Deutschland
Umwelt

Hamburg will Containern legalisieren

Abstract, Polygonal structure, Circle, dot, Geometric Shape, Network
Bild: iStockphoto / imago
Deutschland

Kampf gegen Lebensmittel-Verschwendung: Hamburg will Containern legalisieren

31.05.2019, 12:17
Mehr «Deutschland»

So, liebe Freunde des gepflegten Containerns: Die Stadt Hamburg hat eine Initiative gestartet, damit euer Treiben künftig legal ist.

  • Der Hamburger Justizsenator Till Steffen (Grüne) hat einen entsprechenden Antrag für die Konferenz der Justizminister der Bundesländer in der kommenden Woche vorbereitet, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" und "Pinneberger Tageblatt" am Freitag berichteten.
  • Das Mitnehmen weggeworfener Lebensmittel aus Abfallbehältern soll damit straffrei werden.

So steht es im Kampf gegen die Lebensmittel-Verschwendung:

Bisher gilt es als Diebstahl, wenn jemand Nahrungsmittel aus Müllcontainern holt, die Supermärkte und Fabriken wegen abgelaufener Mindesthaltbarkeitsdauer oder Druckstellen weggeworfen haben.

Hamburgs Justizbehörde will den Bund auffordern, das "Containern" zuzulassen. Es könne nicht sein, dass hierzulande tonnenweise noch genießbare Lebensmittel weggeworfen werden, andererseits aber diejenigen bestraft würden, die gegen Lebensmittelverschwendung aktiv sind, heißt es laut den Berichten aus der Behörde.

Containern betreiben sowohl Obdachlose als auch Aktivisten, die damit gegen Auswüchse der Überflussgesellschaft protestieren. Hamburg möchte, dass der Bund eine Neuregelung dieser Eigentumsaufgabe im Falle von Lebensmitteln prüft.

Alternativ schlägt Steffen vor, dem "Containern" die faktische Grundlage gleich ganz zu entziehen, indem für Supermärkte ein Wegwerfverbot geschaffen wird.

Vorbild könne Frankreich sein, das 2016 ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung erlassen hat. Dort müssen Lebensmittelmärkte mit mehr als 400 Quadratmetern Ladenfläche unverkaufte Nahrungsmittel an gemeinnützige Organisationen verschenken.

In Deutschland arbeiten viele Supermärkte bereits ebenfalls mit den örtlichen Tafeln zusammen. Insgesamt werden in Deutschland jährlich etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Ende Januar hatte ein Gerichtsurteil gegen zwei Münchner Studentinnen für Aufsehen gesorgt, die Lebensmittel aus dem Müllcontainer eines Supermarktes entnommen haben.

(ll/afp)

Sag mir nicht, dass ich nicht nachhaltig genug lebe
Video: watson
Cannabis-Legalisierung: JuLis schießen gegen CDU – "dürfen Spiel nicht mitmachen"
Nemir Ali ist 27 Jahre alt und stv. Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen (JuLis). Die Freigabe von Cannabis liegt den JuLis als FDP-nahe Nachwuchsorganisation besonders am Herzen.

"Cannabis ist gefährlich!" So ließe sich die Rede von Stephan Pilsinger (CSU) am 23. Februar im Bundestag zusammenfassen. Ganz Unrecht hat er nicht. Nur gilt das natürlich auch für Alkohol. Den liebt Pilsinger, der das Pils bereits im Namen trägt, so sehr, dass er sich für den Wahlkampf 2017 ein eigenes Bier brauen ließ.

Zur Story