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Dannenröder Forst: Nach Absturz von Aktivistin wird gegen Polizist ermittelt

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Bei den Protesten im "Danni" ist noch kein Ende in Sicht.bild: picture alliance/Nadine Weigel/dpa
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Polizeieinsatz im "Danni": Nach Absturz von Aktivistin wird gegen Polizist ermittelt

16.11.2020, 15:31
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Am Sonntagmorgen ist bei den Auseinandersetzungen um die Rodungen im Dannenröder Forst bei Homberg/Ohm eine 20-Jährige aus mehreren Metern Höhe auf den Boden gestürzt. Waldbesetzer warfen den Polizisten vor, ein Stahlseil gekappt zu haben, welches das Gestell, auf dem sich die Aktivistin befand, stabilisierte.

Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft Gießen wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Körperverletzung im Amt gegen einen Polizeibeamten. Das teilten die Behörde und die Polizei am Montag mit und erklärten zugleich: "Es liegen bislang keinerlei Hinweise auf ein vorsätzliches Handeln des Beamten vor."

Nachdem die A49-Gegnerin von einem sogenannten Tripod –einem dreibeinigen Gestell – gestürzt war, wurde sie schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Dort werde sie immer noch behandelt, Lebensgefahr bestehe nicht, hieß es in der Mitteilung. Polizisten hätten den Vorfall aus circa 20 Metern Entfernung beobachtet, unverzüglich Erste Hilfe geleistet und den Rettungsdienst hinzugezogen. Danach sei der Bereich als Tatort abgesperrt worden und Beamte des hessischen Landeskriminalamts und des Polizeipräsidiums Südosthessen hätten die Ermittlungen übernommen.

Beamter entdeckte Seil auf Kopfhöhe

Nach den bisherigen Erkenntnissen habe der 40-jährige Beamte, der sich etwa 30 Meter von dem Tripod entfernt aufhielt, ein Seil auf Kopfhöhe entdeckt. "Dieses Seil war weder gekennzeichnet, noch hatte es augenscheinlich eine erkennbare Verbindung mit dem besetzten Gebilde", hieß es in der Mitteilung. "Nach jetzigem Erkenntnisstand bestand jedoch tatsächlich eine Verknüpfung zwischen dem Seil und dem Tripod." Aktivisten hatten am Sonntag mitgeteilt, dass alle Sicherheitsseile im Dannenröder Wald entsprechend markiert seien.

In den vorangegangenen Tagen seien mehrfach Fallen etwa in Form von Drahtseile in Kopfhöhe festgestellt worden seien. "Zur Verhinderung von solchen Risiken für sämtliche im Wald anwesende Personen durchtrennte der Beamte, der sich eigeninitiativ im Laufe des gestrigen Nachmittags bei den Ermittlern gemeldet hatte, daher das Seil."

Umwelt- und Klimaschützer protestieren seit über einem Jahr gegen den geplanten Weiterbau der Autobahn 49, die nach Fertigstellung Kassel und Gießen direkt miteinander verbinden soll. Aktivisten besetzen Teile des Waldes, damit die 27 Hektar große Fläche nicht für Bau gerodet wird.

(sb/dpa)

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