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Anti-Hopp-Banner: Fanprojekt-Leiter warnt vor "Spirale der Eskalation"

29.02.2020, xtvx, Fussball 1.Bundesliga, TSG 1899 Hoffenheim - FC Bayern Muenchen emspor, v.l. Bayern Fans mit Transparent gegen Dietmar Hopp vor der zweiten Unterbrechung DFL/DFB REGULATIONS PROHIBIT ...
Bayern-Fans entrollten am Samstag in Sinsheim während der Partie zwischen der TSG Hoffenheim und Bayern München beleidigende Plakate, die sich gegen TSG-Mäzen Dietmar Hopp richteten.Bild: imago images/Jan Huebner/voelker
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Nach Anti-Hopp-Bannern: Fanprojekt-Leiter befürchtet "Spirale der Eskalation"

02.03.2020, 10:1202.03.2020, 15:55
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Michael Gabriel, Chef der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS), befürchtet nach dem Skandal von Hoffenheim "eine Spirale der Eskalation" im deutschen Fußball. "Ich glaube, dass alle Beteiligen schauen müssen, dass man diese Spirale stoppt", sagte der Diplom-Sportwissenschaftler der Deutschen Presse-Agentur.

Man müsse nach Möglichkeiten suchen, miteinander ins Gespräch zu kommen. "Wenn das nicht passiert, dann steht tatsächlich die Befürchtung, dass wir auf sehr unruhige Zeiten zusteuern", warnte Gabriel.

Wegen Hass-Plakaten gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp war das Bundesliga-Spiel am Samstag gegen den FC Bayern München zweimal unterbrochen worden. Auch in anderen Stadien kam es zu Schmähungen gegen Hopp und den DFB. Die Ultra-Szene fühlt sich verbunden im Kampf gegen die Kollektivstrafe, nachdem das DFB-Sportgericht kürzlich alle Anhänger von Borussia Dortmund wegen einer ähnlichen Aktion für die nächsten zwei Jahre von Begegnungen in Hoffenheim ausgeschlossen hat.

Fanprojekt-Leiter: "Das stößt auf sehr viel Irritation"

"Die Plakate stellen eindeutig eine Beleidigung in einer unangemessenen Ausdrucksform dar", sagte Gabriel. "Ich habe aber den Eindruck, dass die Kategorien da ein bisschen durcheinander geraten sind. Diese Beleidigungen in den Kontext mit dem rassistischen Anschlag von Hanau zu setzen oder mit Diskriminierung gleichzusetzen, das stößt in den Fanszenen auf sehr viel Unverständnis und Irritationen."

Man frage sich: "Wie fühlen sich diejenigen, die tatsächlich Adressaten von rassistischen oder sexistischen Beleidigungen waren im Fußball in den vergangenen Jahren? Wo hat es vergleichbare Reaktionen bei den Verantwortlichen in Vereinen und Verbänden gegeben?"

Gabriel hofft nun auch auf die AG Fankulturen, in der Vertreter des DFB, der Deutschen Fußball Liga (DFL) und von Fanorganisationen sitzen. "Aus meiner Sicht sind alle Menschen mit Verantwortung im Fußball aufgerufen, da nach Möglichkeiten zu suchen", sagte er.

Unter dem Dach der KOS mit Sitz in Frankfurt/Main sind 61 Fanprojekte in ganz Deutschland mit 68 Vereinen vertreten. Finanziert werden sie von DFB, DFL, den Ländern und Kommunen.

(as/dpa)

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