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Plasberg diskutiert Wert von Schönheits-OPs – und fragt Experten nach Markus Lanz

Alle waren für die Schönheit da.
Alle waren für die Schönheit da. ard-screenshot
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Plasberg diskutiert Wert von Schönheits-OPs – und fragt Experten nach Markus Lanz

24.09.2019, 01:4224.09.2019, 07:34
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Es ging nicht um Klimaschutz. Es ging nicht um Migration. Nein, statt der üblichen Talkshow-Themen wurden bei "Hart aber Fair" neue Nasen besprochen. ARD-Moderator Frank Plasberg diskutierte am Montagabend Schönheitsoperationen und deren Risiken.

Zu dem Thema hatte sich Plasberg den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, den Schönheitschirurgen Werner Mang, die vielfach operierten Promis Harald Glööckler und Natascha Ochsenknecht sowie die Influencerin Louisa Dellert eingeladen.

Gesundheitsexperte Lauterbach glaubte nicht an den Wert vieler Schönheitsoperationen – und mit Blick auf sein Rennen um den SPD-Parteivorsitz meint der Sozialdemokrat: "Wenn ich besser aussehen müsste, um zu gewinnen, dann verzichte ich auf den Sieg."

Die Influencerin Dellert berichtet, dass sie überlegt habe, ihre Brüste vergrößern zu lassen. Der Designer Glööckler ist mit seinen vielen Operationen zufrieden: "So wie ich meine Gedanken erneuere, erneuere ich auch mein Äußeres. Das Leben ist kein Stillstand." Der Schönheitschirurg Mang warb erstmal für seinen Berufsstand: "Schönheitswahn nein, vernünftige Schönheitschirurgie ja."

Glööckler mit 29 (links) und heute mit 54:

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Mangs Branche boomt: Im vergangenen Jahr gab es 920.000 Eingriffe – 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Schauspielerin Ochsenknecht beklagt: "Dadurch verändert sich der Blick aufs Gegenüber. Jeder will perfekt sein." Ochsenknecht setzt selber auf ein "Vampir-Lifting" mit Eigenblut, dem sie sich zweimal im Jahr unterzieht.

Die Influencerin Dellert berichtet bei Plasberg von ihrer früheren Magersucht: "Je mehr ich abgenommen habe, desto mehr Likes habe ich bekommen. Ich habe versucht, alles an mir zu perfektionieren." Die Sucht hat Dellert an ihre körperlichen Grenzen gebracht. Nach einer Herz-OP hatte Dellert viel Zeit zum Nachdenken – und ihr wurde klar: "Hey, ich hätte mit meinem Sixpack auch draufgehen können."

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Plasberg diskutiert Schönheit – und fragt nach Markus Lanz

Dellerts heutige gesunde Ernährung hatte Folgen – auch für ihr Einkommen als Influencerin: "Inzwischen verdiene ich nicht halb so viel Geld wie damals." Der Gesundheitsexperte Lauterbach warnt: "Die Sterblichkeit von Magersucht ist viel höher als die Sterblichkeit von Magersucht. Das sind keine Kleinigkeiten, über die wir reden."

Und er fügt hinzu: "Das ganze Geschäft von Instagram ist auf Likes ausgelegt. Süchtig nach Likes, süchtig nach Kommentaren. Wir optimieren die Jugend zu Tode." Gesetzlich verboten sind Schönheitsoperationen bei Jugendlichen bislang nicht – doch sowohl auf Bundes- als auch Landesebene ist ein solches Verbot derzeit kein Thema.

Welchen Anteil hat Social Media wirklich an dem Schönheits-OP-Trend? Der Soziologe Johannes Krause sieht ein differenziertes Bild: "Natürlich spielen Medien eine Rolle, aber auch persönliche Werteinstellungen sind da sehr wichtig."

Plasberg im Gespräch mit dem Soziologen Johannes Krause.
Plasberg im Gespräch mit dem Soziologen Johannes Krause. ard-screenshot

Attraktivität, so der Forscher, sei ein nicht ignorierbarer Faktor beim beruflichen Erfolg: Attraktive Menschen würden mehr Geld verdienen. Das interessierte auch Plasberg: "Wenn ich aussehen würde wie Markus Lanz, würde ich mehr Geld verdienen?" Krause nahm Plasbergs ZDF-Kollegen in Schutz: "Das ist natürlich auch immer eine Frage, wie Sie nachverhandeln."

Der ARD-Sendung fehlte am Montagabend der berühmte rote Faden – und auch geeignete Gesprächspartner. Denn der Schönheitschirurg Mang war offenbar nur in die Sendung gekommen, um Bücher und Praxis vorzustellen, während Lauterbach immer wieder von seiner Kandidatur für den SPD-Vorsitz sprach.

Die Prominenten Dellert, Glööckler und Ochsenknecht konnten bis auf ihre persönlichen und bereits bekannten Erfahrungsberichte wenig zur ursprünglichen Frage der Sendung beitragen – und übten sich dafür in Kalendersprüchen und verschämten Schmunzeleien.

Der Designer Glööckler fand durch Zufall ein geeignetes Schlusswort für den misslungenen Talkabend: "Ich bin völlig beratungsresistent, ich berate mich selbst."

(pb)

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