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"Höhle der Löwen": Investor watscht Gründer ab – "Da fange ich erst gar nicht an"

Höhle der Löwen Folge 3
Die Gründer hatten es in "Die Höhle der Löwen" nicht leicht.Bild: TVNOW / Bernd-Michael Maurer
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"Höhle der Löwen": Investor watscht Gründer ab – "Da fange ich erst gar nicht an"

25.03.2020, 07:3625.03.2020, 07:38
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Wer Ralf Dümmel, Judith Williams und ihre Kollegen von sich überzeugen will, braucht ein innovatives Produkt und eine angemessene Firmenbewertung. Das sollten die Gründer, die sich in die "Höhle der Löwen" wagen, mittlerweile wissen. Denn sonst wird ihnen schnell mal nachgesagt sie seien nur aus PR-Zwecken dort. Auch in Folge drei der Vox-Show bekamen es die Löwen wieder mit Gründern zu tun, die mit ihrer Einschätzung nicht immer mit den Investoren auf einer Linie waren.

Hilfe für vergessliche Pflanzeneltern

Wer kennt es nicht: Einmal in der Woche sollen die Blumen gegossen werde, aber dann vergisst man es doch. Oder man fährt zwei Wochen in den Urlaub und hat niemanden, der die heimischen Pflanzen versorgen kann. Georg Pröpper aus Esslingen hat sich diesem Problem angenommen und einen Blumentopf entwickelt, der all diese Probleme löst.

Klar, Bewässerungssysteme für Pflanzen sind grundsätzlich nichts Neues, sein Blumentopf aber schon. Denn sein selbstgießender, elektronischer "Lazy Leaf" kann deutlich mehr. "Er gießt ganz automatisch. Nie zu viel und nie zu wenig", erklärte der Ingenieur. Am integrierten Wassertank stellt man die erforderliche Gießmenge ein und schon kann's losgehen. Der Topf misst außerdem die Temperatur und passt die Gießmenge automatisch den Gegebenheiten an. Wenn der Wassertank leer ist, wird man mit einem Signal darüber informiert – allerdings nicht nachts. Das wird durch einen integrierten Lichtsensor verhindert.

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Für Georg Pröpper gab es einen der wenigen Deals.Bild: TVNOW / Bernd-Michael Maurer

Auch der Akku hält besonders lange, je nach Gießmenge bis zu sechs Monate. Und wenn er leer ist, kann er mit einem beliebigen Mikro-USB-Ladegerät, was den meisten Handyladegeräten entspricht, geladen werden. Das Ganze hat aber auch einen stolzen Preis: 60 Euro!

Drei Jahre lang tüftelte der Gründer an seiner Erfindung, hat bereits 60.000 Euro in die Entwicklung gesteckt und will nun einen Löwen als Partner gewinnen. Und das gelang ihm auch problemlos. Noch bevor auch nur ein Löwe überhaupt über ein Angebot nachdenken konnte, preschte Ralf Dümmel vor: "Zeig, dass du spontan bist und Bock hast, das mit mir groß zu machen", sagte er und streckte bereits die Hand aus. Die geforderten 150.000 Euro wollte er ohne Verhandlung für die angebotenen 20 Prozent geben.

Zwar wirkte Georg erst etwas zögerlich, aber dann strahlte er und verkündete ohne Umschweife: "Das war mein Wunschlöwe!" und schlug ein. So sehr gejubelt hat selbst der ohnehin überschwängliche Ralf Dümmel selten. "Wir machen das groß! Danke für das Vertrauen", freute er sich über seinen Deal.

Schöne Wimpern ohne Kleben

Es gibt wohl kaum eine Frau, die keinen Mascara zu Hause hat. Aber nur wenige sind mit ihrem Beauty-Helfer zufrieden. Zumindest, wenn die Wimpern nicht ohnehin schon sehr lang und voluminös sind. Deshalb greifen immer mehr Frauen zu künstlichen Wimpern. Drogerien sind voll damit. Aber so richtig ideal sind die meisten davon nicht. Das zumindest findet Barbara "Babsi" Reiter aus Österreich. Deshalb hat Christian, der Mann der Friseurmeisterin, angefangen zu tüfteln. Dabei herausgekommen sind Magnetwimpern mit einer Zwei-Komponenten-Lösung – ganz ohne Kleber!

Höhle der Löwen
Auch die Gründer von "CB.Lash" konnten überzeugen.Bild: TVNOW / Bernd-Michael Maurer

"Am Wimpernkranz befinden sich Mikromagnete, die optimal platziert sind. Den Gegenpol für den Magneten haben wir in unserem Eyeliner integriert", erklärte der Mitbegründer von "CB.Lash" den Löwen seine Erfindung. Die Magnetwimpern sind einfach verwendbar, qualitativ hochwertig, sehen natürlich aus, haften lange und sind bis zu 50 Mal wiederverwendbar. Und das Beste: Die beiden haben sogar ein Patent auf den magnetischen Eyeliner. Das zumindest behaupten sie, auch wenn Judith Williams das vor lauter Produktbegeisterung noch gar nicht richtig glauben kann.

Was den beiden allerdings fehlt, ist das Knowhow in Sachen Vertrieb und Marketing. Und auch die Verträglichkeitstests sind noch nicht gemacht worden. Das würde noch ein halbes Jahr dauern. Die beiden Gründer sind also noch relativ weit am Anfang ihrer Unternehmerkarriere. Judith war davon dennoch nicht abgeschreckt, hatte allerdings eine etwas andere Vorstellung vom Angebot als die Erfinder.

Statt 20 Prozent der Firmenanteile wollte sie für die benötigten 200.000 Euro stolze 50 Prozent! Ihre Begründung: Die beiden bräuchten nicht nur einen Investor, sondern einen echten Partner – und genau das wollte sie sein. "Das ist Arbeit", argumentierte sie. Dennoch musste das Paar nicht lange überlegen und nahm den Deal mit der Beauty-Expertin an.

Gimmick für die Fußballfans

Wenn sich Fußballfans nicht über den Video-Schiri aufregen, dann ganz sicher über den Kommentator. Da wollen Gisbert Wundram und Bendix Eisermann, die Gründer von "Commentaro", Abhilfe schaffen. "Wir glauben, dass wir mit unserem Produkt einen Markt öffnen, den es bislang noch gar nicht gegeben hat", sind sie von ihrer Idee überzeugt.

Investor Dr. Georg Kofler nimmt die "commentaro"-Plattform genau unter die Lupe.
Georg Kofler hatte Bedenken.Bild: TVNOW / Bernd-Michael Maurer / commentaro

Die Betreiber des Pay-TV-Senders "Sport Digital" arbeiten seit 2010 nebenbei an ihrer App, bei der Sport-Fans selbst zum Kommentator werden können. In der App finden die User Clips von nationalen und internationalen Sportveranstaltungen mit Original-Atmo, die sie selbst kommentieren und auf der "Commentaro"-Plattform hochladen und mit Freunden teilen können. Ihr Alleinstellungsmerkmal: das unkommentierte Material. Denn das gibt es nicht auf Youtube, "das gibt es nur bei uns".

Die Idee finden die Löwen durchaus witzig, nur der Sinn und wie damit langfristig Geld verdient werden soll, erschließt sich nicht allen. "Alles, was unter eine Million Abonnenten hat, brauchst du doch gar nicht anfangen", meinte Georg Kofler und holte zum Rundumschlag aus:

"Ich fang doch nicht etwas an, wo ich in drei Jahren mal 20.000 Euro Profit machen würde. Dafür habe ich zu lange große Fernsehunternehmen geführt, um mich mit so kleinen Dingen zu beschäftigen."

Investieren wollte in das Start-up am Ende kein Löwe.

Diese Gründer scheiterten in der Löwenhöhle

So wenige Deals wie in dieser Folge kamen wohl selten zustande. Nicht nur "Commentaro" musste ohne Investor die "Höhle der Löwen" verlassen, auch für drei weitere Gründer gab es keinen Deal.

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Peter Kenning pries sein Produkt als "Königin der Fritten" an.Bild: TVNOW / Bernd-Michael Maurer

Der gebürtige Bolivianer Peter Kenning, der den Löwen seine Yuca-Fritten "Yuca Loca" vorstellte, ging leer aus. Die Investoren sahen in den "Pommes" aus der Manjok-Wurzel, die geschmacklich zwischen Süßkartoffel und Kartoffel liegt, keine absolute Besonderheit. "Sie haben ein Produkt, das in Ordnung ist, aber nicht so exzellent, dass ich sagen würde, das hat hier besondere Aufmerksamkeit verdient", sagte Kofler.

Ähnlich erging es den drei Gründern von "Music Traveler". Die App soll Musiker mit einem Raum zum Musizieren zusammenbringen. "Kinder, Studenten, Hobbymusiker, DJs, Bands. Alle brauchen einen Ort zum Musizieren", erklärten die Gründer. Und genau diese Musiker sollen dank ihrer App mit Aufnahmestudios, Konzertsälen und Proberäumen zusammengebracht werden. Prominente Unterstützer haben sie bereits: Hans Zimmer ist Investor, Billy Joel Markenbotschafter. Über ihre schon jetzt weltweite Vernetzung staunte sogar Frank Thelen:

"Alter, was habt ihr für ein Netzwerk?!"
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Die Gründer von "Music Traveler".Bild: TVNOW / Bernd-Michael Maurer

Dennoch gingen die drei ohne Deal nach Hause. Der Grund war auch eine für die Löwen deutlich zu hohe Firmenbewertung – und noch etwas: "Ich glaube daran, dass das Gründer-Team das Wichtigste ist", sagte Thelen. Dass allerdings die aktuelle CEO noch lange an Bord bleibt, glaubte er nicht, das habe er zwischen den Zeilen herausgehört. Etwas aufzubauen, um dann jemanden von extern als CEO anzuheuern, das sei nicht sein Ding – auch nicht als Investor.

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Udo Heyl begeisterte mit "LeiKoSi".Bild: TVNOW / Bernd-Michael Maurer

Und noch ein weiterer Gründer bekam in dieser Folge keinen Deal: Dachdeckermeister Udo Heyl. Das lag aber nicht daran, dass seine Idee von einer Leiter-Kopf-Sicherung niemand gut fand – im Gegenteil! Alle waren von seiner "LeiKoSi" begeistert und Georg Kofler wollte auch die gewünschten 250.000 Euro investieren. Jedoch zu anderen Bedingungen, die dem Gründer nicht passten. Statt 10 Prozent wollte Kofler 30 Prozent der Firmenanteile für sich beanspruchen. Eindeutig zu viel für den Dachdeckermeister. Die Mühe da noch etwas zu verhandeln, wollte er sich gar nicht erst machen und ging lieber ohne einen Investor nach Hause.

(jei)

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