Die Jugendarbeit des FC Barcelona ist weltbekannt. Puyol, Xavi, Messi, Iniesta, Piqué und wie sie alle heißen – Die Akademie "La Masia", übersetzt: "das Bauernhaus", bringt regelmäßig Talente heraus, die später zu Weltstars reifen.
Und auch die Mädchenabteilung der katalanischen Talentschmiede scheint nicht schlecht zu sein. Der Verein entschied sich zur Saison 2018/19 dazu, die Mädchenteams der Altersklassen U12 und U14 in den Ligen der Jungen antreten zu lassen.
Die U12 von Barca ließ die Jungs in der Liga ordentlich leiden, gewann prompt alle 30 Ligaspiele, schoss dabei wahnsinnige 329 Tore – das sind im Schnitt fast elf Treffer pro Partie. Auch die Torschützenkönigin, wen wundert's, stammt aus den Reihen der Mädels-U12: Celia Segura traf 121-mal ins gegnerische Netz.
Barcelona ist nicht das erste Team, dass so handelte: Auch Mädchenmannschaften der spanischen Topclubs Athletic Bilbao und Atlético Madrid spielen bereits gegen Jungs. Kommende Saison wird auch das U10-Team der Barca-Mädchen nachziehen und gegen Jungen antreten.
In einer Reportage der "New York Times" sagt Maria Teixidor, die bei Barca für den Frauenfußball verantwortlich ist: "Wenn die Mädchen gegen Jungen spielen, werden sie mehr gefordert. Sie werden dadurch besser." (nytimes.com)
In Spanien boomt der Frauenfußball, das Zuschauerinteresse ist groß. Beim Ligaspiel zwischen Atlético Madrid und Barcelona im März dieses Jahres fand vor einer Kulisse von 60.739 Zuschauerinnen und Zuschauern statt – mehr als je zuvor bei einem Vereinsduell im Frauenfußball.
Was Talentförderung und Zuschauerinteresse bei Mädchen und Frauen angeht, kann sich der deutsche Fußball gerne noch eine dicke Scheibe abschneiden...
(as)