International
USA

Afroamerikaner stirbt in Atlanta: Neuer Fall von Polizeigewalt sorgt für Empörung

An official talks with protesters on Saturday, June 13, 2020, near the Atlanta Wendy's where Rayshard Brooks was shot and killed by police Friday evening following a struggle in the restaurant&#0 ...
Ein Polizist spricht mit Demonstranten nach der Tötung eines Schwarzen in Atlanta durch die Polizei.Bild: AP / Brynn Anderson
USA

Afroamerikaner stirbt in Atlanta: Neuer Fall von Polizeigewalt sorgt für Empörung

14.06.2020, 08:1114.06.2020, 12:36
Mehr «International»

Inmitten der landesweiten Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus in den USA ist erneut ein Afroamerikaner bei einem Polizeieinsatz getötet worden.

Als Reaktion auf die tödlichen Polizeischüsse auf den 27-jährigen Rayshard Brooks in Atlanta trat die Polizeichefin der Großstadt, Erika Shields, zurück, wie Atlantas Bürgermeisterin Keisha Lance Bottoms am Samstag (Ortszeit) bekannt gab. Brooks' Tod löste in der Stadt zusätzliche Anti-Rassismus-Proteste aus.

Was war passiert?

Brooks war am Freitagabend bei einem Polizeieinsatz vor einem Schnellrestaurant von einem Beamten angeschossen worden und kurz darauf im Krankenhaus gestorben.

Nach Darstellung des Kriminalamts von Georgia (GBI) war die Polizei am Freitagabend zu dem Schnellrestaurant gerufen worden, weil der offenbar angetrunkene Brooks in seinem Auto eingeschlafen war und die Einfahrt zu dem Restaurant blockiert hatte. Die herbeigerufenen Polizisten hätten einen Alkoholtest bei Brooks vorgenommen und dann versucht, den 27-Jährigen in Gewahrsam zu nehmen.

Aufnahmen der Sicherheitskamera zeigen laut GBI, dass sich Brooks seiner Festnahme widersetzte und den Beamten einen Elektroschocker abnahm. Dann flüchtete der junge Mann den Angaben zufolge. Im Laufe der Verfolgungsjagd soll Brooks den Elektroschocker auf einen der Beamten gerichtet haben, woraufhin dieser auf Brooks geschossen haben soll. Brooks sei in ein Krankenhaus gebracht worden, dort jedoch seinen Verletzungen erlegen, heißt es in dem Bericht der Behörde. Auch einer der an dem Einsatz beteiligten Polizisten sei verletzt worden.

Proteste in Atlanta

Brooks' Tod führte in Atlanta zu erneuten Protesten gegen Polizeigewalt. Örtlichen Medienberichten zufolge blockierten Demonstranten am Samstagabend (Ortszeit) eine Autobahn und setzten das Schnellrestaurant in Brand, vor dem sich der tödliche Vorfall am Freitag ereignet hatte.

A Wendy's restaurant is on fire during protests on Saturday, June 13, 2020, where Rayshard Brooks was shot and killed by police Friday evening following a struggle in the restaurant's drive- ...
Im Drive-in dieses Restaurants wurde Brooks erschossen.Bild: AP / Brynn Anderson

Bereits in den vergangenen Wochen waren in der Südstaaten-Metropole zahlreiche Menschen auf die Straße gegangen, um gegen den Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis zu demonstrieren.

Bürgermeisterin Bottoms forderte die Entlassung des Polizisten, der Brooks erschossen hatte. Polizeichefin Shields habe ihren "sofortigen" Rücktritt angeboten, sagte die Politikerin der demokratischen Partei weiter. Shields wünsche sich, dass Atlanta ein "Vorbild für jene sinnvollen Reformen" sei, die es in den USA landesweit geben sollte. Die Polizeichefin sei mehr als 20 Jahre im Dienst gewesen.

Die Teilnehmer der derzeitigen Anti-Rassismus-Demonstrationen fordern eine tiefgreifende Polizeireform. Die oppositionellen Demokraten haben im Kongress einen entsprechenden Gesetzentwurf vorgelegt.

Die tödlichen Schüsse auf Rayshard Brooks erinnern an den Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis Ende Mai, der in den USA und weltweit Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus ausgelöst hat. Floyd war gestorben, nachdem ein weißer Polizist ihm minutenlang das Knie auf den Nacken gedrückt hatte, obwohl der Festgenommene wiederholt sagte, er bekomme keine Luft mehr. 

(ll/afp)

USA: Trump erwägt umstrittenen Ex-Rodeo-Cowboy für hohes Amt

Der Ex-Präsident Donald Trump ist für seine provokativen Bemerkungen und teils willkürlichen Entscheidungen bekannt. Nun will er wieder ins Weiße Haus. Der 77-Jährige und der Demokrat Joe Biden stehen als Kandidaten fest. Anfang November gehen die US-Präsidentschaftswahlen über die Bühne und schon jetzt sorgt sich Europa vor Trump als möglichen Sieger.

Zur Story