riskiert einen Rückfall."
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte der "FAS", es hänge von der Zahl der Infizierten, Testkapazitäten, medizinischen Personals und Zahl der Intensivbetten ab. Ähnlich wie Kretschmann sagte der sächsische Regierungschef Michael Kretschmer der Zeitung: "Solange es nötig ist, müssen wir durchhalten."
(ll/mit dpa/rt)