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Umfrage: In der Corona-Krise hat die Hilfsbereitschaft zugenommen

Teenage girl is delivering some groceries to an elderly person, during the epidemic coronovirus, COVID-19.
Ein Nachbarschaftsdienst in Corona-Zeiten: für Risikogruppen einkaufen gehen.Bild: iStockphoto / Jovanmandic
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Umfrage: In der Corona-Krise hat die Hilfsbereitschaft zugenommen

01.05.2021, 09:25
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Trotz mancher Gereiztheit hat die Corona-Krise die Deutschen laut einer neuen Umfrage sozial sensibler gemacht. In der Untersuchung des Hamburger Zukunftsforschers Horst Opaschowski bejahten drei Viertel (76 Prozent) der 1000 Teilnehmer eine entsprechende Frage. Vor allem Ostdeutsche (85 Prozent) und ältere Menschen über 65 Jahren (80 Prozent) vertreten diese Ansicht, während Westdeutsche (74 Prozent) und die unter 30-Jährigen (68 Prozent) die gesellschaftliche Auswirkung der Corona-Krise etwas skeptischer sehen.

Gleichwohl ist die Hilfsbereitschaft der Jüngeren nach eigenem Bekunden höher als die der Älteren. Die unter 30-Jährigen stimmten zu 89 Prozent der Aussage zu: "Ich stehe heute schon Freunden und Nachbarn öfter für Hilfeleistungen zur Verfügung." Die über 65-Jährigen pflichteten dieser Aussage nur zu 79 Prozent bei. Insgesamt gaben 86 Prozent der Befragten an, in der Corona-Krise hilfsbereiter geworden zu sein, wobei Ost- und Westdeutsche nur minimal auseinander lagen.

Viele sind seit der Corona-Krise hilfsbereiter

"Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung geht verändert aus der Corona-Krise hervor", erklärte Opaschowski. "Hilfsbereitschaft und die Kontaktpflege zu Freunden und Nachbarn werden zu einer neuen Währung, zum sozialen Kitt für das Zusammenleben." Als Beispiele nannte der Zukunftsforscher Fahrdienste und Einkaufshilfen sowie Telefon-, Besuchs oder Babysitterdienste. "In Not- und Krisenzeiten entsteht Zusammenhalt durch Zusammenrücken", betonte der 80-Jährige.

Verstärkte Gereiztheit steht nicht im Widerspruch dazu

Die Umfrage seines Instituts bestätigt mehrere ähnliche Studien aus dem vergangenen Jahr, etwa vom Basel Institute of Commons and Economics oder von der Bertelsmann Stiftung. Der verbreitete Eindruck, dass die Stimmung infolge der Corona-Maßnahmen gereizt sei, widerspreche den Studienergebnissen nicht, erklärte Opaschowski. "Im Alltag nervt vieles", sagte der Mitbegründer einer Helferbörse. Auch sein Projekt könne seit Monaten nicht mehr arbeiten. "Viele Menschen fühlen sich alleingelassen, insbesondere von den Institutionen. Sie suchen aber erfolgreich die Hilfe des Nahmilieus", konstatierte Opaschowski.

(lfr/dpa)

Erstes Land weltweit: Nigeria führt Impfstoff gegen tödliche Krankheit ein

Vor einer Reise ins Ausland steht oft ein Besuch in der Arztpraxis an. Denn je nach Reiseziel kann eine Impfung notwendig sein, um vor gefährlichen und teils lebensbedrohlichen Krankheiten zu schützen. Wer beispielsweise nach Nigeria reist, sollte sich ärztlich bezüglich einer Meningokokken-Impfung beraten lassen, rät das Auswärtige Amt.

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