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Sexuelle Belästigung: "Diese Reaktionen hätten wir uns von anderen gewünscht"

Watson-Redakteurinnen Agatha Kremplewski (l) und Lisa Neumann (r) sowie Watson-Autorin Maria Pelteki (m) berichten über ihre Erfahrungen mit Sexismus und sexueller Belästigung.
Watson-Redakteurinnen Agatha Kremplewski (l) und Lisa Neumann (r) sowie Watson-Autorin Maria Pelteki (m) berichten über ihre Erfahrungen mit Sexismus und sexueller Belästigung.Bild: watson
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Sexuelle Belästigung: "Diese Reaktionen hätten wir uns von anderen gewünscht"

08.03.2020, 08:0408.03.2021, 06:09
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Es sind Situationen, die fast jede Frau in Deutschland schon erlebt hat: Vielleicht hat dich jemand auf der Straße schon mal angeflirtet und wollte einfach nicht locker lassen. Oder hat dich beschimpft, wenn du auf die Anmache nicht eingehen wolltest.

Vielleicht wurdest du im Club schon mal wild angetanzt und dabei berührt; vielleicht hat dich jemand geküsst, obwohl du es nicht wolltest; vielleicht hat auch ein Kollege einen anzüglichen Spruch über dein Dekolleté gemacht – und in jeder Situation hast du wahrscheinlich ähnlich reagiert: mit einem Augenrollen, mit einem unsicheren Lächeln, mit einem Hinnehmen. Du hast irgendwie versucht, die Situation nicht an dich heranzulassen – weil es einfach so verdammt normal ist, als Frau sexuell belästigt zu werden.

"Er ist mir dann hinterhergelaufen, was ich sehr komisch und unangebracht fand."
Lisa (CvD bei watson) über eine unangenehme Begegnung im Zug.

Es ist die eine Sache, dass Frauen häufiger in Situationen kommen, in denen sie von Männern bedrängt, berührt, eben belästigt werden. Es ist eine andere, dass es so schwierig ist, damit umzugehen, sich am Ende zu wehren. Aber es ist noch eine ganz andere, wie Außenstehende reagieren, wenn sie Zeugen solcher Situationen werden oder von ihnen hören.

"Wenn ich Freunden von dieser Situation erzähle, insbesondere männlichen Freunden, dann ist die Reaktion oft: 'Warum lädst du ihn dann zu dir nach Hause ein?'"
Maria (Social Media Managerin bei watson) erzählt davon, als ein Mann sauer wurde, weil sie keinen Sex mit ihm wollte.

Denn allzu oft erfahren Betroffene nicht die Unterstützung, die sie sich so dringend wünschen. Ein Einschreiten, wenn man selbst gerade nicht weiß, was man tun soll. Verständnis, wenn man seine Stimme erhebt und sagt: Diese Situation war nicht okay für mich.

"Meine Chefin hat einfach nichts gesagt."
Agatha (Redakteurin bei watson), als sie in einem ihrer letzten Jobs vor den Augen der Vorgesetzten von einem Kollegen angefasst wurde.

Deswegen sprechen Lisa, Maria und Agatha von watson im Video anlässlich des Weltfrauentages über Situationen, in denen sie Sexismus und sexuelle Belästigung erfuhren. Außerdem äußern sie ihre Wünsche, wie sich Männer, aber auch andere Frauen im Umgang mit solchen Situationen verhalten sollten.

Erfahrungen mit Sexismus und sexueller Belästigung

Video: watson/Maria Pelteki
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