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BVB: Ein Satz von Favre nach der Inter-Pleite lässt Fans toben

FUSSBALL CHAMPIONS LEAGUE SAISON 2019/2020 Vorrunde Gruppe F Inter Mailand - Borussia Dortmund 22.10.2019 Pressekonferenz im Giuseppe Meazza Stadion: Trainer Lucien Favre Borussia Dortmund FOOTBALL CH ...
Lucien Favre muss sich derzeit viel Kritik gefallen lassen.Bild: imago images/ULMER Pressebildagentur
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0:2 gegen Inter! Ein Satz von Favre nach dem Spiel macht BVB-Fans sauer

26.10.2019, 09:1226.10.2019, 16:00
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Für den BVB war es ein bitterer Mittwochabend vor 60.000 Zuschauern im Stadion San Siro. Beim 0:2 bei Inter Mailand musste der bisherige Tabellenführer der Gruppe F im dritten Spiel die erste Niederlage hinnehmen. Doch nicht nur das Ergebnis sorgte für Gesprächsstoff.

Schon während des Spiels hagelte es in den sozialen Netzwerken Kritik: Zu langsam, zu statisch, zu passiv sei das Favre-Team. Zudem beschwerten sich zahlreiche Fans über den Bankplatz von Mario Götze, da mit Paco Alcácer und Marco Reus schon zwei Offensiv-Vollstrecker angeschlagen fehlten. Der ohnehin seit Wochen schon in der Kritik stehende Trainer trieb nach Abpfiff dann einige Anhänger komplett zur Weißglut.

Lucien Favre sagte nach Abpfiff: "Ich denke, wir haben gut gespielt." Und weiter: "In der ersten Halbzeit waren wir sehr stabil. Es ist schade, dass wir dann das 1:0 bekommen. Aber man muss fair bleiben: Das war kein Abseits."

Fans kritisieren Favre-Aussage

Vielen Fans blieb vor allem der Satz im Kopf, dass das Team gut gespielt habe. Auch, weil Favre die Worte wiederholte: "Es war okay, wir haben nicht viele Torchancen, aber wir haben gut gespielt", sagte der Schweizer. "In der zweiten Halbzeit nutzen wir zwei, drei Möglichkeiten nicht."

Das sahen die Anhänger nämlich ganz anders. Ein User twitterte: "Das sagt alles – er ist ein toller Trainer für ein ambitioniertes Mittelklasse-Team in der Bundesliga. Aber nicht für den BVB, um Titel zu gewinnen."

Ein anderer User fragte sich nur: "Wie kann Lucien Favre nach so einem Auftritt behaupten, dass man gut gespielt hätte? Da fehlen mir wirklich die Worte." Noch einer schrieb: "Ich kann nicht glauben, was Favre im Interview von sich gibt." Weitere Fans schlossen sich der Kritik an.

Favre seit Wochen in der Kritik

Die negativen Stimmen über Lucien Favre wurden in den vergangenen Wochen bei vielen BVB-Fans lauter. Der Schweizer scheint schon seit Saisonbeginn angezählt, viele Attribute werden dem Taktik-Fuchs abgesprochen: Es fehle das Gewinner-Gen, er sei nicht emotional genug und er treffe die falschen personellen Entscheidungen.

Kein Wunder, dass schon vor dem Spiel gegen Inter das Gerücht aufkam, dass der BVB in Person von BVB-Boss Aki Watzke schon intensiven Kontakt zu einem Nachfolger habe: Demnach solle José Mourinho bereitstehen. BVB-Sportdirektor Michael Zorc widersprach dem jedoch am Mittwochabend: "Das ist eine Männerfreundschaft, die schon seit vielen Jahren besteht", und stärkte Favre den Rücken: "Wir führen keine Trainerdiskussion. Wir sind froh, dass wir Lucien Favre haben."

Favre betonte auch nochmals, dass Inter Mailand nicht irgendein Gegner sei, und hob die Stärken des Tabellenzweiten der Serie A mit ihrem neuen Coach Antonio Conte hervor: "Wir können nicht träumen und denken, dass wir gegen diese Mannschaft zehn Torchancen haben. Wir haben mit Geduld gespielt, sodass wir keine Konter bekommen. Wie am Anfang gesagt: Es ist eine sehr, sehr schwere Gruppe. Aber noch ist alles möglich."

Auch Kapitän Mats Hummels bestritt, dass die Partie ins Bild der vergangenen Wochen passte: "Das muss man einzeln sehen. Eine Niederlage bei einem starken Champions-League-Gegner kann immer mal passieren."

Ganz unrecht hat Favre nicht: Der BVB steht in der Königsklasse punktgleich mit den zweitplatzierten Mailändern auf Platz drei und hat das Weiterkommen noch in der eigenen Hand. Auch in der Bundesliga hat der BVB vor dem Derby am Samstag lediglich einen Punkt Rückstand auf den Tabellenersten aus Mönchengladbach. Gegen Schalke muss der Trainer auf Bewährung aber wieder gewinnen, wobei selbst Siege den Coach offenbar vor den wütenden Fans nicht mehr retten können.

(bn)

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