Am Mittwoch um 18.30 Uhr wird Schiedsrichter Deniz Aytekin das allererste Geisterspiel der Bundesliga anpfeifen: Die Nachholpartie vom 21. Spieltag zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln. Zuschauer sind im Gladbacher Borussia-Park aufgrund des Coronavirus beim 101. Rheinderby nicht zugelassen.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Sonntag empfohlen, wegen der schnellen Ausbreitung des Virus in Deutschland Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern vorerst abzusagen.
Zwei unbeirrbare Fans der Fohlen haben sich dennoch auf den Weg zum Stadion gemacht. Verkleidet als Geisterfans mit Gladbach-Schals und "Scream"-Masken.
Außerdem trugen sie ein Banner mit sich: "Geisterspiel – Wir wollen rein". Ob jemand dem gespenstischen Paar diesen Wunsch erfüllen wird? Äußerst fraglich.
Viel realisitischer erscheint es, dass jemand in Zeiten von Hamsterkäufen und Coronavirus auf das Tauschangebot der beiden Geisterfans eingeht: "Tausche Tickets gegen Klopapier".
Hintergrund: Aufgrund der rasanten Ausbreitung des Coronavirus gibt es aktuell eine große Welle von Hamsterkäufen. Die sei zwar bereits abgeebbt, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Unternehmen und Verbänden des Lebensmittelhandels ergab. Dennoch gibt es nach wie vor eine erhöhte Nachfrage nach Hygieneartikeln haltbaren Lebensmitteln und Desinfektionsmitteln.
Es ehrt die beiden Fans auf jeden Fall, dass sie ihre Tickets bloß gegen Toilettenpapier tauschen wollen – und offenbar nicht auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises pochen. Die Geisterspiele haben auch finanzielle Auswirkungen auf die Klubs.
(as)