Das deutsche Abschneiden beim Eurovision Song Contest war in den vergangenen Jahren recht unterschiedlich. Unvergessen bleibt der Sieg von Lena Meyer-Landrut, die 2010 in Oslo gewann. Und viele Fans denken auch gerne an Lenas sehenswertes Comeback als Titelverteidigerin 2011 in Düsseldorf zurück – damals holte sie einen respektablen zehnten Platz.
Die folgenden deutschen ESC-Kandidaten konnten an diese Erfolge nur bedingt anknüpfen. Roman Lob ("Standing Still") mit Platz 8 im Jahr 2012 und Michael Schulte ("You Let Me Walk Alone") mit Platz 4 im vergangenen Jahr waren da noch die Erfolgreicheren.
Zum (musikalischen) Vergessen zählen dann eher solche deutschen Scherze wie die Dance-Pop-Band Cascada, die es wenig "Glorious" 2013 nur auf Platz 18 schaffte. Oder die beiden Doppelnamen-Debakel Ann Sophie (2015, letzter Platz mit null Punkten) und Jamie-Lee (2016, 26. Platz, immerhin 11 Punkte)
In diesem Jahr sollen es die S!sters richten. Die Sängerinnen Carlotta (19) aus Hannover und Laurita (26) aus Wiesbaden treten am 18. Mai für Deutschland beim ESC in Israel an.
Die S!sters werden mit ihrem Song "Sister" am 18. Mai im Finale des Eurovision Song Contest in der ersten Hälfte der Finalshow auftreten. In eines der beiden Halbfinals, die am Dienstag und Donnerstag stattfinden, müssen sie nicht. (eurovision.de)
Die folgende Karte zeigt, wie sich Nachbarländer gegenseitig am ESC bewerten. Was dabei auffällt: In Mitteleuropa ist der Zusammenhalt nicht allzu groß. Doch in Osteuropa sowie in den Benelux-Ländern und Skandinavien unterstützt man sich gerne.
Beachtet man also nur Länderkombinationen, die in den letzten gut 40 Jahren mindestens fünf Mal die Chance hatten, sich gegenseitig Punkte zu geben, zeigt sich folgendes Bild: Die größten Fans voneinander sind Aserbaidschan und die Türkei. Sie konnten bereits 7 Mal (Türkei an Aserbaidschan), respektive 6 Mal (vice versa) füreinander abstimmen und haben sich jeweils bei jeder Gelegenheit die Bestnote von 12 Punkten geschenkt.
Aserbaidschan teilt sich dank seiner Exklave eine rund 17 Kilometer lange Landesgrenze mit der Türkei. Schätzungen gehen davon aus, dass knapp 1 Prozent der türkischen Bevölkerung aserbaidschanischer Abstammung ist.
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Ebenfalls meist mit der Bestnote bewertet hat Moldawien den Nachbarn Rumänien (im Durchschnitt 11.65 Punkte).
Das obige Beispiel zeigt: Die Unterstützung zwischen der Türkei und Aserbaidschan beruht auf Gegenseitigkeit. Es gibt allerdings auch sehr unausgeglichene Länderkombinationen.
So bewertet zum Beispiel Andorra den Act aus Portugal im Schnitt mit 9 Punkten, zurück kommen jedoch nur rund 2 Punkte.
Zu den Ländern, die Deutschland durchschnittlich am meisten Punkte schenkten, gehören:
Zu den Ländern, die Deutschland durchschnittlich am wenigsten Punkte schenkten, gehören:
Und wem schenkten die deutschen Zuschauer in der ESC-Geschichte am liebsten ihre Punkte?
Das erste Halbfinale vom Dienstag, 14. Mai 2019 zeigen ONE und online auch eurovision.de ab 21:00 Uhr. Dort laufen am Donnerstag, 16. Mai 2019, auch die Teilnehmer des zweiten Halbfinals auf. Das Finale wird dann am Samstag, 18. Mai 2019 um 20:15 Uhr mit dem "Countdown für Tel Aviv" von Barbara Schöneberger anmoderiert. Um 21 Uhr übernimmt dann Peter Urban, der auch die Halbfinalsendungen moderiert. Das Finale ist in der ARD, auf ONE, bei Deutsche Welle und auf eurovision.de zu sehen.
(mit pb/dpa)