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Jede 5. Frau betroffen von Gewalt oder Bedrohung, zeigt eine Umfrage

Frauen in Hamburg, Berlin, München und Köln fühlen sich vor allem auf der Straße unsicher.
Frauen in Hamburg, Berlin, München und Köln fühlen sich vor allem auf der Straße unsicher. (Symbolbild)Bild: E+ / lechatnoir
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Umfrage zu Angst auf der Straße: Jede 5. Frau betroffen von Gewalt oder Bedrohung

14.08.2020, 13:4014.08.2020, 15:35
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Ob auf der Straße oder in Parks, allein oder in kleinen Gruppen, tagsüber oder nachts: So ziemlich jede Frau wurde schon einmal im öffentlichen Raum angestarrt, blöd angemacht oder sogar bedroht. Kein Wunder also, dass sich Frauen vor allem in Großstädten unwohl fühlen. Das ergibt eine Befragung, die das Kinderhilfswerk Plan am Mittwoch in Hamburg vorgestellt hat.

Laut der Umfrage fühlen sich Frauen in Berlin, Hamburg, Köln und München zunehmend unsicher. Plan-Chefin Maike Röttger sagte dazu:

"Unsere Befragung hat deutlich gemacht, dass Mädchen und junge Frauen auch in deutschen Großstädten täglich sexuell belästigt, verfolgt, bedroht und beleidigt werden."

Dadurch werde ihnen ihr Recht verwehrt, sich sicher und frei in ihrer Stadt zu bewegen – um zur Arbeit oder zur Schule zu kommen, sich mit Freundinnen zu treffen oder auszugehen.

Die Rollenbilder von Mann und Frau müssen sich verändern

Insgesamt haben knapp 1000 Mädchen und Frauen im Alter zwischen 16 bis 71 Jahren an der Umfrage teilgenommen. Auf einer interaktiven Karte setzten sie sogenannte Pins an Orte, die sie als sicher oder unsicher erlebt haben. Danach ist bereits jede fünfte Teilnehmerin schon einmal Opfer von Gewalt, Verfolgung oder Bedrohung geworden.

Die am häufigsten genannten Gründe für ein unsicheres Gefühl sind dabei Begegnungen mit Personengruppen, die Alkohol oder Drogen konsumieren, ebenso schlecht beleuchtete Wege und Parks sowie einsame Gegenden, in denen Hilfe im Notfall fehlen würde.

"Die Umfrage hat gezeigt, dass der Handlungsbedarf groß ist", sagte Röttger. Neben städtebaulichen Maßnahmen sei es genauso wichtig, Rollenbilder zu verändern, die vielen Jungen und Männern immer noch suggerierten, dass es völlig in Ordnung sei, Frauen zu belästigen.

(ak/dpa)

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