Es ist ein gewaltsamer Eingriff, der vielen jungen Mädchen auf der Welt das ganze Leben kaputt macht. Die Genitalverstümmelung gilt in zahlreichen Kulturen als ganz normal, doch weltweit regt sich immer mehr Protest gegen das frauenfeindliche Prozedere.
Eine 37-jährige Frau aus Uganda wurde am Freitag schuldig befunden, ihre damals drei Jahre alte Tochter im Jahr 2017 an ihren Geschlechtsorganen verstümmelt zu haben. Die Frau erwartet laut BBC nun eine Haftstrafe von bis zu 14 Jahren. Das Strafmaß soll am 8. März verkündet werden.
Das Urteil sende "eine klare Botschaft, dass wer diese barbarische Praxis ausübt, nicht länger ungestraft bleibt".
Nein. Es handelt sich um ein sehr wichtiges Urteil im Namen der Frauenrechte weltweit. Obwohl weibliche Genitalverstümmelung bereits seit 1985 in
Großbritannien unter Strafe steht, gab es bislang nur eine Hand voll
Anklagen. Keine führte bislang zur Verurteilung.
Bei der archaischen Prozedur werden je nach Tradition die äußeren Geschlechtsorgane von jungen Mädchen teilweise oder ganz abgeschnitten, meist ohne Betäubung und mit nicht sterilen Gegenständen wie etwa Rasierklingen oder Glasscherben. Die Opfer leiden oft unter lebenslangen körperlichen und psychischen Folgen.
Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes schätzt, dass auch in
Deutschland rund 65 000 betroffene Mädchen und Frauen leben, weitere
15 500 gelten als gefährdet. Viele Männer sind sich auf der anderen Seite der Leiden entweder nicht bewusst, oder nehmen sie billigend in Kauf.
(mbi/dpa)