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Von der Baumwoll-Farm bis zu dir: Start-up möchte T-Shirt-Lieferkette sichtbar machen

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Bis sie bei uns in den Läden hängt, hat die Kleidung in der Regel einen weiten Weg hinter sich. Bild: iStockphoto / gabe9000c
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Baumwolle bis Näherin: Start-up will sichtbar machen, woher dein T-Shirt kommt

20.07.2020, 10:47
Mehr «Nachhaltigkeit»

"Made in Bangladesh" – viel mehr als das Herstellungsland erfahren wir meistens nicht über die Herkunft unseres neu gekauften T-Shirts oder Kleids. Damit wissen wir, dass das Kleidungsstück in irgendeiner Fabrik in Bangladesch zusammengenäht wurde, was auf den ersten Blick nicht gerade auf rosige Produktionsbedingungen schließen lässt.

Viele Fragen bleiben offen: Woher stammt die Baumwolle, aus der das T-Shirt ist? Wurden bei ihrem Anbau Umweltstandards eingehalten, und wie wurden die Arbeiter bezahlt, die die Baumwolle ernteten? Wo wurde sie weiterverarbeitet, und welche Chemikalien wurden dabei verwendet? Wie sind die Produktionsbedingungen in der Fabrik, in der der Stoff zum T-Shirt genäht wurde? Und auf welchem Weg gelangte es schließlich in unseren Laden?

Das Berliner Start-up Threadcounts will all diese Fragen beantworten und die komplette Lieferkette von Kleidungsstücken sichtbar machen. So soll der Käufer nachvollziehen können, unter welchen Bedingungen eine Hose, ein Kleid oder ein Pullover produziert wurden – und ob dabei Umwelt- und Sozialstandards eingehalten wurden.

Konkret will Threadcounts jedes Kleidungsstück mit einem QR-Code, dem sogenannten Product Passport, ausstatten. Dieser soll dann einfach mit dem Handy eingescannt werden können. "Die Herkunft des Kleidungsstücks, die darin enthaltenen Materialien, die Herstellungsprozesse und die Recyclingoptionen werden im Product Passport aufgeführt", sagt Chief Marketing Officer von Threadcounts, Ella Cullen, im Interview mit "Reset".

Nachverfolgbarkeit dank Blockchain

Damit keine falschen Informationen weitergegeben werden und gleichzeitig der Datenschutz gewährleistet werden kann, nutzt Threadcounts Blockchain. "Wir erstellen digitale Zertifikate, die mit dem Material in der Lieferkette nach oben wandern. Eine Blockchain macht es unmöglich, die Zertifikate zu fälschen oder zu duplizieren, und wir sind nicht auf einzelne zentrale Kontrollpunkte angewiesen", so Cullen. Kunden können demnach wählen, welche Daten öffentlich sichtbar sind. So kann gewährleistet werden, dass Umwelt- und Menschenrechtsstandards eingehalten und gleichzeitig private Daten geschützt werden.

Ob Hersteller von Billigkleidung freiwillig zulassen, dass die Lieferkette ihrer Ware nachverfolgt werden kann, ist fraglich. Wem eine faire und umweltfreundliche Produktion wichtig ist, der wüsste mit dem Produkt-Pass aber zumindest, wo er Alternativen dazu findet.

(ftk)

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