Die englische Fußball-Nationalmannschaft hat genug: Sollte es noch einmal zu rassistischen Beleidigungen im Stadion kommen, will das Team beim anstehenden EM-Qualifikationsspiel in Bulgarien geschlossen den Platz verlassen.
Die Begegnung in Sofia am Montag (20.45 Uhr) steht im Blickpunkt, weil bulgarische Anhänger in den Spielen gegen Tschechien und den Kosovo im Juni durch rassistische Entgleisungen auffällig geworden waren. Die Europäische Fußball-Union UEFA bestrafte dies, unter anderem beim Spiel gegen England werden Teile des Stadions geschlossen bleiben.
Mannschaftskapitän Harry Kane habe das Boykott-Thema im Rahmen einer Teamsitzung am vergangenen Montag angestoßen. Auch Nationaltrainer Gareth Southgate stand dem Plan demnach offen gegenüber – obwohl ein solches Vorgehen den UEFA-Regularien widerspricht.
Diese sehen bei rassistischen Vorfällen einen dreistufigen Plan vor: Zunächst soll der Schiedsrichter eine Durchsage über die Stadionlautsprecher veranlassen. Als nächstes wäre eine Spielunterbrechung vorgesehen, erst in einem dritten Schritt soll ein möglicher Spielabbruch erfolgen.
Darauf wolle das Team im Ernstfall aber keine Rücksicht nehmen, sagte Abraham:
Mehrfach kam es zuletzt zu rassistischen Beleidigungen gegen englische Spieler bei EM-Qualifikationsspielen. Das jüngste Beispiel: das Hinspiel gegen Bulgarien im September.
Der Rassist wurde damals des Stadions verwiesen und von der Londoner Polizei festgenommen.
(ll/sid)