Wieder gibt es Spannungen zwischen dem deutschen Rekordmeister FC Bayern München und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). Kürzlich hatte Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge den Sportvorstand des DFB Oliver Bierhoff angegriffen. Im Interview mit "Sport1" warf er Bierhoff "Illoyalität" gegenüber Bundestrainer Jogi Löw vor. Bierhoff zeigt sich über die Vorwürfe überrascht.
Rummenigges Anschuldigungen beziehen sich auf ein Interview, das Oliver Bierhoff nach der historischen 6:0-Pleite gegen Spanien im November 2020 gegeben hat. Der aufgebrachte Bayern-Boss stört sich vor allem daran, dass Bierhoff eine Nachfolge Flicks auf den derzeitigen Bundestrainer und Weltmeister von 2014 Joachim Löw nicht ausschließt. Hansi Flick ist derzeit Chef-Trainer des FC Bayern, eine Vertragsverlängerung wurde jüngst allerdings infrage gestellt, als Rummenigge seinen Ruhestand ankündigte.
Doch die Angriffe des Bayern-Chefs gingen noch weiter. Er erklärte: "Bierhoff tut im Moment immer so, als wäre er der große Aufräumer und Modernisierer beim DFB. Aber alles, was er in den letzten Tagen in seinen diversen Interviews kritisiert hat, trägt den Namen Bierhoff."
Jetzt hat sich Oliver Bierhoff im Interview mit "SportBild" gegen die Attacken von Karl-Heinz Rummenigge gewehrt. Von den Vorwürfen zeigt er sich überrascht. "Da von Illoyalität vorzuwerfen wundert mich schon. Ich hab das Thema ja auch nicht aktiv angesprochen und habe ganz klar gesagt, dass Jogi Löw vollstes Vertrauen hat. Ich gehe davon aus, dass er bis 2022 seinen Vertrag erfüllen wird", äußert sich der Sportvorstand des DFB.
Er begründet dazu, warum er Hansi Flick nicht als Trainer der deutschen Nationalmannschaft ausschließen wollte. "Wenn ich aber gefragt werde: 'Kann Hansi Flick Nationaltrainer werden?', werde ich das nicht verneinen, dafür schätze ich ihn zu sehr", stellt Bierhoff klar. Persönlich treffe es ihn nicht und beschäftige ihn auch nicht weiter, erklärt er weiter.
(vdv)