Migranten überqueren den Fluss Río Suchiate zwischen Guatemala und Mexiko auf dem Weg in die USA.Bild: reuters / CARLOS GARCIA RAWLINS
USA
Angesichts von "Rekordzahlen" ankommender
Migranten an der US-Grenze zu Mexiko hat die US-Regierung die
Katastrophenschutzbehörde Fema mobilisiert. Sie soll in den kommenden
90 Tagen bei der Aufnahme, Unterbringung und Weiterleitung
unbegleiteter Kinder helfen, wie das Heimatschutzministerium am
Samstag (Ortszeit) mitteilte. Unter anderem müssten die Kapazitäten
für eine angemessene Unterbringung der Minderjährigen erweitert
werden. Einrichtungen der Grenzschutzbehörde seien keine Orte, an
denen sich Kinder aufhalten sollten, erklärte Heimatschutzminister
Alejandro Mayorkas.
US-Medien berichten seit Tagen von einer Zuspitzung der Situation an
der Grenze, unter anderem von überfüllten Einrichtungen, in denen
Kinder und Jugendliche ausharren. Die Regierung von US-Präsident Joe
Biden verfolgt anders als jene von Vorgänger Donald Trump das
Prinzip, unbegleitete Minderjährige nach einem Grenzübertritt aus
humanitären Gründen nicht zurückzuschicken. Das Weiße Haus betont
zugleich, die große Mehrheit der Migranten werde auf Grundlage der
Gesundheitsbestimmungen in der Coronavirus-Pandemie abgewiesen.
Viele Krisen in Ländern Mittelamerikas
Migranten warten an der Grenze zu den USA in Matamoros, Mexiko.Bild: www.imago-images.de / Abraham Pineda-Jácome
Das Heimatschutzministerium erklärte, die Zahl der an der Grenze
aufgegriffenen Migranten steige seit April vergangenen Jahres. Gründe
dafür seien anhaltende Gewalt, Naturkatastrophen,
Ernährungsunsicherheit und Armut in den Ländern des nördlichen
Dreiecks Mittelamerikas - Guatemala, Honduras und El Salvador. Trotz
der stark steigenden Zahlen vermeidet es die neue Regierung bislang,
von einer Krise an der Südgrenze zu sprechen. Sie verspricht eine
humanere Migrationspolitik.
Die Grenzschutzbehörde CBP hatte am Mittwoch mitgeteilt, ihre
Mitarbeiter hätten im Februar 100.441 Personen beim versuchten
Übertritt der Südgrenze aufgegriffen – 28 Prozent mehr als im
Vormonat und fast dreimal so viele wie im Februar vergangenen
Jahres. 72.113 Migranten seien wieder zurückgeschickt worden. Die
Zahl der unbegleiteten Minderjährigen stieg nach CBP-Angaben von 3490
im Februar 2020 auf 9457 im vergangenen Monat.
(lau/dpa)
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