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Gesundheit: Überleben Coronaviren auf Lebensmitteln? Eine Mikrobiologin klärt auf

Middle-age woman buying vegetables at the market
Müssen wir uns sorgen machen, wenn wir in die Obstauslage greifen? (Symbolbild)Bild: Getty Images / VLG
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Überleben Coronaviren auf Lebensmitteln? Eine Mikrobiologin klärt auf

29.03.2020, 12:54
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Ängste und das Coronavirus sind eng miteinander verflochten. Angst vor einer Ansteckung. Angst vor den Folgen. Angst vor Infizierten. Leider hört es da nicht auf. Es folgt die Angst vor Türklinken, Atemluft, Einkaufswagen – eben allem, wo Viren vermutet werden.

Und ja: Manchmal ist diese Angst berechtigt. Hilft sie doch dabei, Abstand zu halten und das Haus nur dann zu verlassen, wenn es nötig wird. Regelmäßiges und gründliches Händewaschen bringt sie auch mit. Manche Ängste sind jedoch auch weitgehend ungerechtfertigt.

In der Luft halten sich die Viren zum Beispiel nicht lang genug, um gefährlich zu werden. Und auf Oberflächen überleben sie nur kurz und sind im Normalfall nur in ganz geringer Menge vorhanden – Händewaschen kann trotzdem nicht schaden.

Allerdings führt das zu einer anderen Frage: Wie schaut es mit Lebensmitteln aus? Immerhin liegen Äpfel, Bananen und auch Brot relativ offen im Supermarkt herum. Dass wir so manches direkt essen, wenn wir vom Einkaufen nach Hause kommen, könnte das Infektionsrisiko steigern.

Keine Angst

Die Mikrobiologin Ricarda Schmithausen beschäftigte sich mit der Frage. Sie fährt bereits seit einiger Zeit durch Heinsberg und nimmt Proben in den Wohnungen von Corona-Betroffenen, um sie am Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit im Universitätsklinikum Bonn auszuwerten. Zu diesen Proben zählten auch Lebensmittel.

"Wir untersuchten Kiwis, Äpfel und andere Lebensmittel. Eben alles was auf dem Tisch stand", sagte sie bei "Stern TV" am Mittwoch. Um es kurz zu machen:

"Alle Lebensmittel waren unbedenklich."
Ricarda Schmithausen"STern tv"

Oder übersetzt: Auf den Lebensmitteln waren nicht genug Erreger vorhanden, um wirklich gefährlich zu werden. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung schreibt, dass eine Übertragung über Lebensmittel eher unwahrscheinlich ist.

Hygieneregeln gelten trotzdem

Allerdings weist der Test auch darauf hin, dass beim Umgang mit den Lebensmitteln die allgemeinen Hygieneregeln eingehalten werden sollten, etwa bei der Zubereitung. Außerdem kann das Infektionsrisiko gesenkt werden, indem man die Lebensmittel erhitzt – bestenfalls über 60 Grad.

(tkr)

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