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Dschungelcamp: Jenny Frankhauser über Kohle und Streit mit Schwester Daniela

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Bild: MG RTL D/Instagram/Jenny Frankhauser/watson-montage
Interview

Königin Jenny über Dschungel-Kohle, Hass-Kommentare und den Streit mit Schwester Daniela

25.01.2019, 19:2225.01.2019, 23:12
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Jenny Frankhauser ist die (noch) amtierende Dschungelkönigin. 2018 setzte sie sich im Finale gegen Daniele Negroni durch – Hardcore-IBES-Fans erinnern sich (vielleicht).

Im Interview mit watson erzählt Frankhauser, warum die Teilnahme am Dschungelcamp die beste Entscheidung überhaupt gewesen ist, wie es um ihren Streit mit Daniela Katzenberger steht und  warum ihre Schwester mit der Erfüllung ihres größten Wunsches zu tun hat. 

watson: Wie hart war für dich der Weg zur Dschungelkönigin?
Jenny Frankhauser:
Es war ein sehr, sehr harter Weg. Ich habe mir die Zeit im Dschungel leichter vorgestellt, als es war. Im Endeffekt hat es sich gelohnt. Ich hatte wirklich Angst vor den ganzen Prüfungen und habe mich meinen Ängsten gestellt. Von Tag zu Tag bin ich stolzer und sicherer geworden. Es war für mich eine Selbstfindungsphase. Mir hat das Dschungel-Camp gut getan.

Bei den Prüfungen war es anders. Da habe ich mich sogar selbst gewählt. Ich hatte sehr viel Angst und Respekt vor den Challenges, aber ich bin in den Dschungel gegangen, um es mir und den Zuschauern zu beweisen. Für das Team wollte ich natürlich alles geben, damit wir etwas zu essen bekommen. Deswegen habe ich mich meiner Angst gestellt.

Wie lief es mit den anderen Kandidaten? Habt ihr noch Kontakt?
Wir hatten ein harmonisches Camp und sind respektvoll miteinander umgegangen. Matthias Mangiapane war aber sehr unfreundlich zu mir. Damals war ich noch zu unsicher, zu jung und zu schüchtern, um gegen ihn zu wettern. Wenn er heute so mit mir spricht, dann würde das anders ablaufen. Damals wusste ich nicht, dass wir beide daran Schuld waren, dass wir die gemeinsame Prüfung im Bau verloren haben. Leider habe ich das nicht mitbekommen und den Fehler bei mir gesucht.

Jetzt bin ich selbstbewusster und lasse mir so ein Verhalten nicht mehr gefallen. Im Großen und Ganzen haben wir uns alle gut verstanden. Daniele hatte verständlicherweise nur seine Probleme mit dem Zigarettenentzug. Wir haben auch heute noch Kontakt und sind miteinander befreundet. Besonders mit Daniele, David und Kattia tausche ich mich regelmäßig aus, mit Ansgar auch wieder. Die jetzige Staffel ist ein Streit-Camp. Für den Zuschauer ist das natürlich lustig, aber ich wäre da nicht gerne drin.

Warum wolltest du denn überhaupt in den Dschungel?
Ich wurde schon öfter von RTL angefragt – auch ohne den Streit mit meiner Schwester Daniela. Ich habe aber immer abgelehnt, weil ich zu viel Angst hatte. Im Nachhinein war ich froh darüber und es war die richtige Entscheidung, später zuzusagen. Ich habe mich zu jung gefühlt, zu unreif und zu unsicher für diese Herausforderung. Letztes Jahr habe ich gedacht, was hast du eigentlich zu verlieren. Die Leute mögen dich aktuell sowieso nicht, geh einfach mal hin, zeig dich und guck was passiert.

Warum bist du davon ausgegangen, dass die Zuschauer dich nicht mögen?
Der Streit mit Daniela wurde öffentlich. Ich habe mich in der Öffentlichkeit ausgekotzt. Es lässt sich darüber streiten, ob das jetzt richtig war oder nicht. In der Situation war das Vorgehen von mir eine Kurzschlussreaktion. Das würde ich vielleicht heute nicht mehr so machen, aber es ist jetzt einfach raus. Es war nichts gelogen. Es ist auch wirklich so, dass ich nicht zu hundert Prozent alles gesagt habe, was passiert ist.

Deswegen konnten mich auch viele nicht verstehen, warum ich jenes gesagt und gemacht habe. Zu diesem Zeitpunkt haben mich bereits sehr, sehr viele Menschen gehasst. 

Die haben geschrieben, geh doch sterben, und solche Sachen. Das war richtig krass. Deswegen dachte ich mir, dass es jetzt auch nicht schlimmer werden kann und dann bin ich in den Dschungel gezogen.

Wie reagieren die Menschen jetzt auf dich?
Die Menschen hatten ein komplett falsches Bild von mir. Jetzt haben sie mich kennengelernt und sehen mich mit ganz anderen Augen. Es gibt Menschen, die mich nicht leiden können und einige, die mich mögen – ein gesundes Verhältnis.

Wie ist die aktuelle Situation mit Daniela Katzenberger und dir?  

Daniela und ich haben weiterhin keinen Kontakt. An der Situation wird sich auch erstmal nichts ändern. Es geht uns beiden mit dem Kontaktabbruch gut.

Man soll niemals nie sagen und vielleicht gehen wir irgendwann wieder einen Schritt aufeinander zu.

Du wolltest nicht mehr als "die Schwester von" bekannt sein. Hat das geklappt?
Auf jeden Fall, das hat sich zu hundert Prozent geändert. Wenn ich angesprochen werde, finde ich es immer noch total krass. Ich wäre mit dem Vornamen wirklich schon zufrieden gewesen, aber die Leute kennen sogar meinen Nachnamen. Das finde ich total cool. Die Menschen wissen natürlich noch, dass ich die Schwester von Daniela bin und sie meine ist, aber sie nehmen mich als eigenständige Person wahr. Das war mein größter Wunsch und der ist in Erfüllung gegangen.

Nach dem Auszug hast du gesagt: "Jetzt wird erstmal geschuftet". Wie hat sich deine Auftragslage verändert?  
Direkt nach dem Dschungel bin ich nicht nach Hause gefahren, sondern ein halbes Jahr täglich durch Deutschland, Österreich und die Schweiz gereist. Dort habe ich neben TV-Projekten eine Club- und Autogrammstunden-Tour gemacht. Das war cool und die Menschen haben mich immer weiter gebucht. Es hat Spaß gemacht, aber leider war ich überhaupt nicht mehr zu Hause.

In dieser Zeit habe ich mich auf meinem Hotelzimmer einsam gefühlt und wollte wieder in mein vertrautes Umfeld. Parallel habe ich mir meine Social-Media-Seiten aufgebaut, so dass ich als Werbegesicht und Influencer gut davon leben kann. Mein Online-Shop wurde währenddessen auch weitergeführt. Mein YouTube-Kanal durfte natürlich auch nicht auf der Strecke bleiben. Neben einigen TV-Formaten habe ich gesagt, dass ich von zu Hause aus arbeiten möchte.

Gerade ich weiß, dass es von heute auf morgen vorbei sein kann. Meine Großeltern sind zu Hause, mein Hund ist nicht mehr der Jüngste. Das kann nicht sein, dass ich nur wegen des Geldes nicht bei meiner Familie sein kann. Zu Hause habe ich dann das ganze Haus und den Innenhof von meinen Großeltern und mir renoviert.

Gibt es noch andere Baustellen?  
Ich bin immer noch Single, aber auch ohne König Königin geworden. Für 2019 wäre ein neuer Mann natürlich nett. Im Sommer habe ich mir an der Hüfte Fett absaugen lassen. Meine Schilddrüse ist kaputt und der Stoffwechsel ist im Tiefschlaf. Ich esse einfach zu gerne. Meine Oma kocht einfach zu gut. Ich habe wieder viel zugenommen und bin am Abnehmen. Bei mir ist es ein Auf und Ab. Wenn ich durch Instagram scrolle und diese ganzen perfekten Menschen sehe, dann ist mir bewusst, dass es bei mir nicht so ist. Ich bin mit meinem Körper nicht zufrieden, aber das ist menschlich.

Mittlerweile gibt es 12 Dschungelkönige. Wie schafft man es, im Gedächtnis zu bleiben?  
Du musst natürlich etwas tun und es funktioniert nicht, wenn du auf der faulen Haut liegst. Der Titel Dschungel-Königin bringt einem gar nichts. Wichtig ist es, den Po hochzukriegen. Von nichts kommt nichts und das gilt auch hier. 

Ich habe ein halbes Jahr fast täglich nur zwei bis drei Stunden geschlafen. Das war nicht einfach. Du musst wirklich viel arbeiten und fleißig sein.

Manchmal hatte ich an einem Tag drei verschiedene Auftritte und nebenbei noch ein TV-Projekt. Dann ging es weiter nach Österreich – eine krasse Zeit, in der ich viel erlebt habe. Dann willst und musst du immer freundlich dabei bleiben, obwohl du nur eine Stunde geschlafen und nichts gegessen hast. Als ich auf dem roten Teppich stand, dachte ich mir, wenn dich jetzt jemand schubst, dann bleibe ich einfach auf dem Boden liegen und schlafe ein. Das war schon hart.

Der ganze Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt. Von diesem hartverdienten Geld konnte ich das Haus von meinen Großeltern und mir schön machen. Das war es wert. Direkt nach der Autogrammstunden-Tour habe ich meine Tanten und meine Großeltern eingepackt und bin mit ihnen in den Urlaub geflogen. Für mich ist dieses Jahr wie im Flug vorbeigegangen.

Wie wichtig ist bei dir der Social-Media-Bereich?  
 Ich habe den Luxus sagen zu können, dass ich davon leben kann. Dazu zählen neben Instagram auch mein YouTube-Channel und mein Online-Shop. Ich arbeite sehr viel von zu Hause aus. Aktuell lege ich auf den Social-Media-Bereich meinen Schwerpunkt. Ich muss nicht mehr unbedingt im Fernsehen stattfinden, es sei denn, ich habe Lust dazu. Ich weiß das Privileg zu schätzen, dass ich mir aussuchen kann, was ich machen möchte.

Gibt es einen Zeitpunkt, an dem du gemerkt hast, dass das Interesse an der Person "Dschungelkönigin" weniger wird?  
Ich würde sagen, dass im Bereich Social-Media der Titel Dschungelkönigin nicht interessant ist. Ich werde gebucht, weil meine Reichweiten enorm sind. Der Titel ist den Menschen mittlerweile egal. Ich habe immer denselben Betrag, wenn mich jemand bucht, und ich nehme auch nach einem Jahr "Dschungel-Königin" nicht weniger Geld für meine Auftritte. Natürlich ist die Aufmerksamkeit direkt nach Australien extrem krass.

Die Leute haben bei mir zu Hause geklingelt. Das möchte ich nicht schlecht reden, denn ich bin stolz darauf und weiß das Interesse an meiner Person zu schätzen. Jeden Tag werde ich immer noch von Menschen auf der Straße erkannt, aber es ist nicht mehr so heftig wie direkt nach der Sendung. Es ist wichtig, dir die Karriere so aufzubauen, dass du langfristig davon leben kannst. Da habe ich ein schlaues Köpfchen gehabt.

Hat der Dschungel dir bei deiner weiteren Karriere geholfen?  
Mir hat das Dschungelcamp alles gebracht. Der Dschungel war wie eine Erlösung aus einem Fluch. Ich kriege durch das TV-Format nichts geschenkt, aber mir werden die Türen nicht mehr vor der Nase zugeknallt. Ich bin früher irgendwo hingegangen und habe nie eine Chance bekommen, weil die Menschen mich sofort abgestempelt haben. Die Türen wurden sofort geschlossen und ich konnte noch nicht einmal 'Hallo' sagen. Mittlerweile ist es so, dass ich wie jeder andere auch eine Chance erhalte, ohne, dass Vorurteile im Raum stehen. Das ist viel Wert.

Hat sich die Teilnahme beim Dschungelcamp unterm Strich betrachtet auch finanziell gelohnt?  
Der Dschungel hat sich für mich definitiv finanziell gelohnt. Die Sendung war der Startschuss für meine Karriere.

Nach dem Dschungelcamp hast du nur an vereinzelten Formaten teilgenommen. War das eine bewusste Entscheidung?  
Ja, das habe ich bewusst so gemacht. Das Problem war, dass ich ein halbes Jahr täglich unterwegs gewesen bin. Viele Jobs konnte ich nicht mehr annehmen, weil ich woanders schon gebucht wurde. Ich kann nicht auf tausenden Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Wenn ich bei einer Autogrammstunde zugesagt habe, dann ist mir dieser Auftritt genauso wichtig, wie ein TV-Projekt.

Dort treffe ich meine Fans, die mir was bedeuten und die ich nicht enttäuschen möchte. Auch hier musste ich Entscheidungen treffen. Ich kann mir den Luxus rausnehmen und sagen, dass ich keine TV-Auftritte mehr brauche, um über die Runden zu kommen. Ich mache nur noch ausgewählte Formate, die ich cool finde und ausprobieren möchte. Ich muss nicht um jeden Preis in jeder Sendung sein.

Welches Projekt würdest du jetzt gerne realisieren?  
Es läuft beruflich alles so, wie ich mir das gewünscht habe. Früher habe ich Musik gemacht. Nach dem Tod meines Papas konnte ich das nicht mehr weitermachen. Ich verbinde Musik mit Gefühlen und nicht mit Geld. Aus diesem Grund habe ich nicht die Aufmerksamkeit des Dschungels nach dem Camp genutzt – auch wenn viele sagen, dass das nicht allzu klug war. Für mich wäre das falsch gewesen, nach dem Motto: Ich war im Dschungel, bringe jetzt eine neue Single raus und kauft die alle. Das hat sich für mich verlogen angefühlt.

Die Musik ist ein Gefühl und ich muss das aus tiefstem Herzen und zu hundert Prozent wollen. In diesem Jahr fühle ich mich dazu bereit, das Projekt Musik anzugehen. Ich habe noch nichts aufgenommen, aber schon Lieder zugeschickt bekommen. Wenn ich jetzt damit neu starte und richtig anfange, dann muss es wirklich etwas Besonderes sein und das braucht seine Zeit. Auf Mallorca möchte ich nicht auftreten. Ich möchte keine Ballermann-Schlager-Sängerin werden.

In welchem TV-Format werden wir dich in diesem Jahr sehen?  
Sehr viele Projekte werden gerade verhandelt und sind in Planung. Fest steht, dass ich für "Promis Privat" auf Sat.1 in den nächsten Wochen weiterdrehen werde. Ich werde dafür in Deutschland und auf Mallorca bei meiner Mama von TV-Kameras begleitet. Darüber hinaus ist Musik gerade ein wichtiges Thema und bei meinem Online-Shop wird sich einiges ändern.

Wer hat für dich am meisten Potenzial, Dschungelkönig zu werden?  
Privat kenne ich niemanden von den Campern. Evelyn hatte mal negativ über mich gesprochen, als ich in den Dschungel gegangen bin. Deswegen weiß ich nicht, was ich von ihr halten soll. Vom Yotta war ich positiv überrascht, aber auch der Chris ist für mich eine coole Socke. Ich würde gerne der Person die Dschungel-Krone überreichen, die es sich verdient hat und sich bis zum Ende durchbeißt. Die bunte Mischung von Menschen im Camp macht für mich die Sendung unterhaltsam.

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Bild: MG RTL D/ Arya Shirazi

Peter Orloff finde ich sehr goldig. Ich hätte aber nicht gedacht, dass Domenico als erstes geht. Im Endeffekt wissen nur Evelyn und er, was wirklich passiert ist. Ich hätte auf Sandra getippt, weil von ihr am wenigsten zu sehen war. Aktuell bleibt aber Chris mein Favorit. Als Gisele nach der Prüfung so unfair gegenüber Yotta war, fand ich die Reaktion von Chris eine große Geste, als er gesagt, dass so ein Verhalten nicht geht und sie sich entschuldigen soll.

Welcher Kandidat kann sich nach dem Dschungel (wieder) eine Karriere aufbauen?  
Chris kann sich gut eine Karriere aufbauen. Ihn hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm. Die Menschen verbinden ihn bereits mit Currywurst. Ich würde ihm raten, dass er in Deutschland seine Currywürste verkauft, weil ihn hier die Leute kennen. Chris kann damit jetzt einiges machen. Wenn die Menschen ihn angucken, dann denken sie sofort an die Wurst.

Hier sind alle Dschungel-Kandidaten im Überblick:

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Dschungelcamp
Sibylle Rauch geht als eine unserer Favoritinnen ins Dschungelcamp.
quelle: rtl.de/montage
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