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Promi-Doppelgänger bei "Wer wird Millionär": Jauch traut seinen Augen kaum

Moderator Günther Jauch probiert ein Mitbringsel seiner Kandidatin aus.
Moderator Günther Jauch probiert ein Mitbringsel seiner Kandidatin aus.bild: Screenshot RTL
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Kandidat als Promi-Doppelgänger: Jauch traut seinen Augen kaum

19.01.2021, 11:0719.01.2021, 12:06
dirk Krampitz
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Sie ist noch vom letzten Zocker-Spezial übrig: Und es läuft erstmal nicht schlecht für Stefanie Hetzer aus Günzburg. Sie weiß, dass "Watermelon Sugar" und nicht die Schwachsinnvorschläge "Strawberry Chocolate", "Coconut Lollipop", "Cherry Coke" einer der Sommerhits 2020 von Harry Styles waren. 16.000 Euro für sie. Ob er sich durch Gestik verraten habe, will Jauch wissen, "manche sagen, ich zucke falschen Moment". Aber Kandidatin Hetzner hat nichts gemerkt. "Es ist schwierig, sich auf dem Stuhl zu konzentrieren."

Beste Stimmung in Jauchs Sonderausgabe des Dauerbrenners "Wer wird Millionär" am Freitag mit verschärften Regeln.

Kandidatin Hetzner macht sich insgesamt gut. Als sie auf Jauchs Nachfrage gesteht "Am liebsten hätte ich vorher ein Gläschen getrunken. Sekt oder so", lässt ihr der Moderator ein Glas "Puffbrause" bringen. Ja, der saubere Herr Jauch benutzt dieses fast vergessene Altherrenwort wirklich. Er erkundigt sich auch noch, ob der Schaumwein denn noch perle, es sehe gar nicht so aus. Und ob er gekühlt sei. Selbst trinken will er aber trotz Aufforderung nichts.

"Mir ist das immer unheimlich, vor der Arbeit oder während der Arbeit, der Kontrollverlust liegt mir da zu nahe."
Günther Jauch
Kandidatin Stefanie Hetzners Freund meint, dass ihre Haare schimmeln.
Kandidatin Stefanie Hetzners Freund meint, dass ihre Haare schimmeln.bild: Screenshot RTL

Nach den locker gemeisterten Fragen geht es um die auffällig langen blonden Haare der Kandidatin. Ihr Freund sagt der Psychologin immer wieder, dass sie schimmeln würden. Weil sie die Haare abends wäscht und sie bis zum Morgen lufttrocken lässt. Ist wohl so eine Pärchenneckkerei.

Schon erstaunlich, was die Leute bei Jauch als die persönliche Hammerstory aus ihrem Leben so präsentieren. Die langweiligeren Geschichten will man dann wirklich so gar nicht mehr hören.

Jauch: Mit Mord kein Problem

Schwierig wird es bei der Frage "Welche Tiere findet man in freier Wildbahn fast ausschließlich auf dem Staatsgebiet von Ecuador und den Seychellen?" A) Riesensalamander B) Riesenschlangen C) Riesenschildkröten oder D) Riesenspinnen.

Jauch erzählt erstmal, dass er zu Hause für die Kinder immer die Spinnen rausschaffen musste aus dem Haus. Aber bitte so, dass die Spinnen am Leben bleiben.

"Wenn es ein normaler Auftragsmord wäre – wäre ja noch machbar. Lebendiges Aussetzen macht es schwer."
Günther Jauch

Er hätte kein moralisches Problem damit, eine Spinne umzubringen. "Ein bisschen Schwund ist immer. Draußen wäre sie vom Igel gefressen worden."

Soweit der Exkurs. Die Kandidatin überlegt noch immer: "Riesenschildkröten gibt es doch in Australien auch. Kann man auch mit schnorcheln." Sie will eigentlich den Riesensalamander einloggen, ist sich sicher: "Nur Riesensalamander macht Sinn." Aber Jauch scheint Sympathien für sie zu haben und drängt: "Ich sage Ihnen, was sie nicht ausschließen können: dass sie einen Joker brauchen werden."

Zum Glück gibt es als Joker den Flugbegleiter Mark Schneider, der im Jahr 2016 immerhin 64.000 Euro bei "WWM" abgeräumt hat. Und er ist sich sicher: Es sind die Schildkröten. Die Kandidatin grübelt noch und zitiert den Disney-Film "Findet Nemo", wo es ja auch eine große Schildkröte durch den Ozean geschwommen sei. "Wir lösen wir ein biologisches Problem mit: Habe ich bei "Findet Nemo" gesehen – süß." Und so besinnt sie sich doch noch auf die Schildkröte. Große Schildkröten sind eben keine Riesenschildkröten. Der Joker bekommt 500 Euro, sie kommt weiter. Doch bei der nächsten Frage ist Schluss.

Jauch traut Augen kaum, als Geiss-Doppelgänger anrückt

Es geht um das HANS-System, eine Sicherheitsvorrichtung für Autorennfahrer. Sie gibt auf und geht mit 64.000 Euro nach Hause. Vom Geld will sie ihren Suzuki Alto gegen ein größeres Auto austauschen, wo sie auch mit Dutt nicht an die Decke stößt. "Wir fällen hiermit das Todesurteil über ihren Suzuki Alto", verabschiedet Jauch seine Kandidatin.

Doppelgänger von Robert Geiss

Als nächster schafft es Cord Henning Dahle (54) aus Verden, Inhaber eine Modeboutique auf den Sessel. Und bevor der Zuschauer realisiert, warum er einem so bekannt vorkommt, fragt Jauch den Kandidaten, ob er manchmal mit Robert Geiss verwechselt wird.

Cord Henning Dahle wird oft mit Robert Geiss verwechselt.
Cord Henning Dahle wird oft mit Robert Geiss verwechselt.Bild: Screenshot RTL

"Hör ich ständig", winkt er stolz ab. Und in der Tat: Wie Robert Geiss, nur ohne Brille. Er kommt bis zur 1000-Euro-Frage. Dabei geht es ums meistgegessene Obst in Deutschland. Er glaubt: Bananen, schließlich hat er am Tag der Sendung auch schon eine gegessen. Es sind aber Äpfel mit 25,5 Kilo pro Jahr und Bundesbürger. (Bananen nur 11,4 Kilo)

Jauch macht Brunftlaute

Nach diesem schnellen Abschied geht Jauch ein bisschen die Düse, dass die verbleibenden Kandidatinnen – es sind nur noch vier Frauen übrig – nicht mehr für die verbleibende Sendezeit reichen. Und er spricht extra langsam. Allerdings schaffen es die vier Damen nicht, den 11. bis 14. Buchstaben des Alphabets in bestimmter Reihenfolge zu ordnen. Bei der zweiten Frage ("Beschriften Sie die Taste ganz unten links auf einer hiesigen Computertastatur!" Antwort: STRG) schafft es dann ausschließlich Christine Frank, Ablaufredakteurin bei einem Teleshoppingkanal, die Buchstaben richtig zu ordnen. Was sich bei ihnen alles gut verkauft, will Jauch wissen. "Alles, was man emotional verkaufen kann, Zahnbürste bis Fahrrad", selbst Staubsauger. Jauch setzt sein skeptisches Jauch-Gesicht auf.

Christine Frank tut sich schwer mit Muscheln.
Christine Frank tut sich schwer mit Muscheln.bild: Screenshot RTL

Bei ihr geht erstmal alles gut. Doch dann bleibt sie bei einer der selten dummen Wortspielfragen hängen: "Welche weltweit verbreitete Weichtier-Familie heißt im Zoologenlatein Pholadidae?" A) Baugenlider B) Bohrmuscheln C) Boberschenkel oder D) Barschbacken. "Ich hoffe, dass es nur das eine Wort gibt: D, Barschbacken". Jauch schnappt nach Luft wie ein Barsch auf dem Trockenen und fühlt sich zum Helfen berufen.

"Wir haben den Menschen auseinander genommen und immer ein B davor gemacht", erklärt der Moderator die nur mittelmäßig originellen Wortwitze seiner Redaktion. Und er stellt die Kontrollfrage: "Wie sieht denn eine klassische Barschbacke aus?", die die Kandidatin zum Nachdenken bringen soll. Es klappt. "Weichtiere sind natürlich Muscheln", stellt sie fest. Jauch ist erleichtert, aber fragt sie zum Schein nochmal, ob sie noch Zeit brauche. Danach Erleichterung auch bei ihr: "Das wäre unfassbar peinlich gewesen." Anschließend kommt sie ganz gut weiter, weiß u.a. den Text von Pat Banaters Hit "Love is a Battlefield".

Jauch ist nicht überzeugt vom Regenschirm.
Jauch ist nicht überzeugt vom Regenschirm.bild: screenshot rtl

Jauch lässt sie zwei Verkaufsschlager ihres Shopping-Senders präsentieren: Ein Regenschirm, der andersherum zusammenklappt wird und von dem deshalb das Wasser automatisch abläuft. Allerdings lässt sich der Schirm weder von ihr noch von Jauch auf Anhieb problemlos öffnen und Jauch hat auch Angst, dass er beim Hinstellen dreckig wird.

Mit dem Küchenschneidegerät, einer Art Julienne-Schneider, kann man Zucchini-Spaghetti machen, verspricht die Kandidatin. Jauch hält sich das grüne Ding vor den Mund und macht damit blasend Rotwild-Brunftlaute nach.

In Zeiten von Corona, wo das Gerät sogar von einem Jauch-Mitarbeiter mit Maske hereingebracht wurde, wirkt das seltsam. Als die Kandidatin dann die Zucchini schneidet, gibt es zwar keine Spaghetti, aber eine Girlande. "Es gibt verschiedene Aufsätze", erklärt sie Jauch in Teleshopmanier. "Ein günstiges Weihnachtsgeschenk", steigt Jauch ein. "Ich glaube nicht, dass sich ihre Frau da gefreut hätte", und Jauch gibt zu: "Woher kennen Sie sie?"

Christine Frank hat Psychologie studiert. Wie viele Kandidaten der Zocker-Ausgaben davor. Nicht gerade die ideale erfolgreichste Berufsgruppe, hat Jauch festgestellt:

"Psychologen machen sich Gedanken und gehen mit nem Tausi nach Hause."
Günther Jauch

Aber sie schafft es noch weiter. Als es um die Person geht, die 17 James-Bond-Filme lang dieselbe Rolle gespielt hat, nutzt sie ihren Telefon-Joker. Der nennt "Q" als richtige Lösung. Auch der Studio-Joker Mohamed Mahjoubi (125.000 Euro in 2016 gewonnen) tippt auf Bonds Gadget-Entwickler "Q". Bonds Chefin "M" spielte Judi Dench von 1995 bis 2015. Vermutlich meinte der Joker sie, als er "die alte Dame" erwähnt, die er im Interview gehört hat. Zwar bringt der Helfer da einiges durcheinander, aber sein Tipp ist im Ergebnis richtig.

Siegerin hat ungewöhnlichen Plan

Die nächste Frage lautet "In welchem dieser Bundesländer ist die stärkste Partei der Landesparlamentswahl in der Opposition zu finden?" A) Bremen B Niedersachsen C) Baden-Württemberg D) Sachsen. Die Kandidatin kapituliert und entscheidet sich für die sicher erreichten die 125.000 Euro. Was sie mit dem Geld macht, will Jauch natürlich wissen. Ihre Antwort: Einen Privatkoch engagieren. Ihre Kinder haben sie während des Lockdowns mehrfach am Tag gefragt „Was gibt es zu essen.“ Und das habe sie genervt. "Damit ich die Frage nicht mehr hören." Nicht Superjachten oder Villen - das ist die wahre Definition von Luxus. Auch Jauch findet diesen Verwendungszweck "mal originell". Er warnt aber auch "125000 Euro sind schnell verfressen".

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