Inmitten zunehmender Spannungen zwischen den USA und Iran melden die Vereinigten Arabischen Emirate einen "schwerwiegenden Vorfall" am Persischen Golf. "Vier kommerzielle, zivile Handelsschiffe unterschiedlicher Nationalitäten" seien am Sonntagmorgen "Sabotageakten" vor der Küste des Emirats Fudschaira im Nordosten des Landes ausgesetzt gewesen, teilte das Außenministerium mit.
Das Ministerium machte keine näheren Angaben zur Art der Vorfälle sowie zu den Verantwortlichen. Weiter hieß es in der von der amtlichen Nachrichtenagentur Wam verbreiteten Erklärung, an Bord der betroffenen Schiffe sei niemand verletzt worden. Auch seien weder Öl noch chemische Substanzen ausgetreten.
Das Ministerium verurteilte den "schwerwiegenden Vorfall". Die Behörden hätten "alle notwendigen Maßnahmen ergriffen" und eine Untersuchung in Zusammenarbeit mit örtlichen und internationalen Organisationen eingeleitet. Zudem rief der Golfstaat die internationale Gemeinschaft auf, derartige Aktionen durch "Parteien, welche der Sicherheit der Schifffahrt schaden wollen", zu unterbinden.
Gleichzeitig widersprach das Ministerium Gerüchten über angebliche Zwischenfälle im Hafen von Fudschaira am Sonntagmorgen. Libanesische und iranische Medien hatten von Explosionen berichtet. Der Betrieb in dem Hafen laufe ohne Störungen, hieß es.
Die USA hatten ihre Militärpräsenz im Nahen Osten am Freitag erneut verstärkt. Das Kriegsschiff "USS Arlington", das unter anderem Marineinfanteristen und Amphibienfahrzeuge an Bord hat, sowie ein Raketenabwehrsystem des Typs Patriot würden in die Region verlegt, hieß es aus Washington. Einige Tage zuvor waren bereits der Flugzeugträger "USS Abraham Lincoln" und mehrere B-52-Langstreckenbomber dorthin geschickt worden.
Die US-Regierung reagierte mit der verstärkten militärischen Präsenz nach eigenen Angaben auf "Hinweise erhöhter iranischer Bereitschaft zu Angriffseinsätzen gegen US-Truppen und unsere Interessen". Genauere Angaben wurden nicht gemacht.
US-Präsident Donald Trump hob hervor, die USA wollten keinen Konflikt mit dem Iran austragen, seien aber "bereit" die eigenen Truppen und Interessen in der Region zu verteidigen. Trotz der Spannungen signalisierte der US-Präsident Gesprächsbereitschaft. Dafür erwarte er jedoch einen Anruf der Führung in Teheran.
(aj/dpa)