Am Dienstagvormittag haben Wissenschaftler an der TU Darmstadt bei einer Pressekonferenz das sogenannte "Unwort des Jahres" bekanntgegeben. In diesem Jahr wurde der Begriff "Anti-Abschiebe-Industrie" gekürt.
Mit dem polemischen Begriff werden Flüchtlingshelfer und Anwälte, die Flüchtlinge in Migrationsfragen vertreten, kritisiert. Auch CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hatte das Wort verwendet. Im Mai des vergangenen Jahres hatte Dobrindt in der Debatte um eine schnellere Ausweisung abgelehnter Asylbewerber eine "Anti-Abschiebe-Industrie" in Deutschland beklagt, welche "bewusst die Bemühungen des Rechtsstaates sabotiert".
"Der Ausdruck unterstellt denjenigen, die abgelehnte Asylbewerber rechtlich unterstützen und Abschiebungen auf dem Rechtsweg prüfen, die Absicht, auch kriminell gewordene Flüchtlinge schützen und damit in großem Maßstab Geld verdienen zu wollen", erklärte die Jury um Sprecherin Nina Janich, Professorin an der Technischen Hochschule Darmstadt.
(pb/afp/dpa)