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Eltern: Fußball-Club aus Brandenburg hat 5 Regeln für Helikoptereltern

So manche Eltern sind Jugendtrainer und Amateurhool in Personalunion.
So manche Eltern sind Jugendtrainer und Amateurhool in Personalunion.bild: imago sportfoto
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"Wir sind nicht bei der WM!" Club aus Brandenburg hat 5 Regeln für Helikopter-Eltern

14.04.2019, 14:2714.04.2019, 14:53
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Kathi soll eingewechselt werden! Kathi soll schneller laufen! Tobi soll den Ball zu Kathi spielen! Kathi soll den Gegenspieler foulen! Jetzt soll Kathi dem Schiedsrichter am besten den Kopf abreißen! Es sind Szenen, die (fast) täglich auf den Amateurplätzen in Deutschland passieren: Wütende Eltern schreien ihre Kinder, den Schiedsrichter oder andere Eltern bei Jugendspielen an.

Ein Club aus Brandenburg hat für solche Helikopter-Eltern und Amateur-Hools ein Schild mit Regeln gebastelt. Das Schild des brandenburgischen Vereins Eintracht Falkensee hat fünf einfache Regeln für Eltern herausgearbeitet:

  • Es sind Kinder
  • Es ist ein Spiel
  • Die Trainer sind Freiwillige
  • Die Schiedsrichter sind Menschen
  • Wir sind nicht bei der WM

Nachdem ein Foto des Schilds auf Twitter landete, wurde der Tweet vielfach geteilt. Die Reaktionen auf das Regelwerk für besonders aufmüpfige Eltern sind durchweg positiv. "Gute Aktion, aber an sich beschämend, dass man den Leuten die Grundwerte und (normalen) Verhaltensweisen auf eine Tafel schreiben muss...", heißt es da etwa.

Eintracht Falkensee hat sich die Verbessrung von Jugendsport zur Aufgabe gemacht. Der erst 2012 gegründete Club mit Abteilungen im Karate, Volleyball, Basketball oder Fußball ist bekannt für sein fortschrittliches Ausbildungskonzept. Unter dem Motto "Fairness, Respekt, Toleranz" stehen im Verein weniger der Leistungsdruck, sondern mehr Spaß für die Kinder im Vordergrund.

"Entscheidend sind die Kinder", sagte Vereinsvorsitzender Alexander Stach erst kürzlich der "Märkischen Allgemeinen". "Das Leuchten in ihren Augen, wenn sie ein Tor geschossen oder mal einen neuen Trainingsanzug bekommen haben – das ist der Hammer!"

Im Jugendfußball leuchten derzeit aber besonders die Augen von Eltern. Seit Jahren kommt es immer wieder zu Gewalt durch Eltern gegen Schiedsrichter oder sogar Kinder. Vor einem Jahr streikten gleich dutzende Jugendschiedsrichter im Kreis Frankfurt/Main und protestieren damit gegen Anfeindungen und Gewalt. Der DFB bietet zwar Informationsmaterial zum "richtigen Anfeuern" an, aber das Problem wurde noch nicht wirklich angegriffen. ("Welt"/ "Spiegel")

Mit ihren Regeln für Eltern, dürfte die Eintracht Vorreiter in ganz Deutschland sein. Ein Twitter-User forderte gleich: "Klasse! Das stellt doch bitte in allen Ligen auf!"

(bn)

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