Hansi Flick ist Trainer des FC Bayern – und das noch mindestens bis zum Saison-Ende. Anfang November löste der 54-Jährige Niko Kovac als Chefcoach ab.
Seitdem führt er die Mannschaft mit ruhiger Hand. Viele erinnert sein Stil an den großen Jupp Heynckes. Auch der war eher durch leises, diplomatisches Auftreten aufgefallen als durch polarisierende Wutreden oder das An-den-Pranger-Stellen einzelner Spieler.
In einem ausführlichen Interview mit dem "Kicker" wurde Flick nun gefragt, wann selbst er mal so richtig ausrasten würde.
Wie genau man sich so einen Flick'schen Ausraster vorzustellen hat, verriet er nicht.
Dafür spricht er auch darüber, was er taktisch mit dem FC Bayern vorhat. Einer Einordnung in das beliebte Guardiola-vs.-Klopp-Schema, also Ballbesitz oder Umschaltspiel, verweigert er sich dabei.
"Letztendlich geht es darum, dass wir offensiv und Ballbesitz-Fußball spielen wollen, aber immer Richtung gegnerisches Tor und im Bestreben, Chancen zu kreieren und Tore zu erzielen", so Flick. Er betont, er wolle attraktiven, nach vorne gerichteten und effizienten Fußball – was bisher noch nicht immer gelungen sei.
Seine Art der Mannschaftsführung bedeute ein "absolutes Miteinander", erklärte Flick zu seinem Führungsstil.
Für die neu aufgeblühte Spielfreude seiner Mannschaft hat er eine einfache Erklärung: "Ich spreche viel mit den Spielern und gebe ihnen Vertrauen, damit sie Spielfreude entwickeln und Dinge auf dem Platz ausprobieren, kreativ sind." Allgemein sei positives Denken sehr wichtig: "Und wenn etwas schiefgeht, kann man schon den Versuch oder den Mut zum Risiko positiv sehen."
Warum es unter seinem Vorgänger Kovac zuletzt nicht so gut lief, wird er nicht gefragt. Wohl aber, ob er Kontakt Kovac gehabt habe – was Flick bejaht: "Wir haben des Öfteren telefoniert." Über was, das verrät er natürlich nicht.
Zur Frage, wie einzelne Spieler eingesetzt werden sollen, äußert sich Flick ebenfalls. So sieht er Joshua Kimmich als Sechser im zentralen defensiven Mittelfeld.
Sommer-Neuzugang und Weltmeister Benjamin Parvard sieht er dagegen nicht als Außenverteidiger. "Er macht es auf jeder Position sehr gut. Vor allem kann er auch innen verteidigen. Deshalb wäre eine zusätzliche Option rechts außen in der Abwehr sehr hilfreich." Wintertransfers müssten aber immer in der Lage sein, der Mannschaft sofort zu helfen, deswegen sei das schwierig.
(om)