Am vergangenen Spieltag der Bundesliga haben mehrere Bundesligaprofis auf dem Rasen gegen den gewaltsamen Tod von George Floyd protestiert. Der 46-jährige Afroamerikaner war infolge eines brutalen Polizeieinsatzes am 25. Mai in der US-Stadt Minneapolis gestorben.
Die Profis Jadon Sancho und Achraf Hakimi von Borussia Dortmund sowie Weston McKennie vom FC Schalke 04 und Marcus Thuram von Borussia Mönchengladbach bekundeten durch verschiedene Aktionen und Gesten ihre Solidarität.
McKennie nutzte zum Protest eine Armbinde, Thuram ging symbolisch auf die Knie.
Sancho und Hakimi forderten auf T-Shirts "Justice for George Floyd" (Gerechtigkeit für George Floyd).
Auch Anthony Modeste vom 1. FC Köln schloss sich am Montagabend mit seinem Torjubel den Protesten zum Tod Floyds und gegen Rassismus an. Der französische Stürmer zeigte nach seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:3 gegen RB Leipzig in der Partie am Montagabend demonstrativ seine helle Innenseite der rechten Hand und die dunkle Außenseite der linken Hand nebeneinander.
Auf Instagram schrieb er zu einem Foto dieser Szene die Hashtags "#noracism #strongertogether #justiceforgeorgefloyd". Sein Verein wertete dies als "klares Signal" des 32-Jährigen.
Auch die Spieler des FC Liverpool setzen ein Zeichen am Montag und knieten am Mittelkreis.
Den Statuten des Deutschen Fußball-Bundes zufolge sind Aktionen wie von Modeste und den anderen Spielern untersagt. Der DFB kündigte an, dass sich der Kontrollausschuss damit befassen werde. "Ob es in den vorliegenden Fällen zu Sanktionen kommen muss, bleibt abzuwarten", sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch am Montagabend. Bei der Überprüfung durch den Kontrollausschuss gehe es darum, "festzustellen, ob das Spiel und das Spielfeld der richtige Ort für diese Handlungen sind".
DFB-Präsident Fritz Keller hatte Verständnis und "großen Respekt" dafür geäußert. "Ob und welche Sanktionen die Solidaritätsbekundungen der Spieler nach sich ziehen werden, muss der DFB-Kontrollausschuss klären", hieß es vom Deutschen Fußball-Bund weiter. Es solle festgestellt werden, "ob das Spiel und das Spielfeld der richtige Ort für diese Handlungen sind", sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch. In den DFB-Regeln heißt es unter anderem, dass die Spieler keine Unterwäsche mit "politischen, religiösen oder persönlichen Slogans" zeigen dürfen. Auf diese Weise hatten die beiden Dortmunder Profis ihren Protest ausgedrückt.
Nach dem Wunsch der Fifa sollen Solidaritätsgesten von Fußballern in Zusammenhang mit dem Tod des schwarzen US-Amerikaners George Floyd ungestraft bleiben. Der Fußball-Weltverband sprach sich in einer Stellungnahme dafür aus, dass in diesem Zusammenhang "gesunder Menschenverstand" genutzt werde und die Umstände berücksichtigt werden, berichtete die US-Nachrichtenagentur AP am Montag (Ortszeit).
Die Fifa schrieb demnach auch, dass sie "die Tiefe der Gefühle und Bedenken, die viele Fußballer angesichts der tragischen Umstände des Falles George Floyd zum Ausdruck bringen", verstehe.
(as/mit Material von dpa)