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Aldi: In dieser Sparte schwächelt der Discounter im Vergleich zu Lidl

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Aldi Nord ist hier zwar größer im Bild, hat in einer wichtigen Kategorie aber das Nachsehen gegenüber Lidl.Bild: imago/Chris Emil Janßen
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Aldi: Probleme beim Marken-Geschäft im Vergleich mit Lidl? Das sagt der Discounter

10.02.2020, 13:23
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Die Deutschen lieben Marken: Aldi Nord und Süd tragen dem mittlerweile Rechnung. Seit rund einem Jahr haben die Discounter neben ihren Eigenmarken auch Produkte bekannter Hersteller in ihr Sortiment aufgenommen.

Gerade jüngere Konsumenten wollte Aldi damit ansprechen – und Kunden, die bisher für den Wocheneinkauf lieber zu Edeka oder Rewe gegangen sind, weil sie dort ihre Lieblingsmarken bekommen. Marken-Produkte zusätzlich zu Eigenmarken anzubieten, ist ein Modell, das andere Discounter wie Netto oder Lidl schon länger erfolgreich umsetzen.

Doch offenbar hat Aldi Schwierigkeiten, das Geschäft mit den Markenprodukten zum Laufen zu bringen.

  • Laut einem Bericht der "Lebensmittelzeitung" ist der Umsatz mit neuen Markenartikeln im vergangenen Jahr nicht so stark gestiegen wie erhofft.
  • Zwar seien die Umsätze mit Markenartikeln gewachsen.
  • Das soll jedoch zu Lasten der Umsätze mit Eigenmarken gegangen sein. Ein Schnitt ins eigene Fleisch quasi.

Lidl verdient beim Geschäft mit den Marken angeblich deutlich mehr als Aldi

Das Bittere für Aldi: Die Konkurrenz macht es offenbar besser. Lidl hat dem Bericht zufolge eine Mischung aus Marke und Eigenmarke gefunden, mit dem der Discounter es vermeidet, dass das Eigenmarkengeschäft zu stark belastet werde – im Gegensatz zu Aldi, dem das nicht gelingt.

Und noch etwas macht Lidl offenbar besser im Markengeschäft. Der Händler habe Insidern zufolge bessere Konditionen beim Einkauf, heißt es. Demzufolge liegen die Gewinnmargen, also die Differenz zwischen Verkaufs- und Einkaufspreis der Ware, bei Aldi unter 20 Prozent. Lidl soll hingegen bis zu 40 Prozent erreichen.

Das heißt: Lidl verdient richtig Geld mit den Marken-Produkten – während Aldi offenbar die Produkte für deutlich höhere Preise einkaufen muss, was den Gewinn schmelzen lässt.

Das Ziel von Aldi: Den Rückstand so schnell wie möglich aufholen. Spannend dabei: Vor einigen Monaten holte Aldi Nord den ehemaligen Lidl-Top-Manager Lars Kürten und sein Team an Bord, die Erfahrungen aus der Markenartikelindustrie mitbringen.

Watson hat bei Aldi Süd und Aldi Nord nachgefragt, wie zufrieden sie nach einem Jahr mit der Entwicklung im Bereich der Marken-Produkte sind, wie sie reagieren wollen – und ob man neidisch auf Lidl ist. Die beiden Discounter, die immer enger zusammenwachsen, antworteten einzeln.

Aldi Nord startet erneute Marken-Offensive

Dass das Markengeschäft schleppend läuft, will Aldi Nord so nicht stehen lassen. "Mit der Umsatzentwicklung im Bereich der Herstellermarken sind wir durchaus zufrieden", teilt der Konzern gegenüber watson mit.

Geplant ist nun eine neue Marken-Offensive: "Wir sehen in diesem Segment sogar noch Wachstumspotenziale, was wir in den kommenden Wochen und Monaten durch die Aufnahme weiterer Top-Marken in unser Sortiment sichtbar machen werden."

Einen nennenswerten Einfluss auf das Kerngeschäft mit den Eigenmarken erwartet Aldi Nord dabei nicht. Das Kalkül: Die Marken sollen noch mehr Kunden in die Läden locken. "Aufgrund der noch anstehenden Maßnahmen rechnen wir mit einer steigenden Kundenfrequenz in unseren Filialen."

Aldi Süd betont: "Fokus liegt auch künftig auf unseren Eigenmarken"

Laut "Lebensmittelzeitung" will Aldi die Markenartikel auf den Prüfstand stellen. "Jeder Artikel muss sich beweisen. Das gilt für Eigenmarke genauso wie für Marke", heißt es in dem Bericht.

Aldi Süd betont gegenüber watson, dass der Fokus des angebotenen Sortiments schon immer auf unseren Eigenmarken liege. Dennoch überprüfe und optimiere man regelmäßig das Eigenmarken-Sortiment.

Weiter sagt Aldi Süd: "Markenartikel werden dann aufgenommen, wenn es keine vergleichbaren Eigenmarken gibt. Oder unsere Kunden bestimmte Marken nachfragen, die sie bei ihrem Wocheneinkauf nicht missen möchten."

Doch im Gegensatz zur Konzernschwester im Norden betont Aldi Süd klar: "Wir werden jedoch auch künftig den Fokus des Sortiments auf unsere Eigenmarken legen." Mehr als 90 Prozent der 1700 Artikel im Standardsortiment seien Eigenmarken.

Keine teuren Marken bei Aldi Süd

Am wichtigsten sei die Qualität der Produkte, die man zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten möchte. Heißt: Marken, die unnötig teuer sind, haben bei Aldi Süd nichts zu suchen. Dennoch wolle man die "akzentuierte Ergänzung durch Markenartikel" weiter vorantreiben.

Und stimmt es nun, dass Aldi so viel weniger mit Marken verdient als Lidl? Ein Dementi kommt weder von Aldi Nord noch Süd. Stattdessen heißt es von beiden Seiten: Zu Aktivitäten von Wettbewerbern und zu Margen äußere man sich grundsätzlich nicht.

(hau/om)

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