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Zuschauer wittern Betrug bei "Let's Dance" und kritisieren RTL scharf: "Verarsche"

Gewohnt dezent gekleidet: Die "Let's Dance"-Jury. Mit der Gerechtigkeit haben sie es dafür weniger genau genommen, fanden Zuschauer.
Gewohnt dezent gekleidet: Die "Let's Dance"-Jury. Mit der Gerechtigkeit haben sie es dafür weniger genau genommen, fanden Zuschauer.Bild: Screenshot RTL
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"Verarsche": Zuschauer wittern Betrug bei "Let's Dance"

Kleider mit Abitur, Schädeltraumata, Betrugsvorwürfe und Modehighlights. Ein Abend voller Inspirationen bei "Let's Dance".
11.05.2020, 13:14
marie von den benken
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Als die 13. Staffel "Let's Dance" im Februar startet, teilen sich 14 mehr oder weniger prominente Kandidaten das Tanzparkett. Heute, zwei Wochen vor dem Finale, sind nur noch fünf von ihnen übrig. Die Reihen des Köln-Ossendorfer Tanztempels leeren sich rasanter als die Konten von Schalke 04.

Die verbliebenen Aspiranten auf das Halbfinale am kommenden Freitag konfrontiert RTL heute mit einem absoluten Novum, dem "Challenge-Dance". Dabei tanzen die Paare mit einem von der Jury ausgewählten Accessoire. Gut für die weiblichen Zuschauer: Ein Oberhemd gehört nicht zu den Pflicht-Accessoires. Und so verliert Massimo Sinató seine persönliche Challenge schon heute. Eine Staffel ohne oberkörperfreien Tanz gelingt dem unter Textilphobie leidenden Italiener nämlich auch dieses Jahr nicht. Aber mal der Reihe nach.

Bei Let's Dance wird das Oktoberfest wiederbelebt

Der Abend startet traditionell mit dem Opening-Dance. Diese Woche streut Deutschlands beliebtester Spartensender für Tanz-Formate gleich zu Beginn erstmal ordentlich Salz in die Wunde aller Volksfest-Fanatiker, Spanferkel-Junkies und "Anton aus Tirol"-Fans. Das Profi-Ensemble eröffnet mit einem Oktoberfest-Special in Dirndln und Lederhosen. Was Markus Söder für München ausschließt, macht Armin Laschet in Köln möglich!

Eigentlich das perfekte Ambiente für Claudia Obert, die aber erst noch ihren Exklusiv-Vertrag mit Sat.1 aussitzen muss. Das "S" in Sat.1 steht übrigens für Schaumwein, aber das nur am Rande. Sehr schade, dass das Randale erprobte Champagner-Trüffelschwein Obert nicht mitwirkt. Eigentlich kann man TV-Formate ja inzwischen gar nicht mehr ernst nehmen, wenn nicht irgendwann Claudia Obert aufsteht und unabgesprochen die Szene verlässt.

Ein bisschen Claudia Obert weht aber dennoch durch die Hallen, besonders auf Höhe des Jurypults. Das Jury-Trio der Herzen ist für seine oftmals bemerkenswert extravaganten Outfits weit über die Grenzen der TV-Tanznation Deutschland hinaus bekannt. Schon seit Jahren vermuten Insider, Claudia Obert würde ihre Boutiquen für clevere Luxusklamotten ausschließlich durch Hamsterkäufe von Jorge González und Motsi Mabuse über Wasser halten. Apropos: Was sind eigentlich clevere Luxusklamotten? Haben bei der Obert die Ballkleider Abitur, oder was?

Die Jury hat sich schickt gemacht und Luca Hänni räumt ab

Heute jedenfalls bietet sich den "Let's Dance"-Fans beim Anblick der Jury erneut ein Couture-Schock, bei dem selbst Karl Lagerfeld lieber in Jogginghose über die Avenue Montaigne flaniert wäre. González etwa hat aus seinem goldenen Ameisenhaufen aus Büroklammern, den er vor Wochenfrist noch als Badekappe trug, ein Kleid für Motsi Mabuse gebaut. Die hilft ihm zum Dank, seine Wirbelsäule operativ mit einem Besen zu verlängern. Entsprechend ragt bei González heute ein handelsüblicher Kehrbesen aus der für seine Verhältnisse ansonsten recht konservativen Frisur und gibt ihm den erfrischenden Look eines übergroßen Schminkpinsels.

Als dann endlich Promis auf das Parkett dürfen, eröffnet Luca Hänni mit seiner (das sagt jedenfalls der Boulevard) neuen Lebenspartnerin Christina Luft und legt mit 30 Punkten die Latte gleich mal ziemlich hoch. Zumindest die von Jorge González. Joachim Llambi attestiert eine "positive Aggressivität" und eine "gute Technik", fast als wäre Hänni nicht DSDS-Sieger, sondern Fußballweltmeister. Obwohl: Hänni und Luft tanzen in einem sportkulturell wohltuenden Schwarz-Gelb – und 30 Punkte aus der zum Glück zeitnah wieder startenden Bundesliga-Restsaison würde ich auch Borussia Dortmund von Herzen gönnen.

Bevor jetzt einige Schlaumeier kurz ihre aktuellen Aufgaben als Chef-Virologen pausieren lassen, um sich an ihre eigentliche Hauptaufgabe als Bundestrainer zu erinnern: Ja, ich weiß. Die Bundesliga hat nur noch 9 Spieltage. Da kann der BVB nicht mal dann 30 Punkte holen, wenn Erling Haaland und Jadon Sancho in jedem Ligaspiel jeweils einen Dreifach-Hattrick hinlegen. Aber irgendwie musste ich diesen Luca Hänni Tanz mit Echte-Liebe-Hintergrund doch einbringen. You´ll Never Joke Alone.

Nach Ilka Bessins Tanz legt Llambi los

Ilka Bessin tanzt anschließend gewohnt gemütlich, aber wie immer auch außerordentlich unterhaltsam. Fast wünscht man sich, ihr durch massive Fan-Anrufe getragener Siegeszug gegen deutlich bessere Tänzer würde bis ins Finale weitergehen. Sie selber jedoch sieht das gelassen und nutzt ihre Redezeit statt für ausufernde Beteuerungen, wie sehr Tanzen zu ihrem Leben geworden ist, lieber für ein Loblied auf ihre Konkurrenten.

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Bild: Screenshot RTL

Das spornt Joachim Llambi, den Benimmregeln-Beauftragten von RTL, zu einem feurigen Plädoyer gegen Mobbing auf Social Media an. Das kommt überraschend. Zumindest von Zoten-Methusalem Llambi, der ansonsten kaum eine Gelegenheit für schlüpfrige Gags oder fiese Sticheleien verstreichen lässt.

Ansonsten dürfte wohl jedem Leser und jeder Leserin klar sein, dass persönliche Beleidigungen sowohl in Kommentarspalten als auch überall sonst nur ein einziges Resultat haben: Der Verfasser disqualifiziert sich selber für jede Art von Diskurs. Sollte irgendwer das anders sehen und tatsächlich einen Mehrwert darin erkennen, Sätze wie "Ilka Bessin, die fette Kuh" ins Internet zu schreiben: Ruhig hier aussteigen. Am besten das Internet abschalten und nie mehr wiederkommen. Ach, und noch was. Meine Oma sagt immer: "Was Peter über Paul sagt, sagt mehr über Peter aus, als über Paul". Denkt da ruhig mal drüber nach, wenn ihr ehrenrührige Herabwürdigungen einzelner Personen für anständig haltet.

Lili Paul-Roncalli köpft Massimo Sinató zum Schädeltrauma

Ansonsten gibt es über die regulären Tänze der ersten Hälfte des Abends nicht viel Spektakuläres zu berichten. Speed-Experte Massimo Sinató stellt noch kurz fest, dass "der Charleston sehr schnell ist. Viel Geschwindigkeit an den Füßen". Was natürlich impliziert, dass der italienische Schnelltänzer seine Geschwindigkeit normalerweise aus anderen Körperteilen generiert. Aus welchen genau, das überlasse ich an dieser Stelle dann aber lieber mal eurer Fantasie.

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Bild: Screenshot RTL

Vielleicht sind Sätze wie dieser aber auch lediglich Spätfolgen seines Schädeltraumas vom Vortag. Denn als endlich die großflächig als Krone der Tanzinnovationen angekündigten Challenge-Tänzen beginnen, erreichen uns dramatische Szenen aus dem Training. Während der Generalproben für die Show stecken Lili Paul-Roncalli und Massimo Sinató oft ihre Köpfe zusammen.

Diesen Donnerstag allerdings wohl mit etwas zu viel Dynamik. Eisenkopf Lili kommt kurz aus dem Takt und rammt ihren Stahlschädel zielsicher in Sinatós Denkerstirn. Der geht benommen zu Boden und steht so schnell nicht wieder auf. Muhammad Ali-Roncalli siegt gegen Mike Tyson-Sinató durch brutalen K.o. in Runde 1.

Sinató steht den Rest der Woche daher unter steter Beobachtung von Ärzten. Ähnlich erging es übrigens im Jahr 2016 dem damaligen Kandidaten Attila Hildmann. Er startete seine "Let´s Dance"-Teilnahme nur wenige Wochen nach einer komplizierten Knie-OP und galt darum ebenfalls als Sorgenkind der medizinischen Abteilung. Wie das bei Hildmann endete, ist ja bekannt. Erst Ärzte bei RTL, dann Aluhüte im Internet. Wenn sich diese Tradition bestätigt, sehen wir Massimo Sinató spätestens im Jahr 2024 vor dem Reichstag "Wir sind das Volk" grölen, kurz bevor er mit Xavier Naidoo und Attila, dem Verschwörungskönig. konspirativ in den Untergrund abtaucht. Quasi ein politischer Contemporary. Wir dürfen uns also freuen.

"Let's Dance"-Zuschauer wittern Betrug: RTL macht es Moritz besonders schwer

Als dann endlich die Accessoires für die Challenge-Tänze verteilt werden, geht ein Raunen durch das aufgrund der Social-Distancing Vorgaben für TV-Produktionen nicht anwesende Publikum. Es gibt Fächer für Ilka, ein Seil für Tijan Njie, Stühle für Luca Hänni und ein Band für Lili. Lediglich Moritz Hans trifft es unverhältnismäßig. Er muss sich die Augen verbinden und blind tanzen.

So sah das dann aus:

Moritz musste blind tanzen.
Moritz musste blind tanzen.Bild: Screenshot RTL

Das ist etwa so, als würde es bei einer Mathearbeit heißen: Für alle, deren Namen mit A-L anfangen, lautet die Aufgabe: "Was ist 5 plus 12?" Für alle, deren Namen mit N-Z anfangen, lautet die Aufgabe: "Was ist 28-13?" Und für Moritz lautet die Aufgabe: "Die Wurzel aus 3.583.204 per Hand ausrechnen und mit dem Ergebnis die Relativitätstheorie entkräften".

"Voll die Verarsche", finden auch die Zuschauer:

Moritz und Lili liefern ab, Ilka versucht es wenigstens

Wohl noch irritiert von diesem Ungleichgewicht beim Schwierigkeitsgrad liest Motsi Mabuse bei der Bewertung von Ilka Bessin versehentlich die Notizen ihres letzten IT-Kurses vor: "Ich habe viele Dropboxen gesehen". Llambi und González gucken verwirrt. Das ist verständlich. Der spanische Darth Vader der Tanzjuroren und der kubanische Lothar Matthäus der Event-Frisuren bevorzugen WeTransfer, Google Drive und iCloud.

Bessin hofft unterdessen auf die Magie ihres Haarstylings: Shakira-Look. Tja, was soll ich sagen: Hips Don't Lie, Jurypunkte aber auch nicht. Bessin wird erneut Letzte in der Fachbewertung. Moritz Hans absolviert seinen Blind-Dance mit Renata Lusin dagegen ziemlich beeindruckend. Wobei ich persönlich blindes Tanzen jetzt nicht für eine große Herausforderung halte. Immerhin hat Ailton das wochenlang bei jedem Auftritt gemacht.

Lili Paul-Roncalli und Massimo Sinató.
Lili Paul-Roncalli und Massimo Sinató.Bild: Screenshot RTL

Anschließend zertrümmert Lili Paul-Roncalli nach Massimos Stirnbein auch noch die Hoffnung von Rebecca Mir auf ihren Rauswurf aus der Show und liefert erneut eine Leistung, für die es Punkte regnet. Völlig in Ekstase nennt González Sinato konsequent "Maximo", als hätte der komplett oberkörperfrei angetretene Profitänzer mit seinem Hirntrauma nicht schon genug Probleme. Plus: wenn es schlecht läuft, kommen auch noch Eheprobleme hinzu, denn plötzlich lobt die Jury: "Lili, heute hast Du dich mal getraut". What? Sind denn Maximo und Rebecca überhaupt schon geschieden? Was sagt die "Closer"?

Das weiß keiner, außer jetzt vielleicht Detlef D! Soost, denn der kennt sich ja nicht mehr nur mit Tanzen, sondern neuerdings auch mit perfekt gehüteten Geheimnissen aus, wie man zuletzt seinem Fachbeitrag zum Thema "wissenschaftlich korrekter Umgang mit Pandemien" entnehmen konnte. Aber andere Geschichte.

Publikumsliebling Ilka Bessin muss gehen

Stichwort Geschichte: Die von Ilka Bessin bei "Let's Dance" endet heute. Nachdem sie in den vergangenen Wochen die Rotlicht-Duelle gegen Laura Müller, Martin Klempnow, Loiza Lamers, Ulrike von der Groeben, Sükrü Pehlivan, Ailton, Sabrina Setlur und Steffi Jones für sich entscheiden konnte, scheitert sie heute Abend an Moritz Hans.

Das jedoch nimmt sie gelassen und spendet ihren verbliebenen Mitbewerbern um den "Dancing Star 2020" nach der Verkündung sogar Applaus, anstatt in den üblichen, tränenreichen Abschieds-Nervenzusammenbruch zu verfallen. Schade, dass sie im Halbfinale nicht dabei sein wird. Auf ihre Art und Weise wäre sie eine Bereicherung gewesen. Ich werde aber natürlich dennoch berichten.

Bis dahin: See you on the Dancefloor!

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