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Iran: Erdbeben der Stärke 4,5 nahe iranischem Atomkraftwerk

FILE - In this Oct. 26, 2010 file photo, a worker rides a bicycle in front of the reactor building of the Bushehr nuclear power plant, just outside the southern city of Bushehr, Iran. The chances for  ...
Ein Reaktor des iranischen Atomkraftwerkes Bushehr.Bild: AP/Majid Asgaripour
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Erdbeben der Stärke 4,5 nahe iranischem Atomkraftwerk

08.01.2020, 08:2808.01.2020, 08:33
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In der Nähe des einzigen iranischen Atomkraftwerks Buschehr hat es am Mittwoch ein Erdbeben der Stärke 4,5 gegeben.

  • Das Zentrum des Bebens lag weniger als 50 Kilometer von dem Atomkraftwerk entfernt und ereignete sich in einer Tiefe von zehn Kilometern, teilte die US-Erdbebenwarte USGS mit. Laut der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur Irna war das Beben auch in Buschehr spürbar.
  • Der Iran liegt auf mehreren tektonischen Bruchlinien und wird regelmäßig von Erdbeben erschüttert. Ende Dezember hatte es nahe Buschehr ein Erdbeben der Stärke 5,1 gegeben.

Das Atom-Programm des Iran:

Buschehr ist der Standort des bislang einzigen iranischen Atomkraftwerks. Es wurde mit russischer Hilfe erbaut und im September 2011 in Betrieb genommen. Ende 2014 schlossen Moskau und Teheran einen Vertrag zum Ausbau der Anlage. Der Iran will seine Abhängigkeit von Öl und Gas reduzieren und in den kommenden Jahren noch 20 weitere Reaktoren bauen.

Der Iran hatte im Juli 2015 nach langen Verhandlungen mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland ein Atomabkommen geschlossen, das Teheran die friedliche Nutzung der Atomenergie erlaubt. Teheran verpflichtete sich darin, seine Urananreicherung deutlich zurückzufahren und scharfe Kontrollen durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) zuzulassen.

Die USA waren im Mai 2018 aber aus dem Atomabkommen ausgestiegen und hatten neue Sanktionen gegen den Iran verhängt. Daraufhin begann Teheran im Mai mit dem schrittweisen Rückzug aus der Vereinbarung. Als Reaktion auf die Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani bei einem gezielten US-Drohnenangriff am vergangenen Freitag kündigte Teheran den weiteren Rückzug aus dem Abkommen an.

(lin/ll/afp)

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