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Tatort ohne Tatort: Wir haben "Inferno" anhand von User-Kommentaren rekonstruiert

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Bild: screenshot ard
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Tatort ohne Tatort: Wir haben "Inferno" anhand von User-Kommentaren rekonstruiert

15.04.2019, 12:0215.04.2019, 12:13
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Sinnvoller als mit "Tatort"-Gucken lässt sich ein Sonntagabend hierzulande wohl kaum verbringen – unterhaltsamer als die Krimi-Serie an sich sind allerdings oftmals die Tweets der Fan-Gemeinde auf Twitter.

Anstatt uns den letzten "Tatort: Inferno" in der ARD dieses Mal selbst gemütlich anzuschauen, haben wir das Geschehen auf Twitter verfolgt – und daraus unsere eigene Version der Handlung rekonstruiert. Das ist das Ergebnis.

Achtung, Spoiler!

Was wirklich passiert ist:
In einem Dortmunder Krankenhaus wird die Internistin Dr. Gisela Mohnheim eines Morgens mit einer Plastiktüte über dem Kopf leblos aufgefunden. Das überlastete Krankenhauspersonal hat kaum Zeit für die Ermittler Faber, Bönisch, Dalay und Pawlak – dennoch entpuppt sich der Doppeldoktor Norstädter mit der Zeit als Hauptverdächtiger und schließlich als Hochstapler. Im weiteren Verlauf der Sendung geht es allerdings weniger um die Täterfrage, als um das Psychoduell, das sich zwischen Faber und Norstädter entspinnt. Die Folge endet damit, dass Faber den flüchtenden Norstädter mit seinem Auto rammt und anschließend schwerverletzt in die Notaufnahme eingeliefert wird.

Und das ist unsere "Tatort"-Version:

Erster Auftritt in einer Straßenbahn, die kurioserweise durch einen U-Bahnhof fährt: Das Ermittler-Team um Faber, Bönisch und Dalay wird zu einem heruntergekommenen Krankenhaus in Dortmund gerufen.

Faber, der mal wieder aussieht wie ein Landstreicher, sollte lieber eine Runde Schlaf nachholen als mit seinen beiden Kolleginnen im Ruhrpott herumzuermitteln.

Immerhin liegt die Leiche diesmal praktischerweise schon in der Klinik: Gisela Mohnheim, eine Internistin, wurde tot mit einer Plastiktüte über dem Kopf aufgefunden. Die diensthabende Ärztin scheint überfordert: "Ich habe nichts gemacht und sie nicht angefasst!" Dabei würde man von einer Ärztin doch erwarten, dass sie die Dame zumindest versucht, wiederzubeleben. Oder ihr zumindest mal die Plastiktüte vom Kopf zieht. Nun denn.

"Ich dachte, sie schläft"

Während das Ermittlungs-Team mit den recht unbeeindruckten Krankenhausmitarbeitern spricht ("Ich dachte, sie schläft" – macht man ja öfter mal mit einer Tüte auf dem Kopf), kommt der erste wichtige Hinweis: ein roter Regenschirm. Der sieht verdächtig aus. Genauso wie der Pfleger, offenbar gespielt von Axel Witsel.

(Dass sich eine Straßentaube ebenfalls im Krankenhaus befindet, scheint hingegen erschreckend normal. Die Zustände in Dortmunder Krankenhäuser wirken fraglich.)

Ist die Plastiktüte über dem Kopf eine Sex-Praktik?

Von all dem lässt Faber sich nicht ablenken. Mit dem Selbstbewusstsein eines privatversicherten Patienten organisiert er in Windeseile einen Termin mit einem Psychologen – dem Doppel-Doktor Neustädter. Anscheinend suchte Mohnheim Neustädter regelmäßig auf: "Wir haben geredet", behauptet der Arzt. Das klingt eindeutig nach einer Affäre. War die Sache mit der Plastiktüte über dem Kopf vielleicht Teil einer abgefahrenen Sex-Praktik, zu die der Dr. Dr. Neustädter sie überredet hat?

Um der Frage auf den Grund zu gehen, ob die tote Mohnheim eine Affäre mit Neustädter hatte, fährt das Ermittler-Team zu Mohnheims Mann. Herr Mohnheim, gerade im Garten zugange, hat mit seiner schweren Aggression gegen Bäume zu kämpfen und wirft mit Setzlingen nach dem Ermittler-Team. Obwohl Herr Mohnheim mindestens zwei Staudengewächse auf dem Gewissen hat, liebte er seine verstorbene Frau wohl sehr und gerät schon bald aus dem Fokus der Ermittlungen.

Herr Mohnheim hat zwei Staudengewächse auf dem Gewissen – aber der Mörder ist er nicht.

Erneut suchen Faber, Bönisch und Dalay Dr. Dr. Neustädter auf – den sie, typisch Psychologe, schließlich im OP vorfinden und mal eben verhören. Dass man als Patient auf seinen Arzt warten muss, ist ja nichts Neues – und wenn man eh schon unter Vollnarkose ist, kriegt man's immerhin nicht mit.

Der Psychologe bleibt weiterhin verdächtig. Faber bereitet der Fall schlaflose Nächte, deswegen streift er, ganz einsamer Wolf, durch Dortmunder Imbissbuden und trinkt Bier.

Dalay wiederum, Ermittlerin mit Leib und Seele, probiert in der Zwischenzeit die Sache mit der Plastiktüte selbst mal aus und stellt fest: irgendwie doof. Da kriegt man so schlecht Luft.

"Tatort" beweist: Plastiktüten sind gefährlich

Dann stirbt blöderweise auch noch Peter, der Pfleger. Spätestens jetzt sollte der letzte Umweltsünder überzeugt sein: Plastiktüten sind gefährlich. Mit Jutebeutel wären sowohl Mohnheim als auch Pfleger-Peter noch am Leben.

Warum Peter sein Leben lassen musste, ist unklar. Neustädter entpuppt sich jedoch als Schwindler, der Doppel-Doktor ist nämlich gar kein Doktor. Möglicherweise ist ihm Mohnheim auf die Schliche gekommen und musste deswegen ihr Leben lassen.

Der Doppel-Doktor ist kein Doktor und die Taube ein Kaninchen – was?!

Und ab jetzt wird der "Tatort" richtig funky: Obwohl klar ist, dass Neustädter gelogen und wahrscheinlich nur drei Semester Medizin im Leben studiert hat, nimmt Faber LSD von ihm an, das möglicherweise aber doch kein LSD ist, sondern Tabletten, die die Entscheidungsfähigkeit rauben und einen wilden Tütenfetisch erzeugen.

Außerdem ist aus der Taube ein Kaninchen geworden, und das Kaninchen hat eine Krankenschwester gefressen, die zuvor dessen Fressen gefressen hat.

Am Ende ist Fabers Auto kaputt. Warum? Keine Ahnung, ist aber irgendwie schade.

Wirklich gefallen hat der "Tatort" nicht

Richtig gefeiert hat den Dortmunder "Tatort" wohl niemand – die Schauspieler waren laut Twitter-Urteil schlecht, die Stadt hat sich von ihrer hässlichsten Seite gezeigt und alle Figuren schienen irgendwie ein Drogenproblem zu haben. Die einzige Protagonistin, die okay zu sein schien, war die Taube. Aber die wurde dann ja zum Kaninchen. Oder so. Und was es mit dem roten Regenschirm auf sich hatte? Der war am Ende dann wohl doch nicht so wichtig, wird aber immerhin für sein schauspielerisches Talent gelobt:

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