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UN-Gericht legt Veto gegen Trumps Iran-Sanktion ein

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Urteil: UN-Gericht stellt sich gegen Trumps Iran-Sanktionen

03.10.2018, 11:46
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Neuer Ärger für US-Präsident Donald Trump. Die USA müssen nach einem Beschluss des Internationalen Gerichtshofes einige der neu auferlegten Sanktionen gegen den Iran teilweise aufheben. Vor allem Sanktionen, die humanitäre Hilfe und die Sicherheit des Flugverkehrs betreffen, müssten sofort aufgehoben werden, urteilte das höchste Gericht der Vereinten Nationen am Mittwoch in Den Haag.

USA erkennen Gericht nicht an

Das Urteil dürfte zu weiteren Verwicklungen führen, denn die USA erkennen den Gerichtshof völkerrechtlich nicht an. Erst im Vormonat hatte US-Sicherheitsberater John Bolton kritisiert, das Gericht verfolge ein "meist unausgesprochenes Ziel", nämlich die Führungsrolle der USA in der Welt einzuschränken.

US-Präsident Donald Trump hatte im Mai die Sanktionen gegen den Iran einseitig reaktiviert und damit auch das Atomabkommen mit dem Land ausgehebelt. Diese könnten aber gegen ein Freundschaftsabkommen beider Staaten aus dem Jahr 1955 verstoßen, befand das Gericht und gab damit einer Klage des Iran statt.

Da die US-Restriktionen auch Unternehmen betrifft, die mit dem Iran Handel treiben und Niederlassungen in den USA haben, sind faktisch alle europäischen Großkonzerne betroffen. Viele europäische Unternehmen wie Total und Peugeot hatten sich deshalb aus dem Iran zurückgezogen.

Die EU versucht das Atomabkommen, das dem Iran nukleare Forschung zu militärischen Zwecken verbietet, zu retten. Die EU-Kommission hatte deshalb im September eine Art Naturalientausch angeregt. Experten zweifeln aber an der Praktikablität dieses Vorschlags. Der deutsche Außenminister Heiko Maas traf am Mittwoch zu Gesprächen in Washington ein.

(dpa, afp, reuters)

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Die Lage in Nahost droht weiter zu eskalieren. Der Iran hat seine Drohung wahr gemacht und den Erzfeind Israel erstmals direkt angegriffen. 99 Prozent der in der Nacht zum Sonntag abgefeuerten Geschosse seien abgefangen worden, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Er sprach am Morgen von einem "sehr bedeutsamen strategischen Erfolg" gegen mehr als 300 "Bedrohungen verschiedener Art".

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