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Nach Corona-Postings: RTL-Moderatorin Zietlow löscht ihr Facebook-Profil

Sonja Zietlow ist bekannt als Moderatorin der RTL-Show "Holt mich hier raus – ich bin ein Star!"
Sonja Zietlow ist bekannt als Moderatorin der RTL-Show "Holt mich hier raus – ich bin ein Star!"bild: screenshot rtl
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Nach Corona-Postings: Dschungelcamp-Moderatorin Zietlow löscht ihr Facebook-Profil

16.04.2020, 08:2316.04.2020, 10:33
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Fernsehmoderatorin Sonja Zietlow hat ihr Facebook-Profil nach eigenen Angaben gelöscht – nach viel kritisierten Postings zur Corona-Krise.

"Ich muss mir leider selbst den Vorwurf machen, dass ich Facebook unterschätzt habe", teilte die 51-Jährige ("Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!") der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch mit. Sie habe sich entschieden, "diesem digitalen Watschen-Karussell bis auf weiteres den Rücken zu kehren".

"Mit zunehmender Besorgnis, habe ich beobachtet, was mit meinen Postings gemacht wurde und was unter meinen Postings stattfand." Respektlos und maßlos haben demnach einige Nutzer ihre Plattform genutzt, "um andere aber auch mich und (sogar meine Hunde) zu beleidigen, beschimpfen, diffamieren, denunzieren und anzuprangern".

Was hatte Zietlow gepostet?

Zietlow hatte auf ihrer privaten Facebook-Seite Kommentare, Bilder und Videos zu Corona gepostet und war als "Verschwörungstheoretikerin" angegangen worden.

Die Autorin Hatice Ince bezeichnete Zietlow am Montag als "Sprachrohr für Verschwörungstheoretiker*innen und Rechte". Die RTL-Moderatorin hatte am Ostersonntag eine Liste von Ärzten und Experten geteilt, die derzeit als "Verschwörungstheoretiker" gelten würden – und stellte diesen etwa den RKI-Chef Lothar Wieler oder den Berliner Virologen Christian Drosten gegenüber, die für Zietlow offenbar als Verschwörungstheoretiker gelten sollten.

Einige der genannten Personen von Zietlow, wie der Arzt Wolfgang Wodarg, hatten irreführende Aussagen zum Coronavirus gemacht. In der Liste findet sich aber auch der Virologe Hendrik Streeck, der die vielbeachtete Heinsberg-Studie durchführt.

Das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" zitiert aus einem weiteren Posting, in dem Zietlow den Konsens infrage gestellt habe, dass Risikogruppen während der Corona-Krise besonders geschützt werden müssen: "Mir ist es so was von egal, wer raucht und ob es verboten wird. Jeder kann selbst entscheiden. Nur momentan sind viele Menschen in ihrer Entscheidungsfreiheit begrenzt worden, um eben diese 'selbst gewählte' Risikogruppe zu schützen!"

Am Ostersonntag habe die Moderatorin außerdem ein Video geteilt, in dem ein Krankenpfleger sagte, das Coronavirus sei nicht schlimmer als eine Grippe, berichtet das "RND" weiter.

Zietlow will das Coronavirus nicht als "Killer-Virus" sehen

Zietlow betonte nun gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass sie "keiner politischen Partei angehöre". "Ich lasse mich auch nicht, vor allem ungefragt, vor einen politischen Karren spannen." Doch hier gehe es nicht um Politik, sondern um unsere Gesundheit.

"Mir steht es nicht zu, die Maßnahmen, die zum Schutz unserer aller Gesundheit getroffen wurden, zu bewerten oder gar zu kritisieren." Sie erlebe aber "die Hoffnungslosigkeit" vieler Freunde. "Ich glaube, Existenzängste, Arbeitslosigkeit und Isolation können krank machen. Genauso wie Sars-Cov-2." Sie wolle das große Ganze sehen und zu bedenken geben, dass viele außerhalb des Virus krank werden können.

Angesichts von Experten und Wissenschaftlern mit unterschiedlichsten Ergebnissen und Betrachtungsweisen, wolle sie zum Beispiel "gerne an die Heinsberg-Studie glauben". In dieser Studie aus Nordrhein-Westfalen des Virologen Hendrik Streeck hatten Forscher festgestellt, dass die Sterblichkeitsrate in einer vom Coronavirus schwer getroffenen Gemeinde mit 0,37 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt im Rest Deutschlands liegt.

Zietlow dazu: "Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass Prof. Streeck mit seinen vorläufigen Ergebnissen recht hat und wir es mit keinen Killer-Virus zu tun haben. Mir persönlich erscheinen seine Zahlen validiert und logisch. Bin ich deswegen eine Verschwörungstheoretikerin? Entscheidet selbst." Experten hatten bei den Ergebnisse der von ihr erwähnten Studie allerdings Fragen angemeldet.

So reagiert RTL auf Zietlow-Ansage

Der Sender RTL will den Wirbel um Sonja Zietlows Facebook-Account nicht kommentieren: "Da es sich um Frau Zietlows privaten Facebookaccount handelt, äußern wir uns als Sender nicht zu den Postings und schon gar nicht zu Kommentaren dazu", teilte ein Sprecher gegenüber watson mit.

(ll/mit dpa)

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