In der "Höhle der Löwen" sind es nicht immer die futuristischsten Zukunftstechnologien, die bei den Investoren und Zuschauern für Begeisterung sorgen. Manchmal präsentieren Gründer auch einfach nur Lösungen für lästige, aber banale Alltagsprobleme. Für einen verstopften Abfluss zum Beispiel.
So geschehen bei Karl-Heinz Bilz. Der Sanitär- und Heizungsmeister trat 2016 in der "Höhle der Löwen" auf und präsentierte seine "Abflussfee". Bilz' neuartiger Verschluss-Stopfen samt Duftstein soll verhindern, dass sich etwa Haare im Abfluss ablagern und diesen verstopfen.
Die Idee sorgte in der "Höhle der Löwen" schon damals für Begeisterung – doch schon in der Sendung wurde schnell klar: Karl-Heinz Bilz ist kein schüchterner Gründer. Sondern eher ein spezieller Typ. Wenn ihn etwas stört, sagt er das auch, und zwar mit Karacho. Den Investoren knallte er noch während seines Pitches entgegen: "Ich hab's produziert und ich werd's verkaufen, ob mit oder ohne Ihnen."
Ralf Dümmel ließ sich davon nicht abschrecken und investierte in die Abflussfee. Der Deal lohnte sich mächtig. Die Abflussfee hat sich mittlerweile mehr als 1,6 Millionen Mal verkauft und ist immer noch erfolgreich.
Karl-Heinz Bilz ist damit Millionär – und ein spezieller Typ ist er immer noch. Das zeigte Vox in der neuen Staffel am Dienstag.
Im Teleshopping-Sender QVC sollte Karl-Heinz Bilz 2017 sein Produkt präsentieren. Es sollte sein erster Auftritt im Verkaufsfernsehen werden – und es wurde sein bis dato letzter.
Dass sich der Programmablauf nämlich um 15 Minuten verzögerte, fand Karl-Heinz Bilz gar nicht gut. Und das sagte er dem Moderator live im Fernsehen auf wenig charmante Art ins Gesicht.
Und weiter: "Ich möchte, dass die Zeiten eingehalten werden. Ich steh hier rum, bin geschminkt und möchte auch weg, ja?!"
Was war da denn bitte los? "Es war ein schlechter Tag für mich", sagt Karl-Heinz Bilz heute. Seine Frau sei krank im Hotel gewesen, er wollte schnell zurück, um sich um sie zu kümmern. Als sich alles verzögert habe, sei ihm der Kragen geplatzt. Nach der Show habe er natürlich Mächtig Ärger bekommen, erinnert sich Bilz.
Unangenehm war das Ganze auch für seinen "Höhle der Löwe"-Investor Ralf Dümmel: "Ich war nicht vor Ort, hab dann paar Minuten später einen Anruf gekriegt vom Deutschlandchef von QVC. Ich habe es erst gar nicht glauben können."
QVC habe im Anschluss die harte Entscheidung getroffen, Bilz nie wieder auf Sendung zu lassen, sagt Dümmel. Für die Dienstags-Folge von "Höhle der Löwen" nun führte Dümmel den Abflussfee-Gründer erstmals zurück in die QVC-Zentrale.
Der Teleshopping-Moderator erinnert sich noch bestens an den Eklat: "Ich war in Schockstarre. Ich war sprachlos. Das kam mit so einer Direktheit und so überraschend – ich wusste nicht, was da los ist."
Und Karl-Heinz-Bilz? "War ja nicht böse gemeint", murmelt er dem Moderator entgegen. Wenn er gefrustet sei, müsse das einfach raus. Das bekomme auch Ralf Dümmel oft zu spüren – aber nach 30 Minuten sei dann wieder alles okay.
"Ich entschuldige mich nochmal offiziell. Ich hoffe, ihr könnt mir vergeben", sagt der Gründer schließlich noch. Das Karl-Heinz-Bilz-Verbot wurde nach der Entschuldigung wieder aufgehoben.
(hau)