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Dürre, Hitze, Niedrigwasser – ein Eldorado für Schatzsucher

Diesen Tresor fand man vergangene Woche bei Ruckasing (Kreis Deggendorf) in der Donau.
Diesen Tresor fand man vergangene Woche bei Ruckasing (Kreis Deggendorf) in der Donau.bild: polizei
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Waffen, Tresore, Mammutzähne – Diese Schätze hat die Hitze in Gewässern freigelegt

08.08.2018, 13:5908.08.2018, 14:48
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Die Hitze. Flüsse und Seen führen kaum noch Wasser. Erste sind schon ganz ausgetrocknet. Für Schatzsucher könnte kaum etwas besseres passieren, denn in der Trockenheit kommt allerhand Kurioses zum Vorschein. Besonders häufig in diesem heißen Sommer: Munition.

Am Wochenende fanden etwa Kinder beim Schnorcheln im Langbürgner See in Oberbayern eine Granate aus dem Zweiten Weltkrieg. Wie die Polizei in Rosenheim mitteilte, handelte es sich um eine 30 Zentimeter lange funktionsfähige Sprenggranate. Der Vater der Kinder alarmierte die Behörden, weil seine Kinder es bei einer Wassertiefe von nur noch zwei Metern bis auf den Grund geschafft haben. Der Kampfmittelräumdienst barg und entsorgte den Sprengkörper.

Auch an einigen Abschnitten der Elbe ist laut ARD-Informationen Weltkriegsmunition aufgetaucht, wo früher Wasser war. Nach Angaben des Technischen Polizeiamtes (TPA) wurden allein in den letzten anderthalb Wochen an fünf Stellen Panzer-, Gewehr- und Handgranaten sowie Munitionsteile von Bodentruppen gefunden. In diesem Jahr waren es demnach bislang 21 Funde. Im Nachbarland Sachsen waren laut Polizeiverwaltungsamt etwas mehr. 

Auch aus dem Rhein werden Funde gemeldet. Wie in jedem Sommer bei Niedrigwasser gibt der Fluss allerhand Spektakuläreres frei.

Der Rhein bot:

  • gesunkene Boote
  • Überreste einer Ponton-Brücke
  • ein Flak-Geschütz aus dem Zweiten Weltkrieg
  • Bomben
  • Autos mit und ohne Fahrer

Auch in Bayern tauchen durch das Niedrigwasser in der Donau nun alle möglichen Dinge auf. Vergangene Woche fand man bei Ruckasing (Kreis Deggendorf) einen Tresor im Fluss. Dieser war laut Straubinger Tageblatt an der Rückseite aufgeflext und schon stark verrostet. In der Nähe wurde auch eine Waffe gefunden, ebenfalls im Fluss. Vielfach seien am Ende des Zweiten Weltkriegs in den Flüssen und Seen Munitionsreste entsorgt worden, erklärte eine Behördensprecherin.

Wie kommt es zu den Funden?
Meist entdeckten Spaziergänger die Munition in Bereichen, wo
normalerweise Wasser steht. Laut Behörden gibt es aber auch Menschen,
die den niedrigen Wasserstand nutzen, um in den Flüssen und Seen gezielt
nach alten Sprengkörpern oder Militaria zu suchen. "Das ist verboten
und gefährlich." Spaziergänger sollten solche Funde auf keinen Fall
anfassen und besser sofort die Behörden informieren.

Professionelle Sucher sind für die Behörden ein Problem

Die Suche nach Munition ist auch gefährlich, wenn die schon Jahrzehnte alt ist.

  • Fast alles, was gefunden wird ist noch scharf.
  • Sedimente könnten sich auf den Sprengkörpern ablagern und eine Kruste bilden, die das gefährliche Innere verbirgt.
  • Metallhülle darunter ist oft bereits durchgerostet.

Den Professionellen Suchern ist dies offenbar egal. Geschnappt werden Sie so gut wie nie. Zuletzt gingen den Behörden 2015 zwei Männer ins Netz, die auf dem Großen Sandsee bei Röpersdorf (Brandenburg) nach Minen und Magazinen von Maschinengewehren gefischt hatten. Sie hatten mit einem Magneten an einer Angel den See-Grund nach Militärausrüstung aus dem Zweiten Weltkrieg abgefischt, wie der Nordkurier berichtete.  

Einen sehr skurrilen Fund machte übrigens ein Paar aus Köln Anfang der Woche. Im ­ausgetrockneten Flussbett des Rheins bei Dormagen entdeckte das Paar den Zahn eines Mammuts.

(mit dpa/afp)

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