Dorothee Bär ist Digitalministerin und mit allen Social-Media-Wassern gewaschen. Einen Twitter-Account hat sie, auch Instagram bespielt sie regelmäßig mit (mehr oder weniger) lustigen und privaten Fotos von sich.
Trotzdem: Immer wieder beschweren sich Menschen, dass die Digitalisierung in Deutschland hinterherhinkt.
So auch ein Twitter-User, der Bär kritisieren wollte und twitterte:
"Digitalkompetenz in Deutschland in einem Bild. Übrigens: @dorotheebaer soll als Staatsministerin in Berlin die #Digitalisierung voranbringen." Darunter ein Screenshot von Dorothee Bärs vermeintlich leerer Twitter-Timeline.
Doof nur: Der Account, den der User verlinkt, ist nicht der richtige. Der offizielle Twitterhandle der CSU-Politikerin lautet nämlich @dorobaer.
Dorothee Bär konterte von ihrem offiziellen Account:
Ob man für Bär Sympathien hat oder nicht: Der Spruch sitzt. 1:0 für die Staatsministerin.
Neben all den Debatten, trockenen Auseinandersetzungen landen Politiker hin und wieder richtig schlagfertige Punktlandungen.
Der erste Boss-Move ist gar nicht lange her. In der Generaldebatte vor ein paar Wochen ging die AfD-Fraktionsvorsitzende Weidel Kanzlerin Merkel scharf an.
Weidel stand wegen ihrer Spendenaffäre unter Druck, die Staatsanwaltschaft ermittelt aktuell gegen sie.
Die AfD-Politikerin schoss in ihrer Eröffnungsrede gegen andere Parteien und sagte in Richtung der Kanzlerin: "Moralische Vorhaltungen müssen wir uns von Ihnen nicht machen lassen!"
Merkel entgegnete trocken und subtil: "Das Schöne an freiheitlichen Debatten ist, dass jeder über das spricht, was er für das Land für wichtig hält".
Der ehemalige Vizekanzler und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel zeigte bei einem Wahlkampfauftritt im niedersächsischen Salzgitter Rechtsextremen den Mittelfinger, die gegen ihn pöbelten.
Die SPD-Zentrale verteidigte die Geste ihres damaligen Chefs als "emotionale Reaktion".
Und Gabriel selbst? Setzte noch einen drauf und sagte im Sommerinterview zwei Wochen später: "Ich habe nur einen Fehler gemacht, ich habe nicht beide Hände benutzt"
Der ehemalige Bürgermeister von Berlin und Bundesvorsitzende der SPD hat so einige berühmte Sätze während seiner Karriere fallen lassen.
"Berlin ist arm, aber sexy" ist nur einer davon.
Der berühmteste Satz ist wohl aber einer von 2001, den der damals 48-Jährige bei einer Rede vor den Delegierten des Nominierungsparteitages der SPD sagte: "Damit auch keine Irritationen hochkommen, liebe Genossinnen und Genossen, ich sag's euch auch und wer's noch nicht gewusst hat:
Wowereit erntete dafür Applaus, sein Satz ging in die Politikgeschichte ein.
Die AfD behauptet auf ihrer "Migrationspakt-Stoppen"-Seite immer wieder unter anderem, der Migrationspakt sei in Hinterzimmern ausgehandelt worden, an der Öffentlichkeit vorbei.
Der außenpolitische Sprecher der Linken, Stefan Liebich wollte mit diesem Mythos aufräumen. Und erinnerte die Parteimitglieder daran, dass sie bereits im Mai eine Einladung der Vereinten Nationen erhalten hätten.
Die AfD habe diese Einladung aber ausgeschlagen. Und: Der AfD-Abgeordnete im Auswärtigen Ausschuss, Petr Bystron habe den Reiseantrag der Linken-Abgeordneten Sevim Dağdelen zu der Veranstaltung abgelehnt. Der AfD-Abgeordnete bestreitete das.
Hierzu las Liebich öffentlich aus der Mail von Bystron und zeigte damit, dass die AfD sehr wohl von der Veranstaltung zum Migrationspakt wusste und auch die Dienstreise von Dağdelen abgelehnt hatte.
Barack Obama, ehemaliger US-Präsident, lieferte 2011beim alljährlichen White House Correspondents Dinner den ultimativen Boss-Move.
Der jetzige US-Präsident Donald Trump hatte wiederholt gefordert, dass Obama seine Geburtsurkunde offenlege und beweisen solle, dass er in den USA und nicht in Kenia geboren wurde.
Obama konterte beim Pressegaladinner mit Humor, kündigte an, sein "offizielles Geburtsvideo" zu zeigen und blendete eine Szene aus dem Disney-Film "König der Löwen" ein.
Cooler als mit Selbstironie kann man auf Pöbeleien oder ungerechtfertigte Kritik nicht antworten.
(yp)