Es ist wieder Zeit für "Onehundredandeeeeeightyyyyyy"! An diesem Freitag (20 Uhr/Sport1 und DAZN) beginnt die 26. Darts-WM des Weltverbandes Professional Darts Corporation (PDC).
Das Event im Alexandra Palace in London ist das mit Abstand größte und wichtigste Turnier des Darts-Jahres. Qualifiziert haben sich nicht nur Titelverteidiger Michael van Gerwen und weitere langjährige Top-Spieler, sondern auch drei Deutsche und zwei Frauen.
Die WM dauert wie jedes Jahr knapp drei Wochen, den Höhepunkt markiert das Endspiel an Neujahr. Es wird – mit Ausnahme der drei Weihnachtstage und Silvester – jeden Tag gespielt. Dabei sind 96 Profis, gespielt wird im K.o.-Modus.
Die besten 32 Spieler der Welt haben zunächst ein Freilos, sie greifen erst in Runde zwei ein. Im Gegensatz zu den meisten anderen Sportarten wird die WM jährlich ausgetragen. Termin (ab Mitte Dezember) und Spielort (London) sind Jahr für Jahr gleich.
Vorjahressieger Michael van Gerwen (Niederlande) gilt als Favorit auf seinen vierten Titel. "Mighty Mike" führt die Weltrangliste seit knapp sechs Jahren an und gilt unangefochten als der beste Spieler der Welt.
Seine härtesten Widersacher sind der ehemalige Rugby-Spieler Gerwyn Price (Wales) und der frühere Elektriker Rob Cross (England). Vizeweltmeister Michael Smith strebt ebenso nach dem Titel wie der zweimalige Champion Gary Anderson.
Austragungsort ist der Alexandra Palace, eine Arena im Norden Londons. Unter den Fans wird der Schauplatz nur "Ally Pally" genannt. Benannt ist die Arena nach der damaligen Kronprinzessin Alexandra von Dänemark. Seit 2007 findet die Darts-WM jedes Jahr dort statt. Gespielt wird in der West Hall, die bis zu 3000 Zuschauer fasst.
Es ist der größte Hexenkessel des Darts-Universums. Wenn die Fans dort eine riesige Party feiern, bei der irgendwo am Rande auch noch ein wenig Darts gespielt wird, dann ist Gänsehaut garantiert.
Im vorderen Bereich befinden sich die teureren Plätze mit Festbänken, hinten und auf der einen Seite gibt es normale Tribünen. Auf der anderen Seite, dort wo die Spieler einmarschieren, sitzt die Prominenz wie beispielsweise Prinz Harry im Jahr 2016.
Neben der etwa 20 Kilogramm schweren Sid Waddell Trophy (nach dem langjährigen britischen Darts-Kommentator Sid Waddell benannt) werden 2,5 Millionen Pfund und damit so viel wie im Vorjahr ausgeschüttet. Der Sieger erhält 500.000 Pfund (rund 595.000 Euro).
Drei deutsche Spieler sind in London am Start. Angeführt wird das Trio von der deutschen Nummer eins Max Hopp. Bereits in der zweiten Runde könnte es für Hopp zum Duell mit Gabriel Clemens kommen. Clemens ist einer der Aufsteiger des Jahres und hat inzwischen Martin Schindler als deutsche Nummer zwei abgelöst. Dritter Deutscher in London ist Debütant Nico Kurz, der Schindler im direkten Duell das Ticket wegschnappte.
Im Kampf um den Titel sind sie klare Außenseiter, doch schon der erstmalige Einzug eines Deutschen ins WM-Achtelfinale wäre ein Erfolg.
Es ist Raymond van Barnevelds letztes Turnier. Der Niederländer wird mit 52 Jahren in Rente gehen und letztmals im Alexandra Palace starten – er folgt damit Rekord-Champion Phil Taylor, der sich vor zwei Jahren bereits in den Ruhestand verabschiedete und bei seiner Abschiedstour noch einmal das Finale erreichte. Auf den ersten WM-Einzelsieg einer Frau hoffen im "Ally Pally" Mikuru Suzuki (Japan) und Fallon Sherrock (England).
Insgesamt sind 28 Nationen beim größten Turnier der Welt vertreten. Dabei sind nicht nur Traditionsländer wie England (38 Starter), Niederlande (11) oder Nordirland (4), sondern auch Neulinge wie Indien, Neuseeland oder Singapur. Durch die nationalen Qualifikationsturniere wird ein breites Feld sichergestellt.
Drei Wochen lang jedes Spiel. Der TV-Sender Sport1 und das kostenpflichtige Streaming-Portal DAZN haben jeweils über 100 Live-Stunden eingeplant, zudem sollen Analysen, Reportagen und in London geführte Interviews zu sehen sein. Fast jeden Tag wird schon am Nachmittag (13.30 Uhr) gespielt.
Während Sport1 bei den Experten auf die nicht-qualifizierten Profis Martin Schindler und Robert Marijanovic setzt, ist bei DAZN Kommentator Elmar Paulke fest eingeplant.
(as/dpa/sid/pre)