Ausgerechnet das Coronavirus könnte Lidl erlauben, urbaner zu werden. Bisher finden sich in Innenstädten nur wenige Filialen des Discounters. Doch offenbar arbeitet man daran, dies zu ändern.
Das jedenfalls berichtet die "Lebensmittelzeitung". Nachdem die Filialzahl des Discounters sieben Jahre lang stagniert habe, sehe Lidl nun die Chance, mit Innenstadt-Märkten in Deutschland über die Marke von 3200 Filialen hinauszuwachsen. Und dieser Mut, eine neue Strategie zu wählen, habe vor allem einen Grund.
Durch die Corona-Krise sei der in den Innenstädten vertretene, stationäre Handel von starken Umsatzeinbußen betroffen. Das wiederum habe dazu geführt, dass mehr Geschäfte ihre innerstädtischen Standorte aufgegeben hätten und es somit mehr Leerstand in den Citys gebe.
Und in diese frei werdenden Flächen will Lidl hineinstoßen. Nicht ohne eine konkrete Strategie, wie es weiter heißt: Ein Lidl-Mitarbeiter wird mit den Worten zitiert, es gehe nicht um Touristen, "die ab und zu eine Flasche Wasser kaufen" – vielmehr stellten Pendler und Anwohner die Zielkundschaft dar.
Dass die Kunden lange Wege auf sich nähmen, um bei Lidl einzukaufen, sei lange vorbei, fährt er fort. Allerdings wolle der Discounter auch in der Innenstadt nicht von bestimmten Anforderungen abrücken, die im Zuge der Kundenfreundlichkeit wichtig seien.
(om)