Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny.Bild: dpa / Pavel Golovkin
Russland
Der russische
Oppositionspolitiker Alexej Nawalny soll einem Magazinbericht
zufolge mit einer neuartigen Variante des Nervenkampfstoffes
Nowitschok vergiftet worden sein. Es soll sich um eine "härtere"
Form als die bislang bekannten gehandelt haben, berichtete der
"Spiegel". Das Magazin berief sich auf eine geheime
Unterrichtung durch den Präsidenten des
Bundesnachrichtendienstes, Bruno Kahl. Weitere Angaben dazu
machte der "Spiegel" nicht.
Der BND wollte zu dem Bericht auf
Anfrage keine Stellung nehmen. "Zu etwaigen Erkenntnissen äußert
sich der Bundesnachrichtendienst ausschließlich gegenüber der
Bundesregierung und den zuständigen geheim tagenden Gremien des
Deutschen Bundestages", hieß es lediglich.
Bundesregierung geht von Befehl von weit oben aus
Der "Spiegel" berichtete zudem, dass die Organisation für
das Verbot chemischer Waffen (OPCW) bereits frühzeitig in die
Analyse des Nervengifts einbezogen gewesen sein soll. Eine
Delegation der OPCW soll am Wochenende zu Besuch in der Berliner
Charite gewesen sein, wo Nawalny behandelt wird. Wegen der
Komplexität des Giftes gehe man in der Bundesregierung davon
aus, dass der Befehl für den Anschlag in der Hierarchie des
russischen Staatsapparates weit oben gegeben worden sein müsse.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte bekanntgegeben, dass ein
Speziallabor der Bundeswehr "zweifelsfrei" festgestellt habe,
dass Nawalny mit einem chemischen Kampfstoff der
Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde. Russische Ärzte hatten
dagegen erklärt, sie hätten keine Hinweise auf eine Vergiftung
gefunden.
Nawalny war am 20. August auf einem inner-russischen
Flug kollabiert. Nach einer Notlandung wurde er zunächst in
einer Klinik im sibirischen Omsk behandelt, bevor er am 22.
August nach Deutschland ausgeflogen wurde. Mit einem Gift der
Nowitschok-Gruppe, das in der Sowjetunion entwickelt wurde, war
bereits der russische Ex-Doppelagent Sergej Skripal 2018 in
Großbritannien vergiftet worden.
(hau/rt)
Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat Medienberichten zufolge seinem US-Kollegen Llyod Austin mitgeteilt, dass es noch keinen Termin für eine Bodenoffensive gegen die Stadt Rafah im Gazastreifen gibt. Galant habe damit der Darstellung seines Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu widersprochen, berichteten am Dienstagabend übereinstimmend die israelischen Zeitungen "Haaretz", "Times of Israel" sowie das Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf informierte Quellen.