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Corona: Abgesagte Festivals – was ihr wissen müsst und wann es Geld zurückgibt

Nuerburg Centerstage mit Sum41 auf der Buehne und Publikum Rock am Ring 2017 Tag 2 Copyright: xReinelt/Eibner-Pressefotox EPDRT
Zehntausende feiern jedes Jahr bei "Rock am Ring" - jetzt mussten das Kult-Festival und viele weitere Veranstaltungen abgesagt werden.Bild: imago images / Reinelt/Eibner-Pressefoto
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Abgesagt, verschoben, Geld zurück? Was ihr zu den großen Festivals wissen müsst

16.04.2020, 13:5616.04.2020, 13:59
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Das Coronavirus hat das öffentliche Leben weitestgehend lahmgelegt. Und das wird sich in vielen Bereichen auch in den kommenden Wochen und Monaten nicht ändern. Am Mittwoch hatten sich die Regierungschefs der Bundesländer mit Kanzlerin Angela Merkel auf erste vorsichtige Lockerungen der Corona-Maßnahmen geeinigt. Doch in einem Bereich wird es auf längere Sicht keine Bewegung geben: Großveranstaltungen bleiben bis zum 31. August verboten.

Das war's also mit dem Festivalsommer 2020.

Einige Veranstalter reagierten sofort auf die Maßnahmen und sagten die Festivals direkt ab, andere hatten bereits reagiert – vor allem im Ausland. Was allerdings die Musikfans jetzt besonders beschäftigt: Was passiert mit den Tickets? Oder gibt es möglicherweise sogar einen Ersatztermin für ausgefallene Konzerte oder Festivals? Wann und wie bekomme ich mein geld zurück?

Watson verschafft euch den Überblick und beantwortet die wichtigsten Festival-Fragen.

"Hurricane" und "Southside"

Die Verkündung der Bundesregierung zu den Großveranstaltungen ist erst wenige Stunden alt. Nicht verwunderlich also, dass viele Veranstalter erst noch einen Plan erarbeiten müssen, wie sie weiter vorgehen wollen und was mit den bereits gekauften Tickets passieren soll. So geht es auch den Machern vom Geschwister-Festival "Hurricane" und "Southside".

Auf der Homepage des "Hurricane" heißt es nun: "Aufgrund des bundesweiten Veranstaltungsverbots bis zum 31. August 2020 müssen wir das 'Hurricane'-Festival 2020 absagen. Wir begrüßen diese Entscheidung natürlich als verständliche und wichtige Sicherheitsmaßnahme für die Bevölkerung und wir setzen alles daran euch jederzeit auf dem Laufenden zu halten. Unser Team arbeitet unermüdlich daran, die kommenden Schritte festzuzurren, aber leider brauchen wir dafür noch ein paar Tage. Wir melden uns natürlich schnellstens mit allen Infos bei euch!"

Infos zu den Tickets bezüglich Erstattung oder beibehaltender Gültigkeit wird es also erst in den kommenden Tagen geben.

"Rock am Ring" und "Rock im Park"

Auch die Veranstalter des Zwillingsfestivals "Rock am Ring" und "Rock im Park" sind von den Maßnahmen der Bundesregierung betroffen. Die Sprecherin des Festivals teilte watson mit, dass "diese alternativlose Entscheidung natürlich enttäuschend" sei für die Veranstalter und ihre Teams, die Künstler sowie die 175.000 Fans. "Dennoch haben die Produzenten uneingeschränktes Verständnis für diese unausweichliche Maßnahme im Interesse der Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten."

Man richte nun "gemeinsam mit der Live-Musikbranche alle Hoffnungen auf die Zeit nach dem Ende des Ausnahmezustandes". Die Jubiläumsausgabe von "Rock am Ring" und "Rock im Park" soll nun im kommenden Jahr stattfinden. Als neuen Termin nannte sie das zweite Juni-Wochenende 2021 (11. bis 13. Juni 2021).

"Wegen der Details über die weitere Abwicklung werden alle Ticketkäufer noch um ein wenig Geduld gebeten. Die Organisatoren arbeiten an konkreten Informationen über die genaue Vorgehensweise, die im nächsten Schritt bekanntgegeben werden", heißt es weiter.

"Wacken"

Wacken Offizieller Start des 30ten Wacken Open Air bei Sonnenschein Offizieller Start des 30ten Wacken Open Air bei Sonnenschein 75.000 Fans feierten die Eroeffnung des 30ten Wacken Open Air 2019 bei  ...
In diesem Jahr werden keine "Wacken"-Fans nach Scheeßel strömen.Bild: imago images / EIBNER/Dirk_Jacobs

Auch das "Wacken" reagierte am Donnerstag auf den Beschluss der Regierung und sagte das Metal-Festival ab.

Die Veranstalter bitten ihre "Metalheads" auf der offiziellen Webseite um Geduld: "Hinsichtlich des Wacken Open Air 2021 und den Optionen bezüglich eurer gekauften Tickets melden wir uns schnellstmöglich bei euch", heißt es.

"MS Dockville"

Auch das Hamburger Festival "MS Dockville" ist von dem Veranstaltungsverbot betroffen. Dort bereitete man sich bereits im März auf eine möglich Absage vor und teilte den Fans damals mit: "Sollte eine Behörde das 'MS Dockville' in diesem Jahr wegen Covid-19 absagen, so erhaltet ihr natürlich das Geld für euer Ticket zurück."

Wie das konkret ablaufen wird, müssen die Veranstalter nun noch mitteilen.

"Splash!"

Ebenfalls bereits Anfang März teilten die Veranstalter auf Facebook zu einer möglichen Absage des Festivals mit: "Wichtig: Wenn das 'Splash!' aufgrund behördlicher Entscheidungen vor Beginn des Festivals abgesagt werden muss, erhält jeder von Euch den Ticketpreis bzw. den Nennwert der Eintrittskarte erstattet."

Am Donnerstag teilten die Organisatoren auf der Homepage mit: "Wir alle müssen nun unseren Sommer neu denken, umplanen und mit positiven Erlebnissen füllen. Trotz des Rückschlags bleiben wir aber voller Zuversicht: Und arbeiten jetzt schon daran, mit Euch in 2021 das beste 'Splash!' aller Zeiten zu feiern!" Gleichzeitig bitten sie um etwas Geduld, um "Lösungen und Optionen" für die Ticketinhaber anbieten zu können.

"Melt!"

Gleiches gilt für das "Melt!"-Festival, das genau wie das "Splash!" in Gräfenhainichen, östlich von Dessau, stattfinden sollte.

Ticketinhabern würde im Falle einer behördlichen Absage der Preis erstattet werde, informierten die Veranstalter vorab.

"Fusion"

Die Fusion wurde bereits vor der behördlichen Anordnung abgesagt. Man habe in dieser Hinsicht "selbstbestimmt" handeln wollen, heißt es in der Stellungnahme der Veranstalter. Auch zu den Tickets äußerte sich die "Fusion" bereits: "Wie wir euch ja bereits im letzten Newsletter angekündigt hatten, behalten eure Tickets im Falle der Absage ihre Gültigkeit für die Fusion 2021. Wenn ihr aber euer Ticket stornieren wollt, könnt ihr jederzeit, also auch bis ins kommenden Jahr, in eurem Ticketaccount stornieren und bekommt den Ticketpreis incl. Müllgebühr, sowie die Bearbeitungs- und Versandkosten zurückerstattet."

Auch die vor Jahren eingeführte Stornierungsgebühr von 10 Euro wolle man nicht berechnen. Allerdings hätten die Festivalfans die Möglichkeit, die Gebühr "als freiwilligen Solibeitrag" abzutreten. Von der neuen gesetzlichen Regelung, statt einer Erstattung nur Gutscheinen auszustellen, will das Festival keinen Gebrauch machen.

"Lollapalooza"

Besucher vor der North Stage beim Musikfestival Lollapalooza im Berliner Olympiastadion snapshot-photography/F.Boillot *** Visitors in front of the North Stage at the music festival Lollapalooza at th ...
Das "Lolla" hat noch Chancen auf Ausrichtung.Bild: imago images / bsnapshot-photography/F.Boillot

Noch ist das "Lollapalooza"-Festival in Berlin tatsächlich das einzige großen Sommerfestival in Deutschland, das noch Chancen hat, stattfinden zu dürfen. Denn es öffnet erst am ersten September-Wochenende (5. und 6. September) seine Pforten.

"Mayday"

Die "Mayday" wird in diesem Jahr nicht am 30. April in Dortmund stattfinden. Der Veranstalter des Elektro-Events ist aber bemüht, einen Ersatztermin zu finden. Auf der Homepage heißt es: "Wir arbeiten gerade an einer Verschiebung in den Oktober. Weitere Infos dazu in Kürze."

"c/o Pop"

Das "c/o Pop"-Festival, das normalerweise vom 22. bis 24. April hätte steigen sollen, wird jetzt – zumindest in Teilen – in den Oktober ausweichen. Die Veranstalter bemühen sich, so viele Acts wie möglich für den neuen Zeitraum zu gewinnen, heißt es.

Auf der Homepage verspricht der Veranstalter: "Alle Tickets werden von unserem Ticketpartner 'Ticketmaster' zurückerstattet. Dabei bitten wir euch allerdings um ein wenig Geduld."

Weitere Festivals in Europa

Festivals wie das dänische "Roskilde", das "Glastonbury" in England oder das beliebte Elektro-Festival "Tomorrowland" in Belgien mit mehr als 300.000 Besuchern mussten bereits abgesagt werden.

Auch in Frankreich wurden nun Großveranstaltungen bis mindesten Mitte Juli gecancelt, wovon unter anderem das "Garorock"-Festival betroffen sein wird.

Weitere Konzerte in Deutschland

Für einige Konzerte konnten bereits Ersatztermine gefunden werden. So wurden beispielsweise die Auftritte von Johannes Oerding oder Max Giesinger aus dem März in den Oktober verlegt. Michael Wendlers Konzert vom 2. Mai wurde auf den 26. September geschoben. Ebenso wurden unter anderem bereits die geplanten Konzerte von Annett Louisan (nun im Februar 2021), Harry Styles (nun ebenfalls Februar 2021) oder Andrea Berg (nun ab März 2021) neu terminiert. Fans von Helene Fischer müssen sich aktuell gedulden, ob die beiden Konzerte vom April in Österreich und der Schweiz nachgeholt werden können.

Gutscheine statt Erstattungen

Die Kulturbranche leidet extrem unter der Corona-Pandemie. Deshalb wurden schnell Forderungen laut, Inhaber von Konzertkarten oder ähnlichen Veranstaltungen sollten den Preis bei einer Absage nicht erstattet bekommen, sondern lediglich einen Gutschein in Höhe des Eintrittspreises erhalten. Eine Gesetzesinitiative wurde dazu bereits gestartet, das neue Gesetz soll voraussichtlich Ende April vom Bundestag verabschiedet werden.

Auf der offiziellen Homepage der Bundesregierung heißt es dazu:

"Der Gutschein muss den vollen Eintrittspreis oder das gesamte sonstige Entgelt einschließlich etwaiger Vorverkaufsgebühren umfassen. Ausstellung und Übersendung des Gutscheins müssen kostenlos sein. Umfasst die Eintrittskarte oder Nutzungsberechtigung die Teilnahme an mehreren Veranstaltungen und konnte oder kann nur ein Teil davon stattfinden, hat man Anspruch auf einen Gutschein in Höhe des Wertes des nicht genutzten Teils. Das betrifft etwa Dauerkarten für Sportvereine oder Schwimmbäder sowie auch Musik- und Sprachkurse."

Von der Gutschein-Lösung sollen dann rückwirkend alle Tickets betroffen sein, die vor dem 8. März 2020 gekauft wurden.

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