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Namensrechte: Diese Stadien haben ihren Namen noch nicht verkauft

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Diese 9 Fußballstadien haben ihre Namen (noch) nicht verkauft 

25.12.2018, 17:0926.12.2018, 11:41
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Werder Bremen und Energie Cottbus sorgen noch mal für Aufruhr zum Jahresabschluss: Erst vor einigen Wochen eröffnete Werder Bremen den Fans, dass sie darüber nachdenken, ihren Stadionnamen zu verkaufen. Kurz darauf gibt Energie Cottbus auf seiner Website bekannt, dass sie die Namensrechte bereits an die Sparkasse verkauft haben.

Nach dem Schock kommt für die Cottbuser allerdings Entwarnung: Die Sparkasse will den Namen, der seit Bau des Stadions besteht, nicht ändern. Das Cottbuser Stadion bleibt "Stadion der Freundschaft".

Eine Selbstverständlichkeit ist dieser Deal nicht. Immer mehr Stadien nehmen aus finanziellen Gründen Sponsorennamen an und verlieren damit oft ein Stück Vereinsseele.

Aus einer kleinen Fußballnostalgie heraus haben wir  deswegen neun herzige Stadien (aus der ersten und zweiten Bundesliga und der 3. Liga) herausgesucht, deren Namen nicht zu verkaufen sind. Äh, korrigiere: Bis jetzt noch nicht verkauft wurden.

Das Olympiastadion in Berlin

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Die (unbeliebte) Berliner Perle ist riesig groß und oft sehr leer. Dafür aber so namenstreu wie sonst kaum ein Stadion. Knapp 80.000 Menschen finden im "Olympiastadion", welches bereits 1936 gebaut wurde, Platz. So richtig Stimmung kommt in dem pompösen Riesen allerdings selten auf.

Grund dafür ist der Abstand von den Rängen zum Spielfeld, der durch eine Laufbahn getrennt ist. Zudem hat das Stadion schlichtweg zu viele Sitzplätze.

Deswegen wollen die Herthaner ein neues Stadion mit nur rund 55.000 Plätzen. Ob das neue Stadion dann "Tedi-Sportarena" heißen wird, steht noch in den Sternen.

Das Weser-Stadion in Bremen

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Wo die Weser einen großen Bogen macht, wird über Maradona und die Bayern nur gelacht da sind 42.000 Werder-Fans zu Hause. Seit 1947 trägt das Bremer Stadion den Namen "Weser-Stadion". Auch nach den Modernisierungsumbauten von 2008 bis 2011 bleibt sich das Stadion an der Weser treu. Gute Sache – denn oft verkaufen Vereine nach einer Modernisierung aus finanziellen Gründen das Namensrecht. Doch nicht so der SVW.

Grund dafür ist  die "Weser-Stadion GmbH" als Eigentümer des Stadions. Die GmbH gehört zu einer Hälfte dem Verein und zur anderen Hälfte der Stadt Bremen. Bis vor Kurzem war der Name also in Stein gemeißelt.

Im November allerdings verkündete der Verein, dass der Verkauf des Namens aktuell im Gespräch ist. Eine bittere Nachricht für die Werder Fans.

Der Borussia-Park in Mönchengladbach

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Das vereinseigene Stadion der Borussen bietet an Bundesligaspieltagen 54.000 Fans Platz. 2018 gewann der "Borussia-Park" zudem den Preis für das familienfreundlichste Stadion.

Diese Auszeichnung spricht nicht unbedingt für den Coolnessfaktor des Stadions. Und auch das Nebengebäude, welches durch einen Gang mit dem Stadion verbunden ist, steht nicht unbedingt für ein pures Fußballerlebnis. Dort finden die Fans nämlich ein Museum, Arztpraxen, ein Restaurant, ein Hotel und alles, was ein Fußballstadion sonst nicht braucht. Aber gut, immerhin sind sie ihrem Namen treu geblieben.

Das Stadion An der Alten Försterei in Berlin

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Die Alte Försterei ist das Heimatstadion von dem Berliner Zweitligisten Union Berlin. Um das im Wald gelegene Stadion stricken sich so einige nostalgisch romantische Fußballlegenden.

Die wohl schönste Geschichte erzählt der Stadionumbau 2008. Denn als sich der, eigentlich auf drei Monate angesetzte, Umbau ins Unendliche verzögerte, legten die Unioner selber Hand an. 13 Monate und 140.000 unentgeltliche Arbeitsstunden später, konnte das Stadion eingeweiht werden. 2000 Fans packten damals mit an und unterstützen den damals finanziell schwachen Verein.

Bis zum Sommer 2020 stehen übrigens weitere Umbauten an. Eisern Union will erstligatauglich werden. Der Name des Stadions bleibt allerdings sicher bestehen.

Das Volksparkstadion in Hamburg

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Die Heimat vom Hamburger Sport Verein ist beinahe ein Aufreger zwischen den anderen Stadion-Dinos (hihi). Denn der HSV trug nicht immer den knackigen Namen "Volksparkstadion".

Ab 2001 verkauften die Hamburger das eigene Namensrecht ganze viermal. Zwischenzeitlich hörte das "Volksparkstadion" also auf den Namen "AOL Arena", "HSH Nordbank Arena" und "Imtech Arena".

2015 kehrte dann Ruhe ein. Der Unternehmer und Manager Klaus-Michael Kühne kaufte die Namensrechte und benannte die Arena zurück in "Volksparkstadion".

Das Millerntor-Stadion in Hamburg

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Gleiche Stadt völlig anderer Verein. Im "Millerntor-Stadion" spielt der Zweitligist FC St. Pauli. Der Name "Millerntor" entspringt von einem nahe gelegenen Stadttor.

Der FC St. Pauli macht es unkompliziert: Von 1970 bis 1998 wurde das Stadion nach dem Ex-Präsidenten zu "Wilhelm-Koch-Stadion" benannt. Durch einen Mitgliederbeschluss wurde das Stadion nur ein Jahr später wieder "Millerntor-Stadion" getauft.

Ein beinahe epischer Beschluss fiel nur wenige Jahre nach der Rückbenennung. Die Vereinsmitglieder beschlossen, dass der Stadionname niemals zu Zwecken der Werbung, des Sponsorings oder der sonstigen Einnahmen-Erhöhung verkauft oder verändert werden darf.

Das Max-Morlock-Stadion in Nürnberg

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Ganz anders als St. Pauli beweist der 1. FC Nürnberg Wendehals-Potenzial. Hier eine kurze Zusammenfassung: Ursprünglich hieß das Nürnberger Stadion "Städtisches Stadion", von 1945 bis 1961 setzte sich der Name "Victory Stadium" durch, 1961 benannten die Nürnberger ihr Stadion dann wieder zurück in "Städtisches Stadion“.

Der Name hielt sich bis 1991, als das Stadion in "Frankenstadion" umbenannt wurde. 2006 verkaufte der Verein die Namensrechte. Den Nürnbergern wurde der ehrenlosen Namen "Easy Credit Stadion" aufgedrückt. Zurecht gab es wegen des verkauften Namens große Aufstände.

Als 2012 der Sponsorvertrag endete, erhielt das Stadion übergangsweise den Namen "Stadion Nürnberg". 2013 wurden die Rechte dann wieder verkauft und das Stadion erhielt den Namen "Grundig Stadion".

Nach Auslaufen des Vertrags 2016 wurde das Stadion (wer hätte das gedacht) wieder in "Stadion Nürnberg" umbenannt. 

2017/18 sicherte sich dann die Consorsbank die Namensrechte, rief zu einem Crowdfunding auf und nannte das Stadion, zu großen Freuden der Fans, "Max-Morlock-Stadion". Morlock war übrigens ein legendärer Spieler des Vereins und wurde zweimal Meister mit Nürnberg.

Das Erzgebirgsstadion in Aue

09.12.2017, xshox, Fussball 2.Bundesliga, FC Erzgebirge Aue - SV Darmstadt 98, emspor, v.l. Teams Feuerwehr Aue *** 09 12 2017 xshox Football 2 Bundesliga FC Erzgebirge Aue SV Darmstadt 98 emspor v l  ...
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Noch nicht lange ist das kleine Stadion des FC Erzgebirge Aue ein reines Fußballstadion. Erst 2017 endeten die Bauarbeiten und das Stadion wurde zu einem Fußball-Hexenkessel mitten im Erzgebirge.

Eine recht unaufgeregte Geschichte schreibt das Stadion, in das 16.000 Menschen passen. Mit Ausnahme eines Ausrutschers: 2007 bis 2011 hieß das Stadion "Sparkassen-Stadion". Eine halbe Million Euro kassierte der Verein für diesen Namen jährlich.

In der Saison 2016/17 verlängerten die Auer das Sponsoring mit der Sparkasse bis 2023. Allerdings entzogen sie den Bänkern die Namensrechte und benannten das Stadion zurück in "Erzgebirgsstadion". 

Das Holstein-Stadion in Kiel

28.09.2018, xkvx, Fussball 2. Bundesliga, Holstein Kiel - SV Darmstadt 98 emoline, emspor, v.l. Stadion / Innenansicht / Ansicht / Rasen / Tribuene (DFL/DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS ...
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Eine bodenständige Geschichte pflegen die Kieler. Erst zwei Namen hatte das Stadion der Zweitligisten und für keinen davon mussten die Kieler ihre Seele verkaufen.

Die Historie ist schnell erzählt: 1911 wurde das Stadion unter dem Namen "Holstein-Platz" eröffnet. 200 Fans fanden damals auf der Holztribüne Platz.

Der Zweite Weltkrieg traf das kleine Stadion hart, mehrere Bomben zerstörten den "Holstein-Platz". 1949 wurde das Stadion wieder aufgebaut und Jahre später immer wieder vergrößert. Sodass 1965 aus dem "Holstein-Platz", das "Holstein-Stadion" wurde. Bis heute bleibt es dabei.

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